Sowohl der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als auch der österreichische Verband (ÖFB) buhlen um Toptalent Paul Wanner. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hofft, dass sich Wanner für die deutsche Nationalmannschaft und damit gegen Österreich entscheiden wird.
Wanner? „Können kein Geld bieten“
„Das ist enorm wichtig, dass wir so einen Spieler halten“, sagte der 57-Jährige im ZDF-Sportstudio über den derzeit vom FC Bayern an den 1. FC Heidenheim verliehenen Teenager, der für beide Länder auflaufen darf.
„Er weiß natürlich, was er an Deutschland hat. Er spielt ja im Moment in der U20 oder U21″, so Völler über Wanner. Der 18-Jährige hat eine österreichische Mutter, einen deutschen Vater und beide Staatsbürgerschaften.
Völler verwies in dem Zusammenhang auch auf Hannes Wolf, Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung beim DFB sowie Cheftrainer der U20-Nationalmannschaft. „Hannes Wolf hat den direkten Kontakt mit der Familie, auch mit ihm selbst“, erklärte Völler.
Wolf äußerte sich am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 ebenfalls zur Personalie. „Fast die Hälfte unserer Spieler kann mittlerweile für zwei oder drei Länder spielen. Das gab es früher so nicht“, sagte der DFB-Sportdirektor für Nachwuchs, Training und Entwicklung. „Wir können keinen Vertrag oder Geld bieten. Wir können nur die Perspektive aufzeigen. Am Ende müssen die Spieler und ihre Familien aber selbst entscheiden.“
Völler über Wanner: „Familie spielt wichtige Rolle“
Man müsse aber auch nicht ständig für die Vorzüge des DFB Werben, führte Völler weiter aus. Ein Spieler müsse „im tiefsten Herzen drin haben, dass man für die Nation spielen möchte“, sagte Völler ganz grundsätzlich zum Thema. Bei Profis, die sich entscheiden müssten, sei es „sicherlich falsch“, sie zu überreden.
„Es muss von ihm kommen“, so Völler über Wanner, „die Familie spielt auch eine wichtige Rolle. Man sollte nicht irgendwas versprechen, was man am Ende nicht halten kann.“
Wanner: „Habe noch nichts entschieden“
Wanner hatte kürzlich erklärt, dass er sich noch nicht festgelegt hat. „Ich kann ganz klar sagen, dass meine Entscheidung noch offen ist. Ich habe noch nichts entschieden“, sagte der 18-Jährige der Süddeutschen Zeitung - und ergänzte: „Eigentlich will ich erst mal ein komplettes Jahr Bundesliga spielen, um zu sehen, wo es hingeht.“
Bayerns Sportdirektor Christoph Freund sagte zuletzt: „Ich als Österreicher hätte nichts dagegen, wenn er für Österreich spielt, aber das ist seine persönliche Entscheidung.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)