Es hätte alles so einfach sein können: Manuel Neuer gab nach der Heim-EM seinen Rücktritt im DFB-Tor bekannt - und mit Marc-André ter Stegen stand der perfekte Nachfolger ohnehin schon lange bereit.
Neuer-Rückkehr? Dopa diskutiert
Nach der schweren Verletzung von Marc-André ter Stegen wird wild über die Nachfolge im deutschen Tor spekuliert. Dabei fällt auch häufig der Name des zurückgetretenen Manuel Neuer. Im Doppelpass diskutierten die Gäste intensiv über die richtige Lösung.
Nach der schweren Verletzung von Marc-André ter Stegen wird wild über die Nachfolge im deutschen Tor spekuliert. Dabei fällt auch häufig der Name des zurückgetretenen Manuel Neuer. Im Doppelpass diskutierten die Gäste intensiv über die richtige Lösung.
Doch nach dessen schwerer Verletzung ist die Neuer-Nachfolge plötzlich wieder komplett offen. Kehrt der 38-Jährige sogar selbst ins Tor zurück? Dieser Frage wurde auch im Stahlwerk Doppelpass bei SPORT1 intensiv nachgegangen.
SPORT1-Experte Stefan Effernberg analysierte die Situation im deutschen Tor wie folgt: „Ich glaube, dass wir Manuel Neuer schon mal rausnehmen können. Ich glaube, dass es ein Kampf zwischen Nübel (Alexander Nübel; Anm. d. Red.) und Baumann (Oliver Baumann; Anm. d. Red.) wird. Kevin Trapp wird diese Möglichkeit auch noch einmal versuchen zu nutzen, um ranzukommen. Bernd Leno dann noch als Backup, das ist die Reihenfolge.“
„Der Beste sollte spielen“
Mit dieser Reihenfolge stimmten allerdings nicht alle Gäste in der Runde überein. Matthias Brügelmann, Chefredakteur Sport der Bild- und Welt-Gruppe, würde eher eine Rückkehr von Neuer begrüßen: „Ich glaube, wenn Julian Nagelsmann um Neuer kämpfen würde, dann wäre er auch bereit, seinen Rücktritt zurückzunehmen und wieder zu spielen. Ich persönlich finde es immer richtig, wenn der Beste spielt. Und Manuel Neuer ist besser als die anderen genannten Kandidaten.“
Eine Rückkehr des langjährigen Kapitäns der deutschen Nationalmannschaft wäre laut Robin Dutt allerdings kein gutes Zeichen an die restlichen deutschen Torhüter.
„Ich glaube, dass ein Kampf um Manuel Neuer gleichzeitig auch ein Misstrauensvotum gegenüber Torhütern wie Nübel oder Baumann wäre. Wenn ein Turnier vor der Tür steht und man den Eindruck hat, dass ter Stegen nicht komplett fit ist, dann kann man darüber nachdenken, ihn (Neuer; Anm. d. Red.) nochmal anzufragen. Ich glaube aber, dass die anderen Top-Torhüter sind.“
Dem entgegnete Brügelmann: „Wir können nicht voraussetzen - so sehr wir es ihm auch wünschen -, dass ter Stegen im Sommer in der gleichen Form zurückkommt. Man sollte auf dieses Szenario, auch wenn man es sich nicht wünscht, vorbereitet sein und einem Torwart für diese Übergangsphase das feste Vertrauen aussprechen.“
Effenberg von ter Stegens Rückkehr überzeugt
Für diesen Fall hat der frühere Bundesliga-Trainer Dutt (u. a. bei Bochum und Bremen) seinen eigenen Favoriten bereits ausgemacht. „Für mich hätte Oliver Baumann die Nase vorne, weil er bei einem Klub spielt, der unter Dauerbeschuss steht, über viele Jahre eine Top-Leistung gebracht hat. Er hat auch spielerische Fähigkeiten, ähnlich wie Manuel Neuer“, so der 59-Jährige.
Ob nun Nübel, Baumann oder Neuer die kurzfristige Nachfolge von ter Stegen antreten wird - für Effenberg steht fest: „Das sind Torhüter auf absolutem Top-Niveau. Im Sommer haben wir kein Turnier. Ich bin fest davon überzeugt, dass ter Stegen im Sommer mit 100 Prozent wiederkommt.“
Diese Meinung unterstützt auch Sky-Reporter Torben Hoffmann: „Ter Stegen ist für mich, trotz seiner Verletzung, die neue starke Nummer eins im DFB-Tor und dieses Vertrauen sollte man ihm jetzt auch geben.“