Die Rückkehr von Toni Kroos in die deutsche Nationalmannschaft hat eine Debatte über die Altersstruktur und die Spielweise des Teams entfacht. Dietmar Hamann äußerte seine Bedenken und bezeichnete den Fußball als „Sport für junge Männer“.
Hamann-Befürchtung wegen Kroos
Der TV-Experte tat seine Unzufriedenheit über die Entscheidungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann bezüglich Toni Kroos und Joshua Kimmich kund. Insbesondere kritisierte er die vorzeitige Festlegung von Nagelsmann, dass Kimmich aufgrund der Kroos-Rückkehr nur noch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden soll.
Hamann warnte vor überhasteten Festlegungen, die die Flexibilität des Teams einschränken und die Dynamik im Spiel beeinflussen könnten. „Du nimmst dir Optionen. Du machst so viele Fässer auf - ohne Not“, betonte Hamann.
Er befürchtete auch, dass Nagelsmann wieder zurückrudern muss, sollte dieses Konzept nicht funktionieren und der Bundestrainer dann seine Glaubwürdigkeit verlieren könne.
Kroos‘ Tempo als Risikofaktor
Obwohl Hamann die Qualitäten von Kroos als „herausragender Spieler“ anerkannte, äußerte er seine Bedenken hinsichtlich der Altersstruktur des zentralen Mittelfelds der Nationalmannschaft. „Die überrennen uns. Das ist ein Sport für junge Männer geworden. Es gibt immer mal wieder einen älteren Spieler. Du kannst doch nicht ernsthaft zu einer EM oder WM fahren und mit drei über 30-Jährigen im zentralen Mittelfeld spielen“, unterstrich der Ex-Profi.
„Wenn du im modernen Fußball kein Tempo in der Mannschaft hast, dann bist du nichts“, sagte Hamann und hob die Bedeutung von Geschwindigkeit und Dynamik im heutigen Spiel hervor.
Generell sieht der Sky-Experte eine Mittelfeld-Kombination aus Kroos (34 Jahre) und Ilkay Gündogan (33) kritisch: „Für mich können beide nicht in derselben Mannschaft spielen.“ Auch Pascal Groß (32) kann den Champions-League-Sieger von 2005 nicht überzeugen. „Groß, Gündogan und Kroos sind miteinander 100 Jahre alt. Sie sind alle weit über dreißig für Fußballerverhältnisse. Was meinst du, was die anderen Nationen mit uns machen?“, fragte Hamann kritisch.