Unterschiedlicher hätten die Karrieren kaum verlaufen können: Julian Nagelsmann hat nicht nur den FC Bayern trainiert, sondern auch die deutsche Nationalmannschaft wiederbelebt. Beim Bruder des Bundestrainers, André, sieht die Sache hingegen völlig anders aus.
Nagelsmann-Bruder gibt Einblicke
André ist ehrenamtlich tätig als Spielleiter im Amateurfußball tätig und hat somit die Aufsicht über den Spielbetrieb an der Basis.
Der 48-Jährige muss sich daher mit völlig anderen Problemen herumschlagen als sein neun Jahre jüngerer Bruder. „Bei uns ist es, ob ein Platz überhaupt bespielbar ist und ob die Mannschaft genug Leute zusammenbringt oder ob die Spiele stattfinden können“, erklärte André Nagelsmann bei „Blickpunkt Sport“ im BR: „Klar, es ist zwar das gleiche Spiel, aber ein ganz anderes Niveau und ganz andere Sorgen und Nöte, um die man sich kümmern muss.“
Entsprechend sei „der Austausch über das Fußballerische“ zwischen den Brüdern „nicht so da“. Bei Julian gehe es schließlich „darum, die Elite des deutschen Fußballs heranzuführen und einzusetzen“. Aber: „Natürlich gibt es andere Dinge, über die Brüder sich unterhalten können.“
Wenn er nicht seiner Tätigkeit als Spielleiter nachgeht, arbeitet André als Zollbeamter. Er betonte, dass viel Überzeugungsarbeit notwendig sei, um Leute vom Ehrenamt zu überzeugen: „Ohne welche im Hintergrund, die diese Arbeit ehrenamtlich machen, wie ich sie da mache, wäre dieser Amateursport, dieser Amateurfußball gar nicht möglich.“
EM-Szene? „Erst aus dem Internet erfahren“
Neben den persönlichen Geschichten erzählte André auch noch von der kuriosen Szene bei der EM im Sommer. Nach der Partie gegen die Schweiz ging Bundestrainer Julian Nagelsmann in Richtung Fankurve und suchte seinen Bruder. TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf stand vorne und dachte, dass Nagelsmann mit ihm abklatschen wollte. Verzögert kam es dann doch zu einer Umarmung zwischen den Brüdern.
„Das war eine lustige Situation. Im Stadion habe ich das gar nicht so wahr genommen, wer da vor mir steht“, gab André zu: „Das habe ich erst aus dem Internet erfahren durch die 1500 Mal, die ich es geschickt gekriegt habe, dieses Video. Aber war ganz amüsant.“
Sogar Tennis-Legende Boris Becker teilte via X die Szene und kommentierte: „lol“.