Kaum ein Ex-Nationalspieler des DFB-Teams hat bei deutschen Fans für so viele Diskussionen gesorgt wie Mesut Özil. Auch mehr als fünf Jahre nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft kochen die Emotionen hoch, wenn es um den Spielmacher geht.
Özil-Begleiter verrät große Geste
SPORT1-Experte Mario Basler polterte erst diese Woche im Fantalk: „Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich ihn nicht mehr nach Deutschland lassen.“ Özil hatte dem DFB Rassismus vorgeworfen und sah sich als Opfer.
In dem neuen Podcast „SchwarzRotGold“ geht es nun um den Werdegang des streitbaren Profis, der sich in Deutschland unbeliebt machte durch ein Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyp Erdogan oder durch sein rechtsextremes Tattoo.
Dabei berichten die Wegbegleiter des heute 35-Jährigen von einem Menschen, der früher offensichtlich ganz anders war.
Özil spendierte Klassenfahrt
Als Özil zum Beispiel bereits als Profi bei Schalke sein Geld verdiente, durfte er keine langen Busfahrten mehr mitmachen in seiner Freizeit. Weil aber 2006 die Abschlussfahrt mit seiner Klasse der Gesamtschule Bergerfeld anstand, ließ sich der Ex-Profi etwas einfallen.
„Er sagte zu mir: ‚Ich würde gerne der Klasse einen ausgeben und etwas machen.‘ Da haben wir überlegt und dann gesagt, dass er die Klassenfahrt zahlt. Das hat er gemacht“, erklärt sein ehemaliger Lehrer Christian Krabbe.
Er fügt an: „Wenn dann einer sagt, dass er ein reicher Schnösel ist und ein politisch abgezockter Dispoten-Unterstützer, dann kann ich nur sagen, das ist eure Meinung und ich kenne diesen Menschen anders.“
Özil fehlte bei Essen aus besonderem Grund
Andreas Bock vom Magazin 11Freunde berichtet von ganz anderen Seiten Özils. Weil der ehemalige Nationalspieler bei einem Spiel von RW Essen fehlte, machte sich sein Jugendtrainer Werner Kik große Sorgen. Immerhin hatte der Coach seinem Juwel die ersten richtigen Fußballschuhe geschenkt.
Als Özil in der nächsten Woche dann aber wieder zum Training erschien, gab es die Erklärung. „Mesut erklärte, dass er ein wichtiges Spiel mit seiner Käfigmannschaft hatte gegen einen anderen Käfig aus der Nachbarschaft.“
Der Coach verzieh seinem Schützling und ebnete so den Weg für eine große Karriere. So erfüllte Özil auch die Erwartungen von seinem ehemaligen Kumpel Tahar.
Der Mitarbeiter einer Dönerbude in Nachbarschaft des Fußballkäfigs hatte damals immer einmal wöchentlich ein Turnier in einer Halle veranstaltet und erinnert sich noch genau daran, wie er Özil mit damals 13 Jahren kennenlernte.
„Man hat gesehen, der Junge kommt von der Straße. Das hat sich auf den Platz übertragen. Ich fand das sehr gut. Ich bin auch hier in den Affenkäfigen groß geworden. Diese Technik und dieses Selbstbewusstsein, das war besonders. Ich habe ihm damals schon prophezeit, er wird ein Großer. Er ist für mich der erfolgreichste Türke.“