Julian Nagelsmann hatte vor einigen Tagen mit einer Aussage zu Aleksandar Pavlovic für Wirbel gesorgt.
Nagelsmann-Klartext zu Pavlovic
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er, der 20-Jährige vom FC Bayern müsse auf mehr Spielzeit kommen, um auch in der Nationalelf mit Blickrichtung WM 2026 im Fokus bleiben zu können.

Bei der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Spiel gegen Italien in Mailand (Do. 20.45 Uhr im LIVETICKER) sah sich der Bundestrainer genötigt, diese Aussage geradezurücken. Denn bei Pavlovic ist vor wenigen Tagen das Pfeiffersche Drüsenfieber diagnostiziert worden.
Nagelsmann musste „viele wahnsinnige Dinge“ lesen
Er habe „viele wahnsinnige Dinge“ lesen müssen, sagte Nagelsmann: „Es ist mir wichtig, dass es nicht in den falschen Hals kommt.“
Seine Ansage an den defensiven Mittelfeldspieler habe er überhaupt nicht auf dessen Krankheit bezogen, betonte Nagelsmann: „Ich zwänge ihn da auch nicht rein, dass er schnell wieder spielt, obwohl er noch nicht gesund ist. Das weiß er auch“, sagte der ehemalige Bayern-Trainer.
Die Aussage habe sich auf die Zeit vor Pavlovics Pfeifferschen Drüsenfieber bezogen, „wo er einfach nicht die Spielzeit hatte, die er braucht in den jungen Jahren, um eine absolute Stammkraft zu werden, weil er einfach Rhythmus braucht“, so Nagelsmann weiter.
Der 37-Jährige erklärte, dass er selbst an dieser Krankheit gelitten habe: „Das ist nichts Schönes. Und ich weiß, dass diese Krankheit auch gefährlich sein kann.“
„Das ist ein völliger Käse“
Er werde „nie einen Spieler, der krank ist, irgendwo reindrücken, dass er wieder spielen muss, um Stammspieler zu werden“, betonte der Bundestrainer: „Das ist ein völliger Käse. Ich dachte, dass man mich nicht so einschätzt. Pavlo soll sich alle Zeit der Welt nehmen und wieder gesund werden und dann die maximale Spielzeit sammeln, um seine tolle Entwicklung, die er genommen hat, weiterführen zu können.“
Kritik an Nagelsmann war unter anderem von Ex-Bundesligastürmer Olaf Bodden gekommen, der bis heute mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen hat. An Nagelsmann gerichtet, sagte dieser: „Aussagen wie diese sind sehr gefährlich! Das setzt Aleks nämlich unter einen Druck, den er nicht brauchen kann.“ Pavlovic sei schließlich „der Erste, der unbedingt spielen möchte, um große Erfolge mit dem FC Bayern und dem DFB zu feiern. Deshalb finde ich die Aussagen von Nagelsmann überhaupt nicht gut.“