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Hat der DFB bei Megatalent Kenan Yildiz verpennt? "Wäre ich vorsichtig"

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Hat der DFB bei Megatalent Kenan Yildiz verpennt? "Wäre ich vorsichtig"

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Yildiz zum DFB? „Wäre ich vorsichtig“

Das Traumtor von Kenan Yildiz trifft den DFB besonders hart. Der frühere türkische Nationalcoach Stefan Kuntz spricht über die Entwicklung des 18 Jahre alten Deutsch-Türken und die Argumente, die für die Türkei sprechen.
Kenan Yildiz erzielte gegen Deutschland das zwischenzeitliche 2:1 für die Türkei. SPORT1-Chefreporter Kerry Hau erklärt, wie dieser Spieler dem DFB entgangen ist.
Das Traumtor von Kenan Yildiz trifft den DFB besonders hart. Der frühere türkische Nationalcoach Stefan Kuntz spricht über die Entwicklung des 18 Jahre alten Deutsch-Türken und die Argumente, die für die Türkei sprechen.

Hat der DFB seine Chance verpasst, Kenan Yildiz dazu zu bewegen, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen? Einen Tag nach dem Traumtor des 21 Jahre alten Deutsch-Türken gegen Deutschland ordnete Stefan Kuntz die deutschen Chancen im Werben um das Talent ein.

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„Nach dem Spiel gestern würde jetzt jeder sagen, dass er auch in der deutschen Nationalmannschaft spielen könnte“, meinte der 61-Jährige, der vor zwei Monaten als türkischer Nationaltrainer entlassen wurde, bei Bild-TV zunächst.

Kuntz, der als Türkei-Coach viel Kontakt zu deutsch-türkischen Nachwuchstalenten hatte, erklärte aber auch: „Ich hatte den Vorteil, dass durch die familiäre Bindung die Tendenz der Spieler immer dahin geht, für die Türkei zu spielen. Das Umfeld beeinflusst mit einer hohen Identifikation für das Land.“

Kuntz: „Konnte eher die A-Nationalmannschaft anbieten“

Zudem hob der erfahrene Trainer ein zweites Argument hervor: „Auf der anderen Seite konnte ich eher die A-Nationalmannschaft anbieten, als vielleicht in Deutschland.“ Das spiele „bei Marktwert, Wertschätzung und Ego eine riesige Rolle“.

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Zusammen genommen seien die zwei Punkte „schwer zu schlagen“, urteilte Kuntz und sagte mit Blick auf Yildiz: „Deshalb wäre ich vorsichtig zu sagen: ‚Hier schläft der DFB.‘“

Nach Informationen von SPORT1 ist der DFB allerdings tatsächlich nie auf die Yildiz-Seite zugegangen. Mehr noch: Das Management des Spielers hatte sich Anfang Oktober an den deutschen Verband gewendet, um in Erfahrung zu bringen, ob an einem Gespräch Interesse bestünde - und sich dabei eine Absage eingehandelt.

Der 18-jährige Yildiz ist allerdings immer noch nicht festgespielt für die Türkei, da Spieler unter 21 Jahren erst drei Pflichtspiele absolviert haben müssen, bevor sie nicht mehr wechseln können. Der Test gegen das DFB-Team zählt dabei nicht als Pflichtspiel.

2022 hatte der in Regensburg geborene Yildiz den FC Bayern verlassen und sich Juventus Turin angeschlossen. Kuntz, zum damaligen Zeitpunkt türkischer Nationaltrainer, stand in engem Austausch mit dem Offensivspieler.

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Yildiz: Juventus mit „perfektem Karriereplan“

„Schon vor eineinhalb Jahren, als er von Bayern weggegangen ist, habe ich mich mit ihm zusammengeschlossen. Und er hat mir gesagt: ‚Die Italiener haben mir den perfekten Karriereplan vorgelegt‘“, schilderte der ehemalige Trainer der deutschen U21.

Juve setzte Yildiz zunächst in der U19 ein, wo sich dieser laut Kuntz „sehr gut“ entwickelte. Nach einem guten halben Jahr wurde der Teenager in die zweite Mannschaft befördert.

Kuntz habe Yildiz damals gesagt, dass er ihn noch nicht in die türkische A-Nationalmannschaft holen könne. Stattdessen bot die Türkei dem jungen Stürmer eine Chance in der U21: „Auch diesen Schritt wollte der Spieler machen. Weil er vernünftig ist und so hat er ein paar Spiele in der U21 gemacht“, blickte Kuntz zurück.

Yildiz, der inzwischen fünfmal für Juves Profis auflief, sei nicht schon früher für das A-Team nominiert worden, weil die U21 erst noch die EM-Qualifikation absolvieren musste. „Das war ein Karriereplan, der dem Jungen vorgelegt wurde. Den er und sein Umfeld entwickelt haben“, schilderte Kuntz.