Die deutsche Nationalmannschaft hat in der Nations League mit 1:0 gegen die Niederlande gewonnen und die Stimmung rund um das DFB-Team scheint so gut zu sein wie viele Jahre nicht mehr. Diese positive Energie übertrug sich am späten Montagabend in Form einiger kuriosen Situationen auch noch in die Live-Übertragung des ZDF, für das wie gewohnt Moderator Jochen Breyer und die beiden Experten Christoph Kramer und Per Mertesacker live im Stadion waren.

Die beiden ehemaligen Weltmeister waren bestens gelaunt und lieferten sich über den Abend hinweg schon den einen oder anderen amüsanten Schlagabtausch.

„Allein ist der nichts“

Als Moderator Breyer etwa über den zweiten und dritten Anzug des DFB-Teams sprach, ergänzte er: „Der steht mindestens genauso gut, wie der Kamelhaar-Mantel von Per Mertesacker.“

Sofort sprang Kramer auf die Aktion an, hatte allerdings ein anderes Mode-Urteil: „Ich finde übrigens, dass der Pulli nur in Kombination mit dem Mantel gut aussieht. Allein ist der nichts. Aber der Mantel wertet alles auf.“

Mertesacker selbst konnte sich sein Lachen nicht verkneifen. Der langjährige Nationalspieler sollte allerdings nicht zum letzten Mal an dem Abend in den Mittelpunkt rücken. Denn wie üblich verfolgten noch ungefähr einhundert dagebliebene Zuschauer auf den Tribünen den Sendungsnachlauf und waren regelmäßig lautstark in der Übertragung zu hören.

Nachdem das Publikum zu Beginn sich noch auf den früheren Gladbacher Kramer konzentriert hatte und skandiert hatte, „Kramer hat die Haare schön“, geriet schnell Mertesacker in den Fokus.

Publikum fordert Mertesacker zum Purzelbaum auf

Nach dem emotionalen Interview mit Debütant Oliver Baumann kehrte das ZDF zu Breyer und den beiden Ex-Profis an den Spielfeldrand zurück und dort waren deutliche Aufforderungen der anwesenden Fans an Mertesacker zu hören: „Merte, mach einen Purzelbaum“, schallte es durch die inzwischen fast leere Allianz Arena.

Nachdem Breyer diese Forderung an die Fernsehzuschauer weitergegeben hatte, fragte Mertesacker mit einem Lächeln im Gesicht: „Könnt ihr euch das vorstellen?“ Woraufhin Kramer kurz und knackig antwortete: „Also ich schon.“ Breyer fasste schnell besorgt zusammen: „Ich hätte Angst, dass du dir dabei den Rücken brichst.“

Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, denn Mertesacker hielt dagegen und erinnerte sich an seine frühere Schullaufbahn. „Bodenturnen habe ich früher im Abitur gemacht.“ Daraufhin ging auch Kramer auf die Rufe der Fans ein und sagte seinem Freund: „Mach doch mal einen kleinen Purzelbaum eben.“

„Bodenturnen war immer meine schwächste Disziplin“

Mertesacker verneinte, aber die rund 100 dagebliebenen Fans blieben im Hintergrund der Übertragung weiterhin hartnäckig. Deshalb ging auch Breyer immer wieder auf das lustige Schauspiel ein und fragte Mertesacker nach seiner früheren Schulnote im Bodenturnen: „Nicht so gut. Ich glaube, Bodenturnen war immer meine schwächste Disziplin“, antwortete der 104-malige Nationalspieler. Kramer fügte schmunzelnd hinzu: „Das kann ich mir bei deinem Körper gar nicht vorstellen.“

Die Gruppe der Fans verkleinerte sich zwar im Laufe des Abends, aber diejenigen, die bis zum Ende in der Arena ausharrten, wurden schließlich doch noch belohnt. Und das, obwohl Mertesacker selbst zum Ende der Sendung, angesprochen auf das Fazit des Abends, noch verkündete: „Wir machen heute keinen Purzelbaum, das ist auch ein Fazit.“

Breyer war sichtlich um einen Kompromiss bemüht und schlug vor: „Per, ich glaube, du kommst um diesen Purzelbaum nicht herum, aber wir müssen ihn nicht live im Fernsehen übertragen.“

Purzelbaum: Nicht im TV, aber auf Video

Gesagt, getan: Unter frenetischem Jubel der Zuschauer, zog sich Mertesacker nach Sendungsende erst den Mantel aus und machte sich dann bereit für den Purzelbaum. Diesen meisterte der frühere Arsenal-Kapitän souverän und ließ sich anschließend noch ordentlich feiern. Kramer quittierte die gesamte Aktion mit lautstarkem Applaus.

Breyer hielt die Aktion mit seinem Handy fest und veröffentlichte das Video am Dienstagmittag auf seinem Instagram-Kanal, wo es binnen kürzester Zeit tausendfach aufgerufen wurde.

Die Szene passte aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft zum Abend. Die Stimmung rund um das DFB-Team ist so gut wie lange nicht mehr.