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EM-Qualifikation: Balakov verharmlost Rassismus-Eklat und Hitlergruß

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EM-Qualifikation: Balakov verharmlost Rassismus-Eklat und Hitlergruß

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Balakov verharmlost Rassismus-Eklat

Im Spiel zwischen Bulgarien und England droht wegen rassistischer Entgleisungen mehrfach ein Spielabbruch. Die Three Lions geben die Antwort auf dem Platz.
Im Spiel gegen England kam es zu rassistischen Anfeindungen Bulgarischer Fans gegen Spieler der Three Lions. Nationalcoach Balakow reagiert ausweichend.
Im Spiel zwischen Bulgarien und England droht wegen rassistischer Entgleisungen mehrfach ein Spielabbruch. Die Three Lions geben die Antwort auf dem Platz.

Die Tor-Gala der englischen Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel in Bulgarien ist von rassistischen Entgleisungen einheimischer Fans überschattet worden und stand mehrfach kurz vor dem Abbruch.

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Beim 6:0-Erfolg der Three Lions musste Schiedsrichter Ivan Bebek aus Kroatien das Spiel bereits in der 28. Minute erstmals unterbrechen.

England-Debütant Tyrone Mings hatte sich beim Schiedsrichterassistenten zuvor beschwert, dass sein Mitspieler Raheem Sterling bei jeder Ballberührung rassistisch beleidigt werde. Sterling ist wie Mings dunkelhäutig.

Nachdem nichts geschah, schickte der Innenverteidiger seinen Kapitän Harry Kane zum Referee, um die Angelegenheit zu klären. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste durch Tore von Marcus Rashford (7.) und Ross Barkley bereits mit 2:0.

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Zuschauer zeigen Hitlergruß

Bebek reagierte umgehend, nahm die Spielerführer beider Mannschaften zur Seite, unterbrach das Spiel und veranlasste eine Stadiondurchsage, um den rassistischen Beleidigungen ein Ende zu bereiten.

Nach einigen Minuten Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt, in der 32. Minute erhöhte Barkley auf 3:0 für die Three Lions. Allerdings wollten die Affenlaute von den Rängen nicht verstummen, sondern nahmen sogar zu, wie verschiedene englische Medien übereinstimmend berichten. Zudem zeigten vereinzelt Zuschauer den Hitlergruß.

Der kroatische Schiedsrichter unterbrach daraufhin in der 42. Minute die Partie zum zweiten Mal. Laut englischen Medienberichten wurde eine weitere Durchsage gemacht, in der es hieß, ein Spielabbruch drohe, sollten die Beleidigungen kein Ende finden.

Englands Nationaltrainer Gareth Southgate fand deutliche Worte: "Traurigerweise sind unsere Spieler gegen solche Situationen abgehärtet. Ich weiß nicht, was das über unsere Gesellschaft aussagt."

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Balakov verharmlost Vorfälle

Ungeheuerlich, was Bulgariens Nationaltrainer Krassimir Balakov nach der Partie zu den Geschehnissen sagte. 

"Ich persönlich habe die Gesänge nicht gehört. Ich sah, wie der Referee das Spiel unterbrach, aber ich muss auch sagen, dass nicht nur die bulgarischen Fans sich schlecht benommen haben, sondern auch die englischen Fans, die bei der Nationalhymne gepfiffen haben", sagte der ehemalige VfB-Spieler.

"Wir haben kein Rassismus-Problem. In unserer Liga spielen viele dunkelhäutige Spieler. Ich finde überhaupt nicht gut, dass dieses Thema so hoch gepusht wird", erklärte der 53-Jährige. "Diese Probleme gibt es in England weitaus häufiger. Sonst würden sie es nicht so groß thematisieren."

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Three Lions geben die Antwort auf dem Platz

Nach dem erneuten Wiederanpfiff und sechs Minuten Nachspielzeit gab der verhöhnte Sterling die passende Antwort auf dem Platz und markierte noch vor dem Halbzeitpfiff das 4:0 für die Gäste.

Im zweiten Durchgang legte zunächst erneut Sterling nach (69.), Kane setzte den Schlusspunkt zum 6:0-Endstand.

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Der bulgarischen Nationalmannschaft droht nun ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Artikel 14 der Rechtspflegeordnung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sieht bei einem wiederholten Fall ein "Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro" vor.

Englischer Verband will Untersuchung

Bulgarische Zuschauer waren zuvor bereits in den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo im Juni durch rassistische Entgleisungen auffällig geworden. Die Europäische Fußball-Union UEFA bestrafte dies, unter anderem waren gegen England Teile der Tribüne geschlossen.

"Wir können bestätigen, dass englische Spieler während des EM-Quali-Spiels in Bulgarien zum Ziel von rassistischen Gesängen geworden sind", schrieb der englische Verband FA in einer Mitteilung und bat die Europäische Fußball-Union (UEFA), den Fall zu untersuchen: "Das ist in jeglicher Hinsicht inakzeptabel, und unser Fokus liegt jetzt darauf, unsere Spieler und die Betreuer zu unterstützen."

Der FA-Vorsitzende Greg Clarke sprach nach dem Spiel von "einer der schrecklichsten Nächte, die ich im Fußball je gesehen habe". 

Bereits vor einigen Tagen hatten die Engländer angekündigt, bei den ersten Anzeichen von Rassismus sofort das Feld zu verlassen und damit sogar einen Punkteabzug in Kauf zu nehmen.

UEFA will Spielbericht analysieren

Die UEFA wird jedoch erst in den kommenden Tagen mitteilen, ob ein Verfahren eingeleitet wird. Auf SID-Anfrage gab die UEFA bekannt, "erst die offiziellen Spielberichte zu analysieren und dann über etwaige Maßnahmen zu entscheiden".

Trotz des Kantersiegs hat England das EM-Ticket in der Gruppe A jedoch noch nicht sicher, da der Kosovo gegen Montenegro mit 2:0 (2:0) gewann. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse).

England (15 Punkte) spielt am letzten Doppelspieltag der Qualifikation Mitte November zunächst gegen Montenegro (3) und ist zum Abschluss im Kosovo (11) zu Gast. Die Kosovaren sind zuvor noch in Tschechien gefordert, das mit zwölf Punkten ebenfalls noch im Rennen um die Endrunden-Teilnahme ist. (SERVICE: Tabellen aller EM-Quali-Gruppen)