Es sind gute Zeiten für den deutschen Fußball – und das, obwohl mit Toni Kroos, Thomas Müller, Manuel Neuer und Ilkay Gündogan gleich vier Leistungsträger der Vergangenheit ihren Abschied von der Nationalmannschaft gefeiert haben.
Noch mehr Charme muss her
Dass es seit der EM im eigenen Land trotzdem ausschließlich Siege zu bejubeln gab, ist vor allem das Verdienst von Julian Nagelsmann. Der 37-Jährige ist erst seit einem Jahr Bundestrainer, doch die Nationalmannschaft ist bereits jetzt eine ganz andere als zuvor unter Hansi Flick.
Wieder Freude am DFB-Team
Die Länderspiele im März waren der Startschuss für eine Nationalelf, auf die man als Fußballfan wieder stolz sein kann. Während der EM konnte die Mannschaft begeistern. In den Länderspielen danach hat sie bewiesen, dass der sommerliche Höhenflug kein Strohfeuer war.
Im Gegenteil: Nagelsmann hat es – aufgrund von verletzungsbedingten Absagen auch gezwungenermaßen – geschafft, der Mannschaft eine Perspektive für die WM 2026 und darüber hinauszugeben. Angelo Stiller und Jamie Leweling sind nur zwei Youngster, die gegen die Niederlande ein Ausrufezeichen gesetzt haben. Thomas Müller hat also recht, wenn er sagt: „Die ‚Next Generation‘ steht vor der Tür!“
Der DFB muss schnell sein
Ja, Nagelsmanns Vertrag läuft noch bis Sommer 2026 – es bleibt also noch Zeit. Aber dass DFB-Sportdirektor Rudi Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf bereits erste öffentliche Flirtversuche unternommen haben und den Bundestrainer auch über 2026 an den DFB binden wollen, ist absolut richtig.
Sie sollten sogar noch mehr Charme aufbieten und kräftig weiterflirten! Denn Nagelsmann ist jung, ehrgeizig und will sicherlich auch im Klubfußball noch einige Erfolge feiern.
Er ist auf den DFB nicht unbedingt angewiesen, umso deutlicher sollten die Verbandsbosse machen, wie sehr sie die Arbeit des Bundestrainers schätzen. Denn dass er den richtigen Weg geht, haben die vergangenen 12 Monate hinlänglich bewiesen.