Anpfiff mit einem Jahr Verzögerung!
Kuriose Regeln bei der EM
Die paneuropäische EM beginnt am kommenden Freitag in Rom mit der Partie Türkei gegen Italien (EM 2021: Türkei - Italien, Freitag 21 Uhr im LIVETICKER).
SPORT1 hat wissenswerte und kuriose Infos zur Endrunde zusammengestellt.
Warum heißt das Turnier offiziell "EURO 2020"?
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums sollte das Turnier schon im vergangenen Jahr stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Turnier um ein Jahr verschoben. Aus Marketinggründen wurde aber der offizielle Name "UEFA EURO 2020" beibehalten.
Warum findet das Turnier in so vielen verschiedenen Ländern statt?
Die Idee einer paneuropäischen EM geht zurück auf den damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini. Ursprünglich sollte in zwölf Städten in zwölf verschiedenen Ländern gespielt werden. Bilbao und Dublin haben aber wegen der fehlenden Zuschauergarantien ihre EM-Spiele verloren. Bilbao wurde landesintern durch Sevilla als Austragungsort ersetzt. Die Partien von Dublin teilen sich die ohnehin als Ausrichter vorgesehenen London und St. Petersburg auf.
Was passiert bei Corona-Infektionen und Quarantäne-Anordnungen?
Aufgrund der besonderen Umstände hat die UEFA ein spezielles Corona-Reglement verabschiedet. Die Größe der Kader wurde von ursprünglich 23 auf 26 Spieler erhöht, jeder Nationaltrainer kann aber nach wie vor nur 23 Spieler in seinen Spieltagskader berufen. Spaniens Trainer Luis Enrique hat allerdings nur 24 Spieler nominiert. "Wir wollen nicht mehr mitnehmen, weil wir wollen, dass jeder eine Chance hat zu spielen", meinte Enrique.
Sollte es zu einem Corona-Ausbruch innerhalb eines Teams kommen gilt: Wenn 13 Spieler (darunter mindestens ein Torhüter) zur Verfügung stehen, wird eine Partie nicht verlegt. Wird diese Mindestzahl nicht erreicht, wird die Partie innerhalb von 48 Stunden neu angesetzt und eventuell an einen neuen Spielort verlegt. Wird auch innerhalb dieser Frist die Mindestkadergröße nicht erreicht, wird die Partie mit 0:3 als verloren gemeldet.
Können Spieler nachnominiert werden?
Ja und nein. Ein Nationaltrainer kann aufgrund einer Corona-Infektion oder einer schweren Verletzung bei einem seiner Spieler noch Anpassungen an seinem Kader vornehmen, allerdings nur bis zum Tag des ersten Gruppenspiels. Danach kann im weiteren Turnierverlauf aus den genannten Gründen nur noch auf der Torhüterposition nachgemeldet werden.
Generell gilt: Einmal aus dem Kader gestrichene Spieler können im Laufe des Turniers nicht wieder zurückkehren.
Wie viele Zuschauer können in den Stadien live dabei sein?
Eine Woche vor EM-Start bestätigte der deutsche EM-Standort München die Zulassung für 14.000 Zuschauer in der Allianz Arena. Die Zahl entspricht 20 Prozent der Kapazität des Stadions, die bei internationalen Spielen bei 70.000 liegt. In München finden die drei Gruppenspiele des DFB-Teams gegen Frankreich (15. Juni), Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) statt. Danach ist München außerdem Schauplatz eines Viertelfinals (2. Juli).
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Was ist mit dem VAR? Und gibt es eine Art "Kölner Keller"?
Bei der EM werden pro Spiel vier Videoassistenten (darunter ein Abseits-Assistent) zum Einsatz kommen. Und es gibt auch eine Art "Kölner Keller", in dem in der Bundesliga die Video-Schiris ihrer Arbeit nachgehen. Die UEFA hat für die EM eigens einen VAR-Raum in der Zentrale in Nyon in der Schweiz eingerichtet.
Bei der Europameisterschaft pfeifen auch nur UEFA-Schiedsrichter, oder?
Ein Trugschluss. In Fernando Rapallini steht auch ein Schiedsrichter aus Argentinien im EM-Aufgebot. Die Nominierung ist ein Teil eines Austauschprogramms mit dem südamerikanischen Verband CONMEBOL. Im Gegenzug pfeift der Spanier Jesús Gil Manzano Spiele bei der Copa América. Erstmals ist bei der EM auch eine Schiedsrichterin dabei: Die Französin Stephanie Frappart wird als Vierte Offizielle eingesetzt werden.
Was gibt es sonst noch für kuriose Regeln?
Sogar die Rasenhöhe ist streng vorgeschrieben. Im Reglement unter Artikel 32 steht: "Die Rasenhöhe bei Naturrasen sollte grundsätzlich höchstens 30 mm betragen, und die gesamte Rasenfläche muss gleich hoch geschnitten sein. Die Rasenhöhe sollte für die Trainingseinheit und das Spiel die gleiche sein."
Auch die Länge der Nationalhymnen ist strikt reglementiert und auf maximal 90 Sekunden begrenzt. Zudem wird es Bilder wie bei der WM 2006, als sich Mexikos damaliger Trainer Ricardo La Volpe während des Spiels gerne mal eine Zigarette gönnte, nicht geben. In der gesamten Technischen Zone (umfasst die Trainerbank und das direkte Umfeld) herrscht Rauchverbot.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)