Wer gewinnt das Rennen um den Shootingstar? Schon seit längerer Zeit bemüht sich der DFB um eine Zusage von Paul Wanner für die deutsche Nationalmannschaft. Die Bayern-Leihgabe hat eine beeindruckende Entwicklung genommen und ist beim 1. FC Heidenheim nicht mehr wegzudenken.
Wanners Ziel ist klar
In sechs Pflichtspielen erzielte der 18-Jährige bereits vier Tore und bereitete zwei weitere vor. Doch auch der österreichische Fußballverband und Ralf Rangnick kämpfen um das umworbene Talent und preschten zuletzt mächtig vor.
Wanner-Entscheidung hängt von WM-Perspektive ab
Die Entscheidung des Youngsters hängt dabei von seinem großen Traum, der Weltmeisterschaft 2026 ab. Sollte ihm der DFB diese Perspektive aufzeigen und zusagen können, wird sich Wanner nach SPORT1-Informationen für die deutsche Nationalmannschaft entscheiden.
Wenn nicht, schaut es schlecht aus. Denn die Österreicher mit Teamchef Ralf Rangnick, die ihn gerne schon bei der EM nominiert hätten, würden ihm das sofort zusichern. Der DFB und vor allem Julian Nagelsmann sind also am Zug.
DFB will Wanner unbedingt halten
Nicht wenige Experten und Verantwortliche sehen in ihm riesiges Potenzial, Vergleiche zu Florian Wirtz und Jamal Musiala werden bereits gezogen – mit dem Wissen, dass Wanner für dieses Niveau wohl noch etwas Zeit braucht.
Der 18-Jährige kann im zentralen Mittelfeld nahezu auf allen Positionen spielen. Mit seinem starken linken Fuß kann er auch über halbrechts kommend eine Waffe sein. DFB-Sportdirektor Rudi Völler unterstrich im ZDF-Sportstudio die Bedeutung von Wanner für die Zukunft: „Das ist enorm wichtig, dass wir so einen Spieler halten.“
ÖFB-Teamchef Rangnick gibt bei Wanner Gas
ÖFB-Teamchef Rangnick wollte Wanner schon zur EM in Deutschland nominieren. Diese Einladung schlug Wanner allerdings aus. Dennoch schnupperte der Mittelfeldspieler bereits bei der österreichischen Nationalmannschaft rein.
Wanners Papa ist Deutscher, seine Mutter ist Österreicherin. Gerade die würde ihren Sohn, der beide Staatsbürgerschaften besitzt, wohl nur zu gerne im Trikot der Alpenrepublik auflaufen sehen.
DFB muss Wanner eine Perspektive aufzeigen
Dennoch hat der deutsche Fußballverband (noch) die Nase vorn. Für den DFB lief er bereits 13-mal für die U17, zweimal für die U18 und dreimal für die U20 auf. Anfang des Monats nominierte ihn der deutsche U21-Trainer Antonio di Salvo für die anstehenden Länderspiele. Doch Wanner verzichtete. Der Grund: Er wollte sich auf den Bundesliga-Start mit Heidenheim konzentrieren.
Sein Weg ist klar: In Heidenheim, wo er sich extrem wohlfühlt, will der bodenständige Wanner weiter hart an sich arbeiten, Spielminuten in der Bundesliga und sogar im internationalen Geschäft, inklusive Doppelbelastung, sammeln und sich so für höhere Aufgaben empfehlen.
DFB-Nachwuchs-Direktor Hannes Wolf meinte im Stahlwerk-Doppelpass von SPORT1: „Wir können keinen Vertrag oder Geld bieten. Wir können nur die Perspektive aufzeigen. Am Ende müssen die Spieler und ihre Familien aber selbst entscheiden.“
Wanner über die deutsche U21 zur WM?
Wie SPORT1 weiß, ist es für Wanner durchaus vorstellbar, im nächsten Jahr bei der U21-EM in der Slowakei aufzulaufen. Doch klar ist auch: Allein damit wird sich Wanner nicht zufriedengeben. Das Ziel lautet ganz klar: Weltmeisterschaft 2026.
Der Bundestrainer kennt Wanner bereits aus seiner Bayern-Zeit. „Er ist ein Spieler mit sehr viel Potenzial, den wir beim DFB fest in unseren Planungen haben. Wie früh er zur A-Nationalmannschaft stößt, entscheidet am Ende er selber“, erklärte Nagelsmann, der bislang noch auf eine Nominierung Wanners verzichtete.
Ob er den Youngster für die kommenden Nations-League-Spiele im Oktober oder November einlädt, ist noch offen. Spätestens nächstes Jahr soll es aber so weit sein. Ein Pflichtspiel-Einsatz würde reichen, um ihn fest an die jeweilige Nation zu binden. Auch deshalb will Wanner die Entscheidung wohl überlegt treffen.
Gespräche zwischen Wanner, dem Bundestrainer, den DFB-Verantwortlichen um Hannes Wolf und Rudi Völler gibt es regelmäßig. Doch der Verband muss Taten folgen lassen. Andernfalls riskiert Deutschland den Verlust seines Riesen-Talents Paul Wanner.