Bei der 2:3-Pleite gegen die Türkei geriet die deutsche Nationalmannschaft nach einem eigentlich guten Start in ärgere Turbulenzen. Sinnbildlich für den plötzlichen Leistungseinbruch nach der Anfangsviertelstunde stand Leroy Sané. Dies verleitete den langjährigen Leverkusen-Manager Reiner Calmund im STAHLWERK Doppelpass dazu, sich den Bayern-Star genauer vorzuknöpfen.

„Wir haben ja gut angefangen, aber wenn ich kürzlich noch gesagt habe, Leroy Sané ist für mich der Spieler der Woche, weil er hervorragend für Bayern München gespielt hat, dann muss ich jetzt sagen, er ist individuell schuld an dem Gegentor“, monierte Calmund auf SPORT1.

Der ehemalige Bayer-Macher bezieht sich auf den Treffer zum 1:1, bei dem Sané keine defensive Unterstützung leistete und Benjamin Henrichs alleine ließ.

Calmund kritisiert schläfrigen Sané: „Dafür machst du einen Jugendspieler zur Sau“

Einmal in Fahrt gekommen, redete sich Calmund angesichts der zu schläfrigen Performance des 27-Jährigen weiter in Rage.

„Da sag ich doch: Junge, muss da der Wecker klingeln?! Der (Sanés türkischer Gegenspieler, Anm. d. Red.) steht da frei, das ist doch ganz einfach. Dafür machst du einen Jugendspieler zur Sau. Da musst du doch sagen: Was denkst du dir dabei?“, schimpfte er.

Angesichts dieser harten Worte dürfte Sané Flashbacks in Erinnerung an die vergangenen Spielzeiten erhalten. Heftige Kritik, die nicht selten mit seinem Defensivverhalten zu tun hatte, stand praktisch an der Tagesordnung.

Sané-Engagement verblasst nach 15 Minuten

In dieser Saison ist aber zumindest beim FC Bayern ein Sané zu bestaunen, der nicht nur Tore macht und Assists beisteuert, sondern auch nach hinten arbeitet und kämpft.

Das Länderspiel gegen die Türkei war diesbezüglich gewiss ein Rückschritt. Sané gehörte in der starken Anfangsphase des DFB-Teams zwar zu den auffälligsten Akteuren und gab unter anderem den Assist zum 1:0. Im Anschluss ließ jedoch seine offensive Effektivität nach, während er auch sein defensives Engagement bisweilen vernachlässigte.