Erst gar nicht im Kader, dann der Chef auf dem Platz: Leroy Sané, als Ersatz für Deniz Undav nachträglich in die deutsche Nationalmannschaft berufen, wurde beim 1:1 gegen Ungarn eine ganz besondere Ehre zuteil. Nach der Auswechslung von Joshua Kimmich zur Halbzeit durfte der 28-Jährige erstmal die Kapitänsbinde tragen. Für seinen Teamkollegen Robin Gosens nur logisch.
Kuriose Sané Entwicklung
„Wir wussten, dass er nach Jo (Joshua Kimmich; Anm. d. Red.) die meisten Länderspiele von uns allen hat, deswegen war es für uns keine Überraschung, dass er die Kapitänsbinde bekommt“, sagte Gosens hinterher in der Mixed Zone. „Leroy ist ein herausragender Kicker und kann Spiele alleine entscheiden. Es gibt wenige andere, die so eine Explosivität haben und dazu auf einem technisch so hohen Niveau sind.“
„Leroy hat ein hohes Standing in der Mannschaft“
„Deshalb“, so Gosens weiter, „hat Leroy ein hohes Standing in der Mannschaft.“ Als Sané, der bereits 67 Einsätze für die DFB-Auswahl auf dem Konto hat, in der 80. Minute schließlich selbst ausgewechselt wurde, reichte er die Binde an Co-Kapitän Kai Havertz weiter. Dass der Flügelspieler des FC Bayern München lange Zeit als Sorgenkind der DFB-Auswahl galt, schien da längst vergessen.
Noch vor einem Jahr stand Sané massiv in der Kritik, nachdem er bei der 0:2-Niederlage gegen Österreich die Rote Karte gesehen hatte. Seine anschließende Sperre kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn er fehlte ausgerechnet in einer Phase, in der sich die zuvor taumelnde Mannschaft neu erfand. Hinzu kamen immer wieder Probleme mit der Leiste.
Doch seit Oktober zeigt Sanés Formkurve wieder nach oben. „Leroy hat einen ähnlichen Eindruck hinterlassen wie zuletzt schon bei den Bayern“, lobte Bundestrainer Julian Nagelsmann schon nach dem Kantersieg gegen Bosnien-Herzegowina und betonte: „Er ist absolute Weltklasse. Was ich von ihm erwarte, ist Konstanz, es geht bei ihm um Verlässlichkeit.“