Borussia Dortmund sieht sich angesichts der USA-Reise seiner deutschen Nationalspieler zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gezwungen. Der Fußball-Bundesligist hat auf eigene Kosten einen Privatjet für seine Profis Mats Hummels, Niclas Füllkrug, Niklas Süle und Julian Brandt gechartert.
Hummels lobt Privatjet-Idee des BVB
Der Flieger soll das Quartett früher zurück nach Deutschland holen, als es bei einer gemeinsamen Reise mit dem Rest der DFB-Auswahl möglich gewesen wäre.
BVB gegen Bremen bereits am Freitag
Der Hintergrund der Aktion: Der BVB spielt bereits am Freitag (20.30 Uhr) nächster Woche in der Liga gegen Werder Bremen - keine 70 Stunden nach Anpfiff des Länderspiels gegen Mexiko am Mittwoch (2.00 Uhr MESZ) in Philadelphia. Die Ansetzung war vom BVB als äußerst unglücklich bezeichnet worden. Eine Verlegung des Bremen-Spiels auf Sonntag aber lehnte Dortmund wegen des Champions-League-Spiels bei Newcastle United am Mittwoch ab.
Der BVB bestätigte die Aktion gegenüber der Bild-Zeitung und versuchte zugleich, möglicher Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns als Verein von großer Bedeutung“, hieß es, durch die Ansetzung des Bremen-Spiels aber sehe man sich „einer besonderen Situation ausgesetzt“.
Hummels verteidigt Privatjet-Reise
Die Leistungsfähigkeit der Spieler genieße "höchste Priorität". Außerdem kompensiere die Borussia "grundsätzlich die Flugreisen unserer Mannschaft mit anerkannten Zertifikaten. So handeln wir auch in diesem Fall."
Auch Hummels äußerte sich zu der Vorgehensweise seines Vereins - und lobte sie: „Es ist eine hochprofessionelle Maßnahme.“ Es sei gut, eine zusätzliche Nacht in Deutschland zu haben, um den Jetlag loszuwerden: „Nur eine Nacht sonst vor dem Freitagabend-Spiel zu haben, wäre wahrscheinlich sehr kurz gewesen.“
Er gehöre zu den Menschen, die vom Jetlag „durchaus geplagt“ seien, daher sei die Privatflieger-Option durchaus relevant.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte zuvor berichtet, auch er habe sich an der Ansetzung des Ligapartie „gestört. Das ist nicht gut und sicherlich eine falsche Entscheidung.“ Doch auch „viele Telefonate“ zwischen Dortmund, DFB und Rechteinhaber DAZN hätten keine Lösung gebracht. „Das ist nicht glücklich, das hätte vermieden werden können“, sagte Völler.
---- mit Sport-Informations-Dienst