Der französische Fußball-Verband FFF hat Starstürmer Karim Benzema wegen der Sexvideo-Affäre vorerst aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
EM adieu? Frankreich verbannt Benzema
Der Angreifer von Real Madrid war zuletzt bereits nicht für die Länderspiele gegen Deutschland (2:0) und England (0:2) nominiert worden. Laut FFF-Präsident Noel Le Graet werde Benzema damit auch nicht bei der EM 2016 im eigenen Land spielen.
"Karim Benzema kann solange nicht berufen werden, bis sich die Situation ändert, bis es etwas Neues in seinem Fall gibt", sagte Le Graet: "Mathieu Valbuena ist das Opfer. Karim Benzema ist ein guter Kerl und steht bei Real Madrid außerhalb jeder Kritik, er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Ich verhänge nicht gerne Sanktionen, aber der Fußballverband kann das öffentliche Interesse nicht außer acht lassen."
Benzema ließ am Donnerstagabend via Twitter wissen: "Ich respektiere die Entscheidung und habe Vertrauen in unseren Präsidenten Noel Le Graet."
Justiz ermittelt gegen Benzema
Gegen Benzema war am 5. November wegen Beteiligung an der Erpressungsaffäre ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Drei mutmaßliche Erpresser, die seinen Nationalmannschafts-Kollegen Mathieu Valbuena von Olympique Lyon mit einem kompromitierenden Video laut Medienberichten um eine sechsstellige Summe erleichtern wollten, wurden inhaftiert. Valbuena hatte der Justiz am 20. November seine Sicht der Dinge geschildert.
Der 27 Jahre alte Benzema hatte zuletzt darauf gesetzt, dass ihm Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps trotz der Affäre die Treue hält. "Ich habe eine Nachricht von ihm. Er unterstützt mich, natürlich", sagte Benzema.
Zuvor hatte Benzema bereits seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, in die Equipe Tricolore an der Seite seines vermeintlichen Opfers Valbuena zurückkehren zu können.