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EM: Keine Zeit für Kritik am DFB? Das ist Nagelsmanns größter Wunsch

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EM: Keine Zeit für Kritik am DFB? Das ist Nagelsmanns größter Wunsch

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Nagelsmanns größter Wunsch

Für die Europameisterschaft wünscht sich Julian Nagelsmann ein Zusammenrücken des ganzen Landes. Die Marschroute ist klar.
Vor dem Auftakt der Heim-EM nimmt Julian Nagelsmann Stellung zur Entscheidung gegen Leon Goretzka.
Für die Europameisterschaft wünscht sich Julian Nagelsmann ein Zusammenrücken des ganzen Landes. Die Marschroute ist klar.

Der Bundestrainer bastelt fleißig am „Sommermärchen 2.0″. Die Mannschaft ist auf das Eröffnungsspiel gegen Schottland (ab 21 Uhr im LIVETICKER) vorbereitet - jetzt sollen Fans, Medien und Öffentlichkeit in die richtige Spur gebracht werden.

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„Wir wollen alle gemeinsam ein tolles Turnier haben. Wir müssen den Heimvorteil irgendwie nutzen“, sagte Julian Nagelsmann auf der Abschlusspressekonferenz am Donnerstagabend und forderte die Fans dazu auf, lautstark die deutsche Mannschaft zu unterstützen.

Damit steht die alte Frage im Raum: Muss die Begeisterung von der DFB-Elf auf die Fans überspringen oder umgekehrt?

Wer muss wen euphorisieren?

Abwehrchef Antonio Rüdiger beantwortete dies vergangene Woche im Exklusiv-Interview mit SPORT1 folgendermaßen: „Es ist unsere Aufgabe, dass wir auf dem Platz etwas anbieten - der Funke auf das Publikum überspringt und zurück. Nur so können wir erfolgreich sein.“

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Seine Meinung ist also klar: Erst muss das DFB-Team liefern.

Nagelsmann erhofft sich dagegen den umgekehrten Effekt. Sogar von den Medien erwartet er Unterstützung, damit die Nationalmannschaft liefern kann.

„Ich will, dass wir alle hier drin - auch die deutschen Journalisten - dass wir alle gemeinsam morgen und die nächsten Tage und Wochen ein tolles Turnier haben. Ich will, dass wir als Land vereint sind. Da brauchen wir alle“, erklärte der Bundestrainer.

Ein verständlicher Wunsch, doch übersieht Nagelsmann, dass Medien nicht die Rolle reiner Propagandisten einnehmen sollten - trotz aller gewünschten EM-Euphorie. Trotzdem versucht der Bundestrainer immer wieder, alle mit ins Boot zu holen. Alle - wirklich alle - sollen mitziehen, damit die DFB-Elf ein gutes Turnier spielt.

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Kein Wort zu Goretzka

Auch deswegen verkneift sich Nagelsmann auf SPORT1-Nachfrage jedes Wort zur Nichtnominierung von Leon Goretzka („Es ist nicht an der Zeit, über Spieler zu sprechen, die nicht dabei sind“) und legt auch in der Causa Manuel Neuer nach.

Nach dessen Patzer gegen Griechenland hatte sich der Bundestrainer über die Diskussion um seine Nummer 1 beschwert. Er verstehe die Sinnhaftigkeit der Debatte nicht, „weil ich glaube, jeder Deutsche sollte ein Interesse daran haben, dass jeder Spieler gefestigt und stabil durchs Turnier geht. Ich hoffe, dass ihr auch alle Erfolg wollt.“

Jetzt, kurz vor dem EM-Start ergänzte Nagelsmann: „Manuel und ich wissen, glaube ich, wie Medien funktionieren. Wir wissen beide, dass jeder seinen Job machen muss. Ich habe jetzt nicht ganz so viel Zeit, die Medienwelt durchzuforsten. Am Ende des Tages - so leid es mir tut, euch auf den Schlips treten zu müssen - interessiert es mich auch nicht, was ihr über meine Spieler diskutiert.“

Nagelsmann - das wurde sehr deutlich - will volle Konzentration auf den EM-Auftakt. Alle Störgeräusche, sollten sie noch so berechtigt sein, werden ausgeblendet. Keine Zeit für Kritik.

Es ist eine Marschroute, die aus seiner Sicht Sinn ergibt, doch auf dem Feld steht die Mannschaft gegen Schottland allein. Ein Sieg und dem „Sommermärchen 2.0″ steht nichts im Wege.