Manuel Neuer gehört aktuell nicht zum Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Trotzdem wird seit seiner Rückkehr auf den Platz über ein Comeback im DFB-Trikot geredet. Um seinen Platz im Tor zurückzuerobern, müsste er allerdings Marc-André ter Stegen verdrängen.
Ter Stegen findet Neuer-Aktion „schön“
Marc-André ter Stegen will als deutsche Nummer eins zur Heim-EM. Der verletzte Top-Torhüter erklärt sein Verhältnis zu Manuel Neuer.
Marc-André ter Stegen will als deutsche Nummer eins zur Heim-EM. Der verletzte Top-Torhüter erklärt sein Verhältnis zu Manuel Neuer.
Dieser hat in der Vergangenheit wiederholt klargestellt, dass er als deutsche Nummer eins in die Heim-EM 2024 gehen will. „,Natürlich ist das mein Anspruch. Das habe ich schon mehrfach kommuniziert“, sagte er nun in einem Interview mit der Welt - das vor seiner verletzungsbedingten Abreise geführt worden war. Gegen die Türkei und Österreich fällt er kurzfristig mit Rückenproblemen aus.
Zu Neuer pflege er ein gutes Verhältnis, erklärte ter Stegen weiter. „Wir sind seit über zehn Jahren gemeinsam bei der Nationalmannschaft. Das Verhältnis ist von großem Respekt für den anderen geprägt.“
Neuer-Aktion stört ter Stegen nicht
Kommunikation und Unterstützung seien immer gut gewesen: „Wir hatten noch nie ein Problem miteinander und hatten auf professioneller Ebene immer einen sehr guten Konkurrenzkampf.“ Entscheidend sei letztlich stets nur die Leistung: „Und wenn ich die bei der Nationalmannschaft und dem FC Barcelona zeige, dann habe ich sehr gute Chancen.“
Dass Neuer zuletzt bereits wieder im Dunstkreis der Nationalmannschaft aufgetaucht war - bei der Präsentation des EM-Spielballs - störte ter Stegen nicht. „Im Zusammenspiel mit dem DFB und Adidas liegt es doch auch auf der Hand, dass er, wenn er verfügbar ist, den Ball parallel zur Länderspielmaßnahme vorstellt. Es ist doch schön, dass er das gemacht hat.“
Bayern-Torhüter Neuer hatte seinen Status als deutsche Nummer eins nach einer langwierigen Verletzung, die er beim Skitourengehen erlitten hatte, verloren. Ter Stegen, der seit vielen Jahren beim FC Barcelona mit konstanten Leistungen überzeugt, bekam seine Chance.
Während er beim DFB lange warten musste, ist er bei Barca unumstritten - und fühlt sich entsprechend wohl, auf und neben dem Platz: „Barcelona ist wunderschön. Wenn ich mal in der Stadt bin und erkannt werde, begegnen mir die Menschen sehr respektvoll, auch meiner Familie gegenüber. Das gibt mir das Gefühl, dass ich am richtigen Ort bin und in der Vergangenheit richtige Entscheidungen getroffen habe.“
Verletzungsgefahr: Darauf verzichtet ter Stegen
Verzichten muss er allerdings auf Fahrten mit dem Roller: Auf der Vespa könne man ihn in der Stadt nicht antreffen, „weil wir das nicht dürfen. Obwohl es bei dem schönen Wetter toll wäre, damit zu fahren.“ Die Fahrten seien von Vereinsseite verboten: „Ja, aufgrund der Verletzungsgefahr. Da kann viel passieren.“
Viel passieren kann auch noch auf dem Weg zur EM, eine Entscheidung ist im deutschen Tor noch lange nicht gefallen. Offen ist außerdem, wer den Kasten der Nationalmannschaft gegen die Türkei und Österreich hüten wird. Fest steht nur: Es wird weder ter Stegen noch Neuer sein.