Auch nach seinem Rücktritt vom Profi-Fußball sorgt Max Kruse weiter für Schlagzeilen. Nachdem er jüngst mit der Professionalisierung im Fußball abgerechnet hat, nahm er sich nun den ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw zur Brust.
Sex-Besuch: Kruse packt aus
In dem Podcast Flatterball, den er gemeinsam mit Martin Harnik betreibt, sprach der einstige Stürmer erstmals in aller Offenheit über sein Aus bei der Nationalmannschaft vor der WM 2014. Konkret geht es um den berühmt-berüchtigten „Damenbesuch“ im November 2013, als das DFB-Team in England weilte.
Kruse gesteht Sex-Besuch im DFB-Hotel
„Wir haben erst Poker gespielt. Und wie ich halt so bin, komme ich auf dumme Ideen und habe mir dann kurzerhand nach 23 Uhr jemanden aufs Zimmer bestellt“, berichtete Kruse.
„Fünf Minuten später“ habe es an seiner Tür geklopft. „Das Herz hat gepocht. Ich wollte durch das Schlüsselloch gucken. Aber da wurde die Hand von außen vorgehalten“, schilderte der Ex-Profi weiter.
Als er die Tür öffnete, standen Teammanager Oliver Bierhoff und Co-Trainer Hansi Flick vor ihm. Bierhoff forderte ihn auf, die Frau nach Hause zu schicken, „über den Rest reden wir morgen“, sagte der DFB-Funktionär laut Kruse.
Beim Gespräch mit Bierhoff, Flick und Löw kam es jedoch nicht zum Rauswurf, wie der Stürmer erzählte: „Sie haben gesagt: Wir sind fußballerisch mit dir sehr zufrieden. Du kannst jetzt überlegen, ob der Fußball für dich wichtiger ist als das Nebenbei.“ Deswegen ermahnten ihn die drei, dass er sich solch einen Fehltritt nicht mehr erlauben dürfe.
„Heuchlerisch!“ Kruse poltert gegen Löw
Für Kruse war damit der Vorfall erledigt, zumal er im Testspiel in der Startaufstellung stand. Allerdings wurde er nach seiner Auswechslung nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert und wurde somit nicht wie seine damaligen Teamkollegen Weltmeister in Brasilien.
„Das fand ich so heuchlerisch“, polterte Kruse und ergänzte, „dann sag mir doch einfach: ‚Max, du hast Scheiße gebaut, für dich wars das in der Nationalmannschaft‘. Zieh es einfach strikt durch. Aber so zu tun, als ob ich noch eine Chance kriegen würde und mich dann einfach nicht einzuladen...“
Dass er dann zu allem Überfluss noch kurzfristig für ein Videodreh für den 30er-Kader bei der WM angefragt wurde, machte ihn nur noch wütender. Schließlich wurde ihm einen Tag später gesagt, dass er nicht mit nach Brasilien fliegt. „Ich hätte es total verstanden, wenn man mich sofort rauswirft. Aber dieses ganze Theater, weiß ich nicht“, kritisierte er.
Endgültiger Rauswurf durch Löw vor EM 2016
Die „Damenbesuch“-Affäre kam im Mai 2014 durch einen Bericht der Sport Bild heraus, Kruse leugnete die Angelegenheit damals noch („Es ist nichts passiert und schon gar nichts, was mit meiner Nichtnominierung in Zusammenhang stehen könnte“)
Nach dem WM-Titel wurde er zunächst wieder nominiert, endgültig und diesmal öffentlich rausgeworfen wurde nach einem weiteren Vorfall wenige Monate vor der EM 2016 - als er sich bei seiner Geburtstagsfeier in einen Streit mit einer Journalistin verstrickte und dieser Handy wegnahm.
Löw, der das den Hotel-Vorfall 2014 nicht bestätigt hatte, sagte seinerzeit: „Ich möchte Spieler, die sich auf den Fußball und die EM konzentrieren, auch zwischen den Spielen. Der Vorfall am zurückliegenden Wochenende widerspricht meinen Erwartungen. Max hat sich zum wiederholten Male unprofessionell verhalten. Das akzeptiere ich nicht.“
Immerhin durfte er 2021 das DFB-Trikot bei den Olympischen Spielen in Tokio tragen.