Als Christian Eriksen beim EM-Auftakt mit der dänischen Nationalmannschaft plötzlich zu Boden ging, war sein Teamkollege Thomas Delaney einer der ersten, die reagierten.
Eriksen: Brutales Déjà-vu für Delaney
Womöglich auch, weil die Szenen für den 29-Jährigen ein schlimmes Déjà-vu bedeuteten. Denn 2017 erlebte der heutige Spieler von Borussia Dortmund ähnlich bange Momente aus nächster Nähe mit. Delaney musste, damals noch als Profi von Werder Bremen und zur zweiten Hälfte für Jérôme Gondorf eingewechselt, mit ansehen, wie bei einem Testspiel gegen Ajax Amsterdam ein Profi auf dem Platz zusammenbrach.
Die Rede ist von Abdelhak Nouri, der auf dem Spielfeld wie Eriksen reanimiert werden musste. Anders als am Samstagabend in Kopenhagen dauerte es bei Nouri jedoch deutlich länger, bis der Ernst der Lage wirklich erkannt wurde und das medizinische Personal mit den Maßnahmen begann.
Und während bei Eriksen Hoffnung auf eine vollständige Genesung besteht - der Superstar von Inter Mailand meldete sich aus dem Krankenhaus bei seinem Team - folgte bei Nouri wenige Tage später eine Schock-Diagnose. Nach dem Herzstillstand wurden bei dem damals 20-Jährigen schwere und bleibende Hirnschäden festgestellt. Nach langem Koma ist er bis heute ein Pflegefall.
Delaney ruft Team zusammen
Auch unter den Eindrücken des schrecklichen Vorfalls von 2017 rief Delaney wie mehrere seiner Mitspieler am Samstag sofort um Hilfe von den Ärzten. Anschließend versammelte der BVB-Star sein Team um den am Boden liegenden Eriksen, um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen.
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Auch das dürfte ihn an den tragischen Vorfall von vor vier Jahren erinnert haben, damals wurden um Nouri herum Planen als Sichtschutz aufgestellt. Es waren damals wie heute Bilder, die man nicht vergisst.
Der Schock war Delaney ins Gesicht geschrieben. Viele Spieler hatten Tränen in den Augen, flehentliche Blicke gingen gen Himmel. Im Stadion machte sich Angst breit. Wie es in Delaney ausgesehen haben mag, will man sich kaum ausmalen.
Zu Eriksens Gesundheitszustand am Tag nach dem Kollaps gibt es noch keine detaillierten Informationen, er ist aber stabil und bei Bewusstsein.
Die Chancen stehen also gut, dass der Vorfall diesmal ein besseres Ende nimmt als bei Abdelhak Nouri.