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DFB-Team: "Wenn er das nicht sieht, dann kann er aufhören" - Schiri-Legende schimpft

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DFB-Team: "Wenn er das nicht sieht, dann kann er aufhören" - Schiri-Legende schimpft

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Leweling-Abseitstor? Urs Meier tobt

Jamie Leweling erzielt in seinem ersten Spiel für das DFB-Team früh die Führung. Doch das Tor wird wegen vermeintlichem Abseits zurückgenommen. Schiedsrichter-Legende Urs Meier schimpft über die Entscheidung.
Jamie Leweling feiert im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande mit seinem Siegtor ein perfektes Debüt im DFB-Trikot. Dabei wäre es dazu fast gar nicht gekommen, wie Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät.
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Jamie Leweling erzielt in seinem ersten Spiel für das DFB-Team früh die Führung. Doch das Tor wird wegen vermeintlichem Abseits zurückgenommen. Schiedsrichter-Legende Urs Meier schimpft über die Entscheidung.

Mit einem großen Aufreger startete am Montagabend das im Nations-League-Duell der DFB-Elf gegen die Niederlande: Startelf-Debütant Jamie Leweling schoss nach rund 100 Sekunden das Führungstor. Das vermeintliche Tor, wie sich später herausstellt, da es nach minutenlanger Überprüfung schließlich doch von Schiedsrichter Slavko Vincic zurückgenommen wird.

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Nach Sichten der Bilder des VAR entschied dieser nämlich auf Abseits. Vorlagengeber Serge Gnabry hatte, so legte es Vincic aus, aus dem passiven Abseits heraus aktiv in den Spielzug eingegriffen. Bundestrainer Julian Nagelsmann konnte die Entscheidung genauso wenig verstehen wie Torschütze Jamie Leweling. Nagelsmann erklärte nach dem Spiel im ZDF, dass Verteidiger Jorrel Hato aus seiner Sicht den Ball vor Gnabrys Aktion kontrolliert gespielt habe - demnach wäre eine neue Situation entstanden und es wäre kein Abseits gewesen.

Auch am Tag nach dem Spiel wird die Szene heiß diskutiert. Jetzt schaltet sich auch der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier in die Debatte ein - mit einem klaren Statement.

Urs Meier verurteilt Schiedsrichter-Entscheidung

Die Entscheidung, das Tor zurückzunehmen „war nicht richtig“, sagte er im Interview mit ran und legte in Bezug zum Verteidiger nach: „Wenn das kein bewusstes Spielen ist, dann verabschiede ich mich vom Fußball.“

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Es sei ganz klar ein kontrolliertes Spielen gewesen, „es wurde ihm ja nicht ans Schienbein geschossen oder so etwas“, ist sich der frühere Weltklasse-Schiedsrichter sicher.

Für den Schweizer ist es eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters: „Also wenn er das nicht sieht, dann kann er aufhören.“

Leweling-Abseitstor: „Im Sinne des Fußballs muss das ein Tor sein“

Da der Verteidiger den Ball bewusst gespielt habe, entstehe daraus eine neue Spielsituation. „Aber da geht es wieder um das Thema Fußballverständnis. Wenn du dann noch behauptest, das sei ein unkontrollierter Ball, dann habe ich schon große Fragezeichen, ob Fußballverständnis vorhanden ist oder nicht. Auch im Sinne des Fußballs muss das ein Tor sein, ganz klar.“

Eine Mitschuld gibt Meier auch dem VAR. „Die VAR-Schiedsrichter sind immer am Suchen, sie haben immer Angst, dass sie etwas verpassen.“ So sei es auch in dieser Szene gewesen, weshalb man sie sich mehrfach angesehen habe. „Aber dass der Ball vom Niederländer gespielt wurde, hat der Videoassistent dann vermutlich gar nicht mehr auf der Rechnung gehabt. Sie haben sich da auf eine Szene versteift“, kritisierte der 65-Jährige.

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Nach einer derartigen Fehlentscheidung würde sich Meier wünschen, dass die Verbände „auch mal klar Stellung beziehen, und zwar zeitnah und nicht Monate später wie bei dem Handspiel von Cucurella“. Die FIFA müsse viel mehr Klarheit schaffen.

Auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte zuvor den Sachverhalt um das aberkannte Leweling-Tor ähnlich eingeschätzt. Es sei falsch, das 1:0 nicht zu geben, schrieb Gräfe auf X. „Hato spielt kontrolliert“, analysierte Gräfe und verwies auf die Hintertorperspektive. Diese wurde Vincic in der Review-Area allerdings nicht gezeigt. „Falsche Slow-Mo für Vincic“, urteilte daher Gräfe.

Grund zum Jubeln hatte Leweling später trotzdem: In der 63. Minute war er nach einem Eckball zur Stelle und drosch den Ball in den oberen Torwinkel. Diesmal zählte das Tor - der Siegtreffer für Deutschland zum 1:0 über die Niederlande.