Ist Ilkay Gündogan der richtige Kapitän für die deutsche Nationalmannschaft? Der Superstar des FC Barcelona wurde von Ex-Bundestrainer Hansi Flick kurz vor seiner Entlassung zum Spielführer ernannt und von dessen Nachfolger Julian Nagelsmann in dieser Rolle bestätigt.
Gündogan Kapitän? Lahm stellt Forderung
Philipp Lahm sieht wie Miroslav Klose ein tiefergehendes Problem in der deutschen Nationalmannschaft. Gefordert ist in seinen Augen vor allem auch Kapitän Ilkay Gündogan.
Philipp Lahm sieht wie Miroslav Klose ein tiefergehendes Problem in der deutschen Nationalmannschaft. Gefordert ist in seinen Augen vor allem auch Kapitän Ilkay Gündogan.
Geht es nach Philipp Lahm, ist nicht wirklich entscheidend, wer mit der Binde aufläuft. „Ich würde davon weggehen zu sagen, dass eine Person allein diese Rolle ausüben muss“, meinte er im Interview mit dem Sportbuzzer. Lahm hatte das DFB-Team als Kapitän einst zum WM-Sieg 2014 geführt.
„Ich war lange genug Kapitän, um zu wissen, wie wichtig Persönlichkeiten wie Miro Klose, Basti Schweinsteiger, Thomas Müller oder Manuel Neuer an meiner Seite waren – um nur ein paar zu nennen. Wir hatten einen gefestigten Kern, der gewusst hat, warum und für wen man sich einsetzt“, führte Lahm aus.
Lahm: Das braucht das DFB-Team jetzt
Und hier sieht Lahm Gündogan, der das Kapitänsamt vom etliche Monate verletzt fehlenden Manuel Neuer übernommen hatte, durchaus gefordert. „Ich wünsche mir, dass es Ilkay gemeinsam mit den anderen hinbekommt, diesen Kern wieder zu bilden und der Mannschaft ein Gesicht, eine Struktur zu geben.“
Lahm war unter der Woche in die deutsche Hall of Fame des Fußballs aufgenommen worden, unter anderem wie sein ehemaliger Teamkollege Miroslav Klose. Dieser hatte in einem Interview eine Führungsschwäche im aktuellen DFB-Team ausgemacht.
„Ich habe bereits 2018 gesagt, dass jede Generation ihre eigene Ansprache braucht – ob das härter, weicher, direkter oder lauter ist, müssen andere beurteilen“, meinte Lahm dazu: „Aber es braucht einen Kern, der die Mannschaft festigt. Und es ist in den letzten Jahren versäumt worden, daran zu arbeiten. So hatten jüngere, unerfahrenere Spieler keine Orientierung.“
Generell halte er viel von Gündogan: „Seine Entwicklung ist beachtlich, sportlich wie persönlich. Er versprüht Ruhe und Souveränität - das gefällt mir.“ Die deutsche Mannschaft trifft am Samstag (20.45 Uhr) im ersten Heimspiel von Nagelsmann in Berlin auf die Türkei.