Ex-Nationalspieler Sami Khedira ist mit dem DFB hart ins Gericht gegangen - und zweifelt am Erfolg bei der kommenden Heim-EM.
Khedira geht mit DFB hart ins Gericht
„Wir sind keine Weltklasse mehr, wir sind schon länger keine Weltklasse mehr. Wir haben seit 2018 ergebnistechnisch nicht mehr die Leistung abgerufen, dass wir Angst verbreiten können, das ist ein Riesen-Problem“, sagte der 36-Jährige vor dem Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern bei DAZN.
Die Ursachen für die aktuellen Schwierigkeiten würden indes viel tiefer liegen: „Diese offensichtlichen Probleme, die wir schon seit vielen Jahren haben, haben nicht nur etwas mit der A-Mannschaft zu tun, die A-Mannschaft ist nur das Endprodukt. Wir haben wirklich Probleme, was einfach die Grundausbildung angeht, was unsere Einstellung zum Spiel angeht, welche Aggressivität wir haben, Spiele gewinnen zu wollen“, meinte Khedira weiter.
„Nagelsmann spürt auch ...“
Die Forderung des Weltmeisters von 2014: „Wir müssen schauen, dass wir im Verband Ruhe reinbekommen, dass wir im Verband Struktur reinbekommen. Das überträgt sich dann auch auf die einzelnen Mannschaften und vor allem auch auf die A-Nationalmannschaft und Julian Nagelsmann.“
Über den Bundestrainer wollte Khedira derweil nicht diskutieren: „Wir brauchen nicht wieder anfangen, dass wir wieder einen neuen Trainer brauchen, dann haben wir alle drei Monate einen neuen Trainer. Aber Julian Nagelsmann spürt auch, dass er nicht diese Sicherheit von außen oder auch vom Verband hat“.
Zwei DFB-Niederlagen in Folge
Spiele und Turniere seien nur zu gewinnen, „wenn du gut verteidigst. Wenn wir das nicht können, dann brauchen wir nächstes Jahr hier in diesem schönen Stadion (Rheinenergiestadion in Köln; Anm. d. Red.) gar nicht antreten“, schloss Khedira.
Die deutsche Nationalmannschaft hatte zuletzt Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) hinnehmen müssen. Die Heim-EM startet am 14. Juni des kommenden Jahres.