Home>Fußball>DFB-Team>

DFB-Team: "Absolut rassistisch" - Kimmich wettert nach ARD-Umfrage - Sender reagiert

DFB-Team>

DFB-Team: "Absolut rassistisch" - Kimmich wettert nach ARD-Umfrage - Sender reagiert

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Kimmich-Wut: ARD reagiert deutlich

Laut einer Umfrage wünscht sich rund jeder fünfte Deutsche mehr Spieler mit weißer Hautfarbe im DFB-Team. Die Befragung löst Wut bei Joshua Kimmich aus. Die ARD reagiert.
Joshua Kimmich verurteilt deutlich die Ergebnisse und den Zeitpunkt einer ARD-Umfrage, wonach jeder Fünfte in Deutschland sich eine "weißere Nationalmannschaft" wünscht.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1
Laut einer Umfrage wünscht sich rund jeder fünfte Deutsche mehr Spieler mit weißer Hautfarbe im DFB-Team. Die Befragung löst Wut bei Joshua Kimmich aus. Die ARD reagiert.

Kurz vor dem Start der Europameisterschaft sorgt eine Umfrage zur deutschen Nationalmannschaft für Wirbel. Wie eine repräsentative Befragung von infratest dimap für die ARD-Doku „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ ergab, wünscht sich fast jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) mehr Nationalspieler mit weißer Hautfarbe.

{ "placeholderType": "MREC" }

Als Joshua Kimmich am Samstagmittag auf der DFB-Pressekonferenz auf die Umfrage angesprochen wurde, fand der DFB-Star klare Worte: „Wer im Fußball aufgewachsen ist, weiß, dass es absoluter Quatsch ist. Der Fußball kann verschiedene Hautfarben und Religionen vereinen, darum geht es auch. Ich würde sehr viele Spieler vermissen, wenn sie nicht hier wären. Von daher ist das absolut rassistisch.“

In der Mannschaft selbst sei die Befragung noch kein Thema gewesen. „So eine Umfrage ist absolut kontraproduktiv“, stellte Kimmich zudem klar.

ARD-Umfrage ruft Empörung hervor: Ex-Nationalspieler reagieren

WDR-Sportchef Karl Valks erklärte in einem Statement nach der Kimmich-Kritik: „Unser Reporter Philipp Awounou wurde in Interviews bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation ‚Einigkeit und Recht und Vielfalt‘ mit der Aussage konfrontiert, dass zu wenige ‚echte‘, hellhäutige Deutsche auf dem Fußballplatz stehen. Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen. Daher haben wir mit unseren Kollegen von Infratest Dimap die Umfrage in Auftrag gegeben.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Er fügte deutlich an: „Wir selber sind bestürzt, dass die Ergebnisse sind wie sie sind, aber sie sind auch Ausdruck der gesellschaftlichen Lage im heutigen Deutschland. Der Sport spielt in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle, die Nationalmannschaft ist ein starkes Vorbild für Integration.“

Die Sportschau veröffentlichte die Ergebnisse am Samstagmorgen auch bei Instagram und löste dort eine Welle der Empörung aus. Unter die kritischen Reaktionen in den Kommentaren mischten sich auch prominente Namen.

Der frühere Stürmer Cacau, der in seiner Karriere 23-mal für die DFB-Elf auflief, schrieb: „Was für eine Umfrage…“ Dazu drückte der 43-Jährige mit einem Facepalm-Emoji sein Unverständnis aus.

Ex-Torhüter Timo Hildebrand kritisierte die Umfrage ebenfalls. „Mein Sohn sagte mir die Tage, dass er das Wort ‚schwarz‘ in Bezug auf eine Person scheiße findet. Er ist 12 Jahre“, kommentierte der siebenmalige Nationalspieler. „Lasst es doch einfach, dieses Thema zu bespielen. Es gibt kein schwarz, weiß oder gelb. Es gibt nur gute und schlechte Menschen...“

{ "placeholderType": "MREC" }

Viele User fragten sich zudem, warum eine derartige Umfrage überhaupt durchgeführt werde und forderten zum Teil die Löschung des Beitrags.

DFB-Team: Mehrheit mit Zusammensetzung zufrieden

Für die Befragung waren insgesamt 1.304 Personen in der Zeit vom 2. bis 3. April 2024 über die Zusammensetzung der Nationalmannschaft für die anstehende Heim-EM befragt worden. Zwei Drittel der Befragten äußeren sich darin positiv über die Zusammensetzung.

Jedoch gaben auch 21 Prozent an, dass sie es besser fänden, wenn wieder mehr Spieler mit weißer Hautfarbe im DFB-Team spielen würden. Die Mehrheit (65 Prozent) stimmt dieser Aussage eher nicht oder überhaupt nicht zu.

Daneben sticht ein weiterer Wert ins Auge: 17 Prozent der Befragten finden es schade, dass mit Ilkay Gündogan ein Spieler mit türkischen Wurzeln die Kapitänsbinde der DFB-Auswahl trägt. Der Barca-Star war im vergangenen Jahr zum Kapitän befördert worden und wird auch bei der EM das Team anführen.