Deutschland jubelt nach dem 3:3 gegen Italien in der Nations League über eine herausragende erste Halbzeit - und hadert über das eigene Auftreten nach der Pause. SPORT1 fasst die Stimmen bei RTL und in der Mixed Zone zusammen.
„Brutal, unfassbar dominant“
Nagelsmann: „Vielleicht war es besser ...“
Julian Nagelsmann (Bundestrainer): „Die erste Hälfte war schon beeindruckend, in allen Phasen, auch mit Ball, unfassbar aggressiv. Auch in der Höhe haben wir verdient geführt. Leider trübt es ein bisschen, weil es am Ende nochmal wirklich knapp wurde. Die Erkenntnis aus diesen beiden Spielen ist für uns weltklasse. Das ist für unsere Entwicklung super, auch, dass wir einen Rückstand aufholen können, dass wir aber auch wissen, dass das Spiel zur Pause noch nicht vorbei ist. Vielleicht war es besser, dass wir heute nicht 4:0 gewonnen haben, sondern merken, was wir leisten können, wie gut wir Fußball spielen können, aber diesen guten Fußball eben über das ganze Spiel zeigen müssen. Gefühlt war es heute ein kleiner Sieg. Die erste Halbzeit war schon unfassbar gut. Ich gehe mit der Erkenntnis heim, dass wir aber auch noch ein bisschen was zu tun haben.“
zu Angelo Stiller: „Angelo war ein Schlüsselspieler. Er hat es auf der Sechserposition sehr gut gemacht.“
zu Joshua Kimmich: „Ein guter Spieler kann überall Einfluss nehmen, das hat nichts mit der Position zu tun.“
zum 2:0: „Von allen dreien absolute Weltklasse, da nehme ich den Balljungen mit rein. Schon sehr schlau. Vor allem Jamal, sehr schlau. Josh sieht es dann. Das machen sie schon sehr, sehr gut. Ich hab es tatsächlich gar nicht gesehen.“

Schlotterbeck: „Wir mussten sehr leiden“
Nico Schlotterbeck: „Wir haben eine brutale erste Halbzeit gespielt, waren unfassbar dominant, haben sie teilweise komplett an die Wand gepresst. Danach waren wir unsauber, kriegen dann so ein ärgerliches Tor aus einem Ballverlust. Dann ist es klar: Du hast was zu verlieren und dann haben wir zu viele Fehler gemacht. Am Ende kriegst du noch so einen ärgerlichen Handelfmeter, sonst gewinnst du wenigstens 3:2. Die letzte Viertelstunde mussten wir sehr leiden, viel laufen. Es kam eine Flanke nach der anderen. Vielleicht hilft uns das für die nächsten Spiele, dass wir ein bisschen präsenter in der zweiten Halbzeit sind.“
zur Elfmeter-Szene: „Ich habe einen langen Schritt gemacht und relativ gerade gegrätscht. Vom Gefühl her hat er den Schritt zu mir gemacht und so gegen meinen Fuß gekickt. Wenn er ihn zurücknimmt, muss es schon wenig gewesen sein. Ich war ganz happy, weil ich ja eine kleine Historie habe mit meinen Elfmetern. Deswegen nehme ich es natürlich dankend an.“
Rüdiger: „Das muss ein Lernprozess sein“
Antonio Rüdiger: „Ich würde sagen, seit sechs Jahren war das in der ersten Halbzeit das beste Spiel, das ich gesehen habe. Dominant, eigentlich alles mitgebracht, was man von so einem Spiel erwartet. Und dann kommt die zweite Halbzeit. Das müssen wir für die Zukunft lernen, auch solche Spiele gut runterzuspielen. Wir haben noch einen langen Weg, aber wir sind auch einem guten Weg. Die zweite Halbzeit muss ein Lernprozess sein.“
zu den Sprechchören: „Das ist natürlich schön, wenn man das mitbekommt. Ich will nur meinen Job machen, die beste Version von mir sein. Aber natürlich ist das super! Danke an die Fans, sie waren sehr gut heute. Aber ich muss auch sagen: In Dortmund sind die Fans immer gut.“
Kimmich: „Sehr, sehr sexy anzuschauen“
Joshua Kimmich: „Die erste Halbzeit war tatsächlich sehr, sehr sexy anzuschauen. Da haben wir wirklich einen guten Ball gespielt. Hatten absolut die Kontrolle. In der zweiten Halbzeit hatten wir eigentlich auch alles im Griff, bis wir dann den Fehlpass spielen. Dann kippt das Momentum und wir sind zu fehleranfällig. Da merkt man, dass wir doch noch viel lernen müssen.“
zum 2:0: „Wir haben sehr, sehr schnell geschaltet und zum Glück das 2:0 gemacht. Teilweise haben unsere Mitspieler gar nicht mitbekommen, dass wir getroffen haben. Der Balljunge war sehr auf Zack. Wir haben uns gerade schon gesehen. Hat er gut gemacht.“
So erklärt Musiala das Ecken-Tor
Tim Kleindienst: „Erste Hälfte war überragend, zweite nicht mehr so. Die Zuordnung hat nicht mehr gepasst, wir sind nicht mehr ins Pressing gekommen. In der ersten Halbzeit hat es wahnsinnig Spaß gemacht. Die Vorfreude auf das Final Four ist mega.“
Jamal Musiala: „Wir haben viel aus beiden Spielen gelernt. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, alles hat geklappt. In der zweiten Halbzeit müssen wir mit der gleichen Energie und Mentalität rausgehen.“
zum 2:0: „Wir hatten Blickkontakt (mit Kimmich, Anm. d. Red.), ich habe mich darauf fokussiert, den Ball gut aufs Tor zu bringen.“