Die deutsche Nationalmannschaft startet so langsam in die heiße Phase vor der Heim-EM 2024. Am DFB-Campus in Frankfurt haben sich die Spieler von Bundestrainer Julian Nagelsmann versammelt, um sich auf die beiden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande vorzubereiten.

Mit dabei ist auch Toni Kroos - dem Weltmeister von 2014 soll eine Schlüsselrolle zukommen, wenn Nagelsmann seine neue Mannschaft für das Turnier baut.

Bei einer Pressekonferenz äußerte sich Kroos ausführlich zu den Beweggründen für seine Rückkehr. Dabei reagierte der 34-Jährige auch auf sein Image als „Querpass-Toni“.

„Ich habe meinen Frieden geschlossen. Ich glaube nicht, dass ich irgendjemand noch etwa beweisen muss. Mir geht es darum, in erster Linie der Mannschaft zu helfen. Das glaubt auch der Bundestrainer, mit Ja zu beantworten. Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun, auch wenn ich glaube, dass sich das durch meine Zeit bei Real Madrid gewandelt hat“, sagte Kroos.

Zudem sprach der Mittelfeldregisseur von Real Madrid über seine Rolle im Team, das viel diskutierte EM-Trikot und seine Zukunft über die EM hinaus. Lob gab es für Jamal Musiala: „Ich gucke nicht mega-viel Bundesliga, dann eher Champions League. Da sehe ich Jamal auch. Selbst wenn ich ihn noch nie gesehen hätte, hätte mir die Trainingseinheit heute Morgen gereicht. "

Die PK zum Nachlesen im Ticker.

+++ Das war‘s +++

Die PK mit Kroos ist beendet.

+++ Kroos über seinen Opa +++

„Ihn musste ich überzeugen. Ohne sein Okay wäre es nichts geworden. Er wusste um meine Gedanken. Wenn er es entscheiden müsste, wäre ihm ein Jahr Real und dann Urlaub lieber gewesen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich entschieden habe, auf jeden Fall die EM zu spielen. Mittlerweile ist er okay damit. Er hat sein Deutschland-Trikot bestellt. Und das andere habe ich ja erst mal auch nicht ausgeschlossen, deswegen wartet er dann auf die nächste Entscheidung.“

+++ Kroos über seine Erfahrungen mit Real Madrid +++

„Gewisse Basics habe ich vorhin angesprochen, die gehören in jede Mannschaft. Es ist logischerweise ein ganz anderes Arbeiten, du hast mehr Spiele. Wenn wir vor vier Monaten mit Real zwei Spiele verloren hätten, weiß das heute keiner mehr. In der Nationalmannschaft ist es anders. Bei Real herrscht in jedem Trainingsspiel ein großer Siegeswille. Das kann man natürlich hier her mitnehmen. Es heißt nicht, dass das hier nicht so ist. Aber man muss das auch auf den Platz mitnehmen. Nur dann können wir eine erfolgreiche EM spielen.“

+++ Kroos über Neulinge +++

„Man kann noch nicht so viel sagen. Wir hatten eine Trainingseinheit. Gestern war der Spaß mit dem Marketingtag, da habe ich kaum jemanden gesehen. Es ist noch zu früh für einen sportlichen Eindruck. Die Spieler haben schon über einen gewissen Zeitraum in ihren Bundesligavereinen performt. Sie bringen etwas Frisches mit rein und tragen keinen Rucksack mit sich rum. Wir schauen auf Strecke, was das für den sportlichen Wert bedeutet.“

+++ Kroos über andere Rückkehrer wie Müller und Neuer +++

„Wenn Leute zurückkommen, die schon 100 Länderspiele gemacht haben, ist es etwas anderes, als wenn jemand neu dabei ist. Wir haben jetzt viele dabei die noch keins oder sehr wenige gemacht haben. Ich bin am Ende immer ein Fan davon von gut oder nicht gut, ganz egal welche Zahl an Länderspielen da steht.“

+++ Kroos über seine Kräfte +++

„Ich weiß, dass ich aus einer langen Saison mit Real Madrid komme. Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich das körperlich nicht verkrafte, dann hätte ich es nicht gemacht. Physisch verspüre ich überhaupt keinen Verschleiß und traue mir das zu.“

+++ Kroos über seine Rolle als Stammspieler +++

„Natürlich weißt du nie, was während eines Turniers passiert. Es ist ein Stück weit klar, wenn er gesagt hätte, du hättest die Möglichkeit zu spielen, aber in fünf von sechs nicht, wäre die Entscheidung schwieriger gewesen.“

+++ Kroos über Wirtz und Musiala +++

„Ich gucke nicht mega-viel Bundesliga, dann eher Champions League. Da sehe ich Jamal auch. Selbst wenn ich ihn noch nie gesehen hätte, hätte mir die Trainingseinheit heute Morgen gereicht. Es geht darum, dass sie den Fußball, den sie in den Beinen haben, auch spielen können. Da sehe ich auch meine Aufgabe drin. Diese außergewöhnlichen Spieler sollen Spaß machen. Wir müssen sie auf dem Platz in die Positionen bringen, in denen sie uns alle Freude machen. Diese Aufgabe nehme ich mit.“

+++ Kroos über „typisch deutsch“ +++

„Es war mal typisch deutsch, dass wir erfolgreich waren. Da wollen wir wieder hinkommen. Aufgrund der letzten Spiele kamen schnell die ‚deutschen Tugenden‘ wieder auf. Wenn man darüber spricht, muss man mir mal die Mannschaften zeigen, die das nicht mitbringen. Das machen mittlerweile alle. Man sollte das als Basis mitnehmen. In allen Turnieren, in denen wir erfolgreich waren, hatten wir das. Es war nicht einfach, gegen uns Tore zu erzielen. Wenn wir wieder dahin kommen, dass die Gegner so über uns denken, sind wir einen Schritt weiter.“

+++ Kroos über ausschlaggebenden Grund +++

„Es gab mehrere Argumente. Am Ende ist es ein Abwägen. Es hätte jetzt auch Argumente gegeben, zu sagen, ne, das lassen wir jetzt. Am Ende des Tages bin ich Fußballer. Es geht um ein Turnier im eigenen Land. Das hat am Ende überwogen. Julian Nagelsmann hat das gut gemacht, er hat nicht Druck gemacht. Wir haben über viele Themen gesprochen. Es war relativ schnell auf einer Wellenlänge. Dann hat mich auch die Lust gepackt, das zu machen. Deswegen sind wir heute hier“, sagt Kroos auf SPORT1-Nachfrage.

+++ Kroos über seine Rolle als Heilsbringer +++

„Es ist richtig, dass das alleine unmöglich ist. Aufgrund von Position und Spielweise ist es klar, dass man eine gewisse Verantwortung übernimmt und Kontrolle herstellt. Man sieht an der Kaderzusammenstellung, dass es nicht so ist, dass ich jetzt wiederkomme und gut ist. Ich versuche, das zu machen, was ich immer gemacht habe und damit der Mannschaft zu helfen. Ich habe mit den meisten schon zusammengespielt und kann sie menschlich einschätzen. Ich habe mir viel Zeit genommen und mir Konstellationen überlegt, die habt ihr noch nicht mal im Kopf. Das positive überwiegt.“

+++ Kroos über sein Image als „Querpass-Toni“ und seine Kritiker +++

„Ich habe meinen Frieden geschlossen. Ich glaube nicht, dass ich irgendjemand noch etwas beweisen muss. Mir geht es darum, in erster Linie der Mannschaft zu helfen. Das glaubt auch der Bundestrainer, mit Ja zu beantworten. Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun, auch wenn ich glaube, dass sich das durch meine Zeit bei Real Madrid gewandelt hat. Zum Vertrag: Da hakt es gar nicht. Das haben wir auch letztes Jahr relativ spät entschieden. Das werden wir wieder zeitlich ähnlich so machen. Haken tut es nirgends. Dazu ist die Ausgangssituation zu klar und mein Verhältnis zum Klub zu gut. Wir sind sehr entspannt, wir sind gut unterwegs und wir werden eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten finden.“

+++ Kroos über erste Einheit +++

„Es fühlt sich gut an. Ich hatte immer das Gefühl, dass es im Training eine gute Intensität hätte. Es hat daran gehapert, das ins Spiel mitzunehmen. Eine gute Trainingswoche ist wichtig. Wir haben viele Neue dabei. Es ist wichtig, dass man sich ein gutes Gefühl und Vertrauen holt. Wir haben ein paar Einheiten. Wenn wir die bis Samstag mit der Intensität absolvieren, ist das zumindest eine gute Voraussetzung, aber keine Garantie.“

+++ Kroos nur bis zur EM im DFB-Team? +++

„Wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, würde ich keinen grünen Haken dahintersetzen. Es wäre vermessen zu sagen, es wäre nur ein Erfolg, wenn es der Titel ist. Das Selbstverständnis, Erfolg haben zu wollen, kauft man mit mir ein. Mit Sicherheit würde ich gerne auch die eine oder andere K.o.-Runde erleben. Von der zeitlichen Begrenzung habe ich mir keine Gedanken gemacht. Es sind viele Sachen nicht klar, wie es nach der EM weitergeht. Ich habe ja noch nicht einmal einen Vertrag für nächste Saison. Das müsste ich erstmal klären. Aus dem kompletten Ruhestand bekommen Sie mich nicht mehr wieder. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich hier nochmal sitze.“

+++ Kroos über Gündogan in offensiverer Rolle und Groß als defensive Sechs +++

„Da sitzt hier der Falsche für die Frage. Ich habe nur die Eigenschaften, wer das personell mit Namen besetzt, liegt nicht an mir. Gewisse Positionsverschiebungen sind nicht abhängig von meiner Rückkehr. Wie das mit Namen besetzt wird, ist eine Frage für den Trainer. Dass er Ilkay auf der Zehn sieht, ist eine Entscheidung, die völlig unabhängig von mir getroffen wurde.“

+++ Kroos über Rollenverteilung auf der Doppelsechs +++

„Eigentlich habe ich die immer relativ ähnlich interpretiert. Natürlich versucht man, das noch kompletter zu machen. Im Verein spiele ich manchmal Achter, manchmal Sechser. Meine Grundidee vom Fußball war eigentlich immer gleich. Die Aufgabenverteilung ist als alleiniger Sechser ein bisschen anders. Zur Rollenverteilung: Ich glaube, es ist immer gut, wenn ein zentrales Mittelfeld mit einem Zehner das komplette Spektrum mit einbringt.“

+++ Kroos über Hoeneß, der Rückkehr begrüßt +++

„Das sind brandaktuelle News und Aussagen. Ich mache meine Entscheidungen nicht davon abhängig, wer sich wie äußert. Da müsste ich erstmal ein paar Umfragen machen. Es freut einen tendenziell mehr, wenn es mehr Leute begrüßen als ablehnen. Aber für mich sind die handelnden Personen hier wichtig. Ich hoffe, dass ich in dem Fall die Aussage von Uli Hoeneß bestätigen kann.“

+++ Kroos über Spanien +++

„Die Spanier sind sehr auf ihre eigenen Mannschaften fokussiert. Es kommt nach und nach, dass sich dort dann auch auf die EM gefreut wird.“

+++ Kroos über Stimmung in Spanien rund um das DFB-Team +++

„Wenn in den letzten Jahren über die Nationalmannschaft gesprochen wurde, konnte ich immer an den aktiven Part Antonio Rüdiger weitergeben. Die Ergebnisse waren in letzter Zeit nicht so. Die Spanier haben immer großen Respekt, deswegen hat es sie gewundert, warum die Ergebnisse nicht so gepasst haben, obwohl sie so viele gute Spieler haben. Grundsätzlich ist der deutsche Fußball in Spanien sehr respektiert und akzeptiert. Die Anerkennung ist nach wie vor sehr groß. Deutschland wird für die Spanier immer als eine der Nationen genannt, die bei einem Turnier vorne mitspielen sollte.“

+++ Kroos über Gründe für Rückkehr +++

„Es hat weniger familiäre Gründe. Die wollten mich nicht loswerden. Es hatte sportliche Gründe, aber die Familie wurde mit einbezogen. Es war damals einer der Gründe, warum es nicht weitergeht. Aber so ein Turnier ist auch für die Kinder interessant, das mitzuerleben. Aber das war nicht der ausschlaggebende Grund. Es ist ein positiver Nebeneffekt. Sie haben wöchentlich die Chance, mich Fußball spielen zu sehen.“

+++ Kroos über Trikots +++

„Ich bin adidas-Spieler, ich muss ja sagen: fantastisch. Mein Lieblingstrikot wird immer weiß sein, das hat auch Vereinsgründe. Das andere ist mal was Anderes, was Neues. Wir wissen aus der Vergangenheit, die Trikots sind immer so gut wie wir damit erfolgreich spielen oder eben nicht. Daher hoffe ich, dass es mit beiden funktionieren wird.“

+++ Kroos über seinen ersten Eindruck +++

„Bisher war Vorbereitung, jetzt ist auch gut mit Schreiben, jetzt geht es ans Machen. Wir haben trainiert, jetzt geht es um Fußball, deswegen bin ich hier. Ich freue mich.“

+++ Kroos ist da +++

Mit leichter Verspätung legt Kroos los.

+++ Warten auf Kroos +++

Der Beginn der PK verzögert sich etwas.

+++ Gleich geht es los +++

Willkommen zur Pressekonferenz mit Toni Kroos. Ab 13:00 Uhr steht der DFB-Rückkehrer Rede und Antwort.