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Julian Nagelsmann enthüllt im "Spiegel": Verstorbener Vater war Geheimagent

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Julian Nagelsmann enthüllt im "Spiegel": Verstorbener Vater war Geheimagent

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Nagelsmann-Vater war Geheimagent

Der Bundestrainer berichtet offen, wie ihn der frühe Tod seines Vaters geprägt hat - und spricht erstmals über dessen Job beim Geheimdienst.
Deniz Undav begeistert beim VfB Stuttgart in dieser Saison mit bereits 13 Toren und 5 Vorlagen. Damit steht er im Fokus für die Nationalmannschaft.
Der Bundestrainer berichtet offen, wie ihn der frühe Tod seines Vaters geprägt hat - und spricht erstmals über dessen Job beim Geheimdienst.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat in neuer Offenheit über den Tod seines Vaters gesprochen - und wie ihn dieser geprägt hat.

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Den Mut für Entscheidungen, den habe ich definitiv von meinem Papa“, sagte der Bundestrainer dem Spiegel. Nagelsmann verlor seinen Vater im Alter von 20 Jahren durch einen Suizid, im Interview mit dem Nachrichtenmagazin eröffnete Nagelsmann auch erstmals, dass sein Papa Geheimdienst-Mitarbeiter war.

Nagelsmann über Tod des Vaters: „Das war schwer“

„Diese Zeit hat mich geprägt“, sagte er. „Ich denke oft an diesen Tag zurück.“ Obwohl er noch so jung gewesen sei, habe er sich „auf einmal um die Familie kümmern“ und „schwerwiegende Entscheidungen“ treffen müssen, „auch um meine Mutter zu entlasten“.

„Ich war damals auf einem Trainerlehrgang in Oberhaching bei München und habe dort die C-Lizenz gemacht. Und auf einmal hat der Lehrgangsleiter gesagt, ich solle bitte mal hinausgehen“, fügte Nagelsmann an. Im nächsten Moment habe er vor seinem damaligen Schwiegervater gestanden, „der mir eröffnete, dass sich mein Papa umgebracht hat“.

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„Das war schwer. Mein Papa hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen, es gab keine Erklärung. Aber die Art, wie er sich das Leben genommen hat, hat deutlich gemacht, dass seine Entscheidung für ihn absolut feststand“, so der der 36-Jährig weiter. „Für die Familie fühlt sich das richtig scheiße an, aber mir hat es geholfen zu wissen, dass er unbedingt sterben wollte und es nicht um einen Hilfeschrei oder ein Signal ging. Ich finde, ich muss eine solche Entscheidung dann respektieren.“

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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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Nagelsmann-Vater arbeitete für BND

Diese Lebensphase helfe ihm bei der Einordnung aktueller sportlicher Belange, erzählte der Bundestrainer weiter. „Wenn man dann entscheiden muss, ob man das Elternhaus verkauft oder nicht, damit es der Mama wieder besser geht, dann hat das eine andere Dimension als die Frage, ob nun der eine oder der andere Stürmer von Beginn an spielt.“

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Sein Vater, der für den Bundesnachrichtendienst gearbeitet habe, „musste im Beruf immer wieder Entscheidungen treffen in dem Bewusstsein, dass der ganze Plan auch in die Hose gehen konnte“, meinte Nagelsmann.

„Er durfte über seinen Job nicht sprechen“, so der Routinier. „Das war auch der Grund, warum er oft gesagt hat, ihm sei das alles zu viel. Das Teilen von Sorgen fand in seinem Beruf nicht statt. Ihn hat das dann am Ende sehr stark belastet.“ Was sein Vater genau beim BND gemacht habe, wisse Nagelsmann nicht. „Er war jedenfalls nicht in der Verwaltung.“

Daraus habe er gelernt: „Das Schlimmste im Leben ist, wenn man keine Entscheidungen trifft.“ Das vermittle er auch seinen Spielern. „Ich glaube, dass ich in solchen Momenten authentisch auftreten kann, weil ich in meinem Leben einiges erlebt habe.“

Dabei habe der Herr Papa aus „väterlicher Sorge“ nicht gewollt, dass Nagelsmann den Trainerberuf ergreife. „Er wollte lieber, dass ich mein Wirtschaftsstudium abschließe. Aber ich wusste früh, dass das nicht meine Welt ist.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)