Der erste Anruf des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann bei einem Nationalspieler galt Ilkay Gündogan - doch sein Kapitän ging gar nicht ran. Schuld war Söhnchen Kais. „Ich habe den ersten Anruf verpasst, weil ich mit dem Kleinen zu Gange war“, verriet Gündogan schmunzelnd am Rande der USA-Reise mit der DFB-Auswahl in Foxborough.
Gündogan von Nagelsmann verblüfft
Beim zweiten Mal hat es dann geklappt, und Nagelsmann überbrachte Gündogan die frohe Botschaft, „dass ich sein Kapitän bleibe. Das fand ich toll“, erzählte der 32-Jährige. Viel mehr hatte der Bundestrainer zunächst nicht mitzuteilen. „Er hat gesagt, dass es viele Sachen zu besprechen gibt, aber dass wir das alles persönlich machen werden“, sagte Gündogan.
Dazu gab es jetzt bei der Reise nach Amerika die Gelegenheit - bei der Gündogans erster Eindruck von Nagelsmann „doch ein bisschen überraschend“ gewesen sein. Der Barca-Star staunte, dass „dass er doch so groß ist. Im Fernsehen habe ich das nicht so wahrgenommen, dass er doch so eine Statur hat.“
Gündogan hätte Absetzung als Kapitän akzeptiert
Gündogan war von Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick erst im September zum neuen Spielführer bestimmt worden. Eine Rückstufung durch den neuen Chef hätte er klaglos akzeptiert, meinte er. „Ein neuer Trainer bringt immer gewisse neue Dynamiken mit, das ist ja vollkommen klar. Wenn er gesagt hätte, ich habe da eine klare Vorstellung und es wäre jemand anderes gewesen, hätte ich dafür dafür auch Respekt gehabt.“
Ob Binde oder nicht - Gündogan sieht sich „immer als Vorbild für die Mannschaft, für meine Mitspieler, vielleicht auch gerade für die etwas Jüngeren, die noch nicht so viel Erfahrung haben“. Das will er im Training, mit seiner Einstellung und Motivation, aber auch „mit guter Leistung“ auf dem Platz vorleben.