Der Schock nicht nur beim FC Barcelona, sondern auch im DFB-Team, sitzt tief. Die schlimmen Befürchtungen nach der Verletzung von Marc-André ter Stegen im Sonntagabendspiel, das Barca beim FC Villarreal 5:1 gewann, haben sich bewahrheitet. Ter Stegen hat sich einen vollständigen Riss der Patellasehne im rechten Knie zugezogen, wird monatelang ausfallen und wahrscheinlich sogar den gesamten Rest der Saison verpassen.

Wie gravierend so eine Verletzung sein kann, weiß auch Mario Basler. „Ich hatte mal einen Einriss der Patellasehne. Zu dem damaligen Zeitpunkt wäre der Riss der Patellasehne bei mir gleichzeitig das Ende der Karriere gewesen, weil die Medizin damals noch nicht so weit war“, berichtete der 55-Jährige jetzt im Podcast „Basler ballert“.

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Doch er konnte damals aufatmen: „Ich hatte aber Glück im Unglück, dass es nur angerissen war. Somit hatte ich zehn Tage Gips und ich konnte nach sechs Wochen wieder spielen. Das war meine längste Verletzung.“

Schockdiagnose für ter Stegen: „Wird erstmal bitter für ihn“

Alles Daumendrücken von Basler, dass die Diagnose von ter Stegen nicht so schlimm ausfallen könnte (zur Erklärung: der Podcast wurde noch kurz vor der offiziellen Diagnose aufgenommen), half jedoch nicht. Ein Patellasehnenriss sei eine „schwerwiegende Verletzung“, befand Basler. „Das wird jetzt erstmal bitter für ihn“, so der frühere Nationalspieler.

Auch für die deutsche Nationalmannschaft ist die Diagnose bitter. Ter Stegen war nach Manuel Neuers DFB-Rücktritt zuletzt nach vielen Jahren als Ersatzmann endlich zur Nummer 1 aufgestiegen.

Basler glaubt jedoch nicht, dass der DFB im Tor nun vor einem Problem steht. „Ich finde, dass wir wirklich beim DFB auf dieser Position als Nummer Eins uns keine großen Gedanken machen müssen, aber auch keine Gedanken über Oliver Baumann machen müssen“, erklärte der Europameister von 1996. Über Baumann sagte er: „Er spielt bei Hoffenheim, ist lange schon in Hoffenheim, ist lange dort die Nummer eins.“

„Ich würde immer Trapp Baumann vorziehen“

Basler sieht dennoch einen anderen Torhüter als ter-Stegen-Ersatz und vorläufige Nummer 1: Bundestrainer Julian Nagelsmann müsse „langsam mal nach Frankfurt gucken“, sagte er und spielte damit auf Eintracht-Keeper Kevin Trapp an, der zwar nicht zum Kader der Heim-EM gehörte, insgesamt aber auf neun Länderspiele kommt. Sein vorerst letztes bestritt der 34-Jährige im November 2023.

Basler ergänzte: „Klar, Kevin Trapp ist im Moment verletzt (Oberschenkelverletzung, Anm. d. Red.), aber ich würde immer Trapp Baumann vorziehen.“

Offenbar hadert Basler mit der einen oder anderen Torhüter-Entscheidung beim DFB. „Wenn ich dann sehe, dass Leno auf der Bank sitzt und Baumann dabei ist und Trapp nicht dabei ist, dann muss ich sagen, Frankfurt ist ja eigentlich nicht so weit vom DFB-Camp…“, meinte er vielsagend.

Basler appelliert an Nagelsmann

Trapp habe „auch schon seit Jahren immer gute Leistung gebracht“, so Basler. Er sollte jetzt zurückkommen und wieder spielen, forderte Basler und appellierte an den Bundestrainer: „Bitte, Herr Nagelsmann, nach Frankfurt schauen!“

Wie sich der Bundestrainer entscheidet, bleibt abzuwarten. Am Montag reagierte Nagelsmann betroffen auf die Verletzung seiner neuen Nummer 1. „Die Nachricht von Marcs Verletzung war ein großer Schock für uns. Er wird uns in der Nationalmannschaft auf und neben dem Platz sehr fehlen. Wir wünschen Marc alles Gute für die Operation und eine gute und schnelle Genesung. Wir werden auf seinem Weg zurück immer für ihn da sein!“