Zwei Tore, ein Lattentreffer und als Krönung ein Sonderlob vom Trainer: Für Karim Adeyemi hätte die Rückkehr zur deutschen U21 kaum besser laufen können. „Ich bin mit Karim sehr zufrieden. Natürlich wegen der Tore - aber auch, weil er viel gearbeitet hat“, sagte DFB-Coach Antonio Di Salvo nach dem klaren 5:1-Sieg gegen Israel im ungarischen Györ.

BVB-Profi Adeyemi hatte noch im Oktober 2023 auf die Reise zur U21 verzichtet und dafür viel Kritik erhalten, nun erzielte er mit einem gefühlvollen Heber (15.) und nach einem Solo (61.) seine ersten Treffer für das DFB-Team. „Er hat aber auch viel nach hinten gearbeitet, hat Gegner abgelaufen. Das tut uns und bestimmt auch ihm gut“, sagte Di Salvo.

Ärger verraucht: U21-Coach Di Salvo happy

Der Ärger vom vergangenen Herbst sei inzwischen verraucht. „Ich blicke gar nicht so sehr in die Vergangenheit. Ich habe ihm gesagt, dass er sich mit guten Leistungen auch selbst helfen kann. Er konnte sich zeigen und Selbstvertrauen holen, um auch im Verein wieder eine gute Rolle zu spielen“, sagte Di Salvo: „Auch da muss er zusehen, wieder konstantere Leistungen zu liefern.“

Angeführt von Adeyemi gewann die deutsche U21 das Geisterspiel locker, festigte ihre Tabellenführung in Gruppe D und hat das EM-Ticket nun deutlich vor Augen.

Neben dem Rückkehrer sorgte auch der Doppelpack von Nicolo Tresoldi (5./35.), sonst in Diensten von Hannover 96, bei sommerlichen Temperaturen für den sechsten Sieg im siebten Qualifikationsspiel - Ansgar Knauff von Eintracht Frankfurt (90.+4) setzte den Schlusspunkt..

Deutschland schon am Dienstag für EM qualifiziert?

„Das war eine überzeugende Vorstellung und auch in der Höhe verdient. Es war in jeder Hinsicht eine reife Leistung“, hatte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig schon in der Pause bei ProSieben Maxx gemeint - und ebenso Adeyemi gelobt: „Er ist mit Feuereifer dabei.“ Niv Yehoshuha (64.) gelang allein noch der Anschlusstreffer für das weiter punktlose Schlusslicht Israel.

Sollte das DFB-Team auch am Dienstag in Estland gewinnen und Verfolger Polen zeitgleich in Bulgarien verlieren, wäre Deutschland der vorzeitige Gruppensieg und damit die Teilnahme an der Endrunde 2025 in der Slowakei nicht mehr zu nehmen.

Die eigentlich für Oktober 2023 geplante Partie war nach dem Angriff der Hamas auf Israel verschoben und dann aus Sicherheitsgründen nach Ungarn verlegt worden. Die Geisterkulisse weckte ebenso wie die kurze Vorbereitung Erinnerungen an die Corona-Zeit, erst am Montag waren die letzten DFB-Spieler angereist.

Der enge Terminplan wirkte sich aber kaum aus: Sturmspitze Tresoldi, der den geschonten Torjäger Youssoufa Moukoko (inzwischen bei OGC Nizza) ersetzte, nutzte gleich die erste Chance, der auffällige Adeyemi erhöhte wenig später. Für beide war es das erste Tor im U21-Trikot.

Nach der schnellen Führung kontrollierte die deutsche Mannschaft das Spiel beinahe nach Belieben, Di Salvo forderte in der Trinkpause „das dritte Tor“ - und wurde durch Tresoldi erhört. Adeyemi legte nach der Pause nach einem schönen Solo nach.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)