Durch ein gemeinsames Training mit einem SEK hatte das DFB-Team im Vorfeld der Heim-Europameisterschaft für Überraschung gesorgt. Nun meldete sich mit Hans-Dieter Hermann der Teampsychologe der deutschen Nationalmannschaft, der die Maßnahme ursprünglich vorgeschlagen hatte, zu Wort.
„Ich war echt beeindruckt von ihm“
Im Podcast Spielmacher von Fußball-Moderator Sebastian Hellmann erklärte Hermann, der seit 20 Jahren für den DFB arbeitet, die Hintergründe der ungewöhnlichen Maßnahme. „Das Teambuilding mit dem Sondereinsatzkommando der Polizei ist eine ganz besondere Form des Beispiels: ‚Wie geht man als Team in eine lebensgefährliche Situation? Was können wir davon lernen?‘ Das ist ein echtes Highlight“, erklärte Hermann.
Als Trainer könne man allerdings nicht dauerhaft ein Feuerwerk der Superlative abfeuern, deswegen müsse man solche Dinge dosieren. „Dabei muss man darauf achten, dass man das Team-Event zu einem guten Zeitpunkt setzt, damit die Mannschaft das mit ins Turnier nehmen kann“, fuhr der 64-Jährige fort.
Lob für Nagelsmann: „Das hat er sehr klug und engagiert gemacht“
Das sei durch den Termin im Vorfeld der Heim-EM optimal gelungen: „Man kann nicht ständig Superlative machen. Aber unmittelbar vor der Europameisterschaft war das ein schöner Zeitpunkt, sich mit den SEK-Leuten zu unterhalten: Wie bauen sie gegenseitig Vertrauen aus? Wie kommunizieren sie? Wie schaffen sie es, mit einer One-Shot-Opportunity (dt. einmalige Möglichkeit) umzugehen - und was heißt das für uns?“
Besonders begeistert zeigte sich Hermann, der 2004 unter Jürgen Klinsmann seinen Job beim DFB antrat, vom derzeitigen Bundestrainer.
„Julian Nagelsmann hat gesagt: ‚Das lasse ich für die Mannschaft. Das sollen sie miteinander erleben‘“, erinnerte sich der 64-Jährige: „Das hat er sehr klug und engagiert gemacht. Ich war echt beeindruckt von ihm.“