Nach dem frühen Aus bei der Weltmeisterschaft herrscht viel Unruhe in der Frauen-Nationalmannschaft. Nach einer vereinbarten Auszeit ist Martina Voss-Tecklenburg Anfang November von ihren Aufgaben als Bundestrainerin entbunden worden.
MVT enthüllt Schwere ihrer Krankheit
Nun hat sich die Trainerin erstmals zu der Entscheidung geäußert - und schwere psychische Probleme offenbart. „Ich war krank“, gesteht sie im Interview mit dem ZDF.
Voss-Tecklenburg gesteht Panikattacken
Das frühe Aus beim Turnier in Australien und Neuseeland habe sie aus der Bahn geworfen. Nach Gesprächen im Trainerstab hinterfragte sich die 55-Jährige auch zunehmend selbst. „Es war ambivalent bei mir. Ich hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl: Kannst du das? Schaffst du das?“, erinnert sie sich.
Zwar entschied sie sich für den Verbleib, doch die Fragen hörten bei ihr nicht auf. Viel mehr verstärkten sich die Angstzustände auch wegen der öffentlichen Kritik an ihr, weswegen sie auch Panikattacken erlitt. „Ich bin ich dann quasi komplett zusammengebrochen“, schildert Voss-Tecklenburg.
„Wie dumm - Fehler“: Voss-Tecklenburg selbstkritisch
Gemeinsam mit ihrem Mann entschloss sie sich dann zur umstrittenen Auszeit von ihrem Amt. „Ich habe gemerkt, ich muss jetzt nur für mich da sein. Und das habe ich versucht“, begründet sie den Entschluss.
Trotz dieser Auszeit nahm sie aber öffentliche Auftritte wahr. Für Wirbel sorgte dabei unter anderem ihr Vortrag beim bayerischen Zahnärztetag. „Im Nachhinein kann man sagen: Wie dumm - Fehler“, meint sie selbstkritisch.
Zwar waren sie mit dem DFB abgesprochen gewesen, in einem schlechten Licht ließ sie die Entscheidung dennoch dastehen. Dabei bereut sie, dass es diesbezüglich keine gemeinsame Pressemitteilung mit dem Verband gab, „was aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt hat“.
Deshalb will sie die Verantwortung für die schlechte Außendarstellung in diesem Fall auch nicht allein übernehmen. Sie hoffe, dass alle Verantwortlichen „aus den Dingen, die wir nicht gut gemacht haben, auch ihre Lehren schleunigst ziehen“.
Voss-Tecklenburg „war mit Stolz Bundestrainerin“
Trotz der schwierigen Phase verfolgte die ehemalige Nationalspielerin ihr Team weiterhin aufmerksam.
Dabei sendete sie der Truppe, die mittlerweile von Horst Hrubesch trainiert wird, zahlreiche Botschaften. „Ich bin mit dem Herzen bei dieser Mannschaft. Ich war mit Stolz Bundestrainerin“, erläutert sie.