Der Rekordnationalspieler zieht den Hut: Lothar Matthäus betrachtet die deutsche Nationalmannschaft inzwischen als klaren Favoriten für die Playoffs in der Nations League: „Die 7:0-Gala gegen Bosnien-Herzegowina war für mich eins der besten Spiele, die ich von der deutschen Nationalmannschaft jemals gesehen habe“, meinte der 63-Jährige in seiner Sky-Kolumne vor dem nächsten Auftritt nun in Ungarn (20.45 Uhr im LIVETICKER).
Goretzka? „Daran darf man nicht denken“
Viel besser als zuletzt gehe es nicht: „Wir spielen das Spiel, das uns stark macht und die Gegner müssen sich uns anpassen. Hineingefühlt in den Bundestrainer fügte Matthäus an: „Ich denke, (...) Julian Nagelsmann sagt sich: ‚Ich richte mich nicht mehr groß nach Spanien oder Argentinien, sondern wir müssen uns weiter verbessern und noch stabiler werden.‘ Bei allem Respekt: Wir spielen das Spiel, das uns stark macht und die Gegner müssen sich uns anpassen.“
Vergleich zum 7:1 gegen Brasilien? „Nicht vergleichbar“
Parallelen zum 7:1 im Halbfinale der WM 2014 in Brasilien sind laut Matthäus „ganz weit hergeholt“. Im Fokus beim aktuellen DFB-Team stehe vielmehr „die spielerische Qualität, die Atmosphäre und Leidenschaft auf dem Platz“. Bände spricht für den Routinier dabei auch, dass die Spieler auch nach Abpfiff „mit einem Lächeln beim Interview“ stehen, „das war in den vergangenen drei, vier Jahren nicht immer der Fall. In solchen Momenten zeigt sich für mich, was sich in der Mannschaft geändert hat.“
Trotz dessen schweren Stands hat Matthäus die Hoffnung dabei keineswegs aufgegeben, dass Leon Goretzka zu einem Comeback kommen könne - und wünschte dem Mittelfeldmann, „dass er über Einsatzzeiten beim FC Bayern zumindest die Chance hat, sich vielleicht wieder für die Nationalmannschaft anzubieten. Aber ich glaube, daran darf man bei ihm im Moment noch nicht denken. Nicht, weil er nicht die Qualität hätte, sondern weil die Konkurrenz in der Nationalmannschaft sehr groß ist.“
Die öffentlich viel diskutierte Torhüter-Frage sieht Matthäus entspannt: „Dass (Marc-André) ter Stegen, wenn er gesund zurückkommt, die Nummer eins sein wird, ist klar hinterlegt. Andererseits hat (Oliver) Baumann gegen Bosnien einmal in Weltklasse-Manier reagiert, (Alexander) Nübel spielt in Stuttgart auch Weltklasse. Wir haben kein Torwart-Problem, was einige schon wieder herbeireden wollten, sondern wir sind nach wie vor ein Torwart-Land.“ Deutschland habe „vier, fünf Torhüter, die international jederzeit auf hohem Niveau mithalten können.“