Bei der U21 läuft es einfach: Elf Tore in neun Spielen - bei dieser Torquote gerät selbst der sonst so zurückhaltende Youssoufa Moukoko ins Schwärmen: „Das tut mir sehr gut, hier bin ich am richtigen Ort“, sagte der Angreifer von Borussia Dortmund nach seinem Dreierpack beim 3:2 (1:1) in Bulgarien bei ProSieben Maxx. „Ich schieße die Tore, die Jungs suchen mich, ich kann Selbstvertrauen tanken.“

Die Leistung brachte Moukoko auch Lob von U21-Trainer Antonio Di Salvo ein: „Youssoufa hat einen gewaltigen Anteil am Sieg. Stürmer werden an Toren gemessen, die hat er gemacht.“

Während sein BVB-Kollege Karim Adeyemi nach einer überschaubaren Leistung mit hängendem Kopf vom Platz schlich, hatte beim Arbeitssieg wieder einmal nur Moukoko richtig überzeugt. In Sofia drehte er den Rückstand von Stanislaw Schopow (25.) im Alleingang, traf aus dem Nichts ins kurze Eck (40.), per Slapstick durch die Beine des gegnerischen Keepers (49.) und stand nach Ablage von Frankfurts Ansgar Knauff goldrichtig (69.).

Torgarant bei der U21 - Joker in Dortmund

Moukokos nunmehr elf Treffer aus neun Partien für die deutsche U21 stehen im starken Kontrast zu seiner aktuellen Bilanz beim BVB. Dort kann der 18-Jährige in dieser Saison bisher nur magere 66 Einsatzminuten vorweisen. Bei Borussia Dortmund bleibt Moukoko hinter DFB-Stürmer Niclas Füllkrug und Sébastian Haller nur die Rolle als Nummer drei im Sturmzentrum. Lediglich nach seiner Einwechslung im DFB-Pokal gegen Schott Mainz konnte er sich einmal in die Torschützenliste eintragen.

In der letzten Saison wusste Moukoko seine Chancen beim BVB nicht zu nutzen. Dort kam er erst an Anthony Modeste, später an Haller nicht vorbei und durfte nur in drei Monaten dazwischen von Beginn an ran.

Doch woran liegt es, dass Moukoko bei den Schwarz-Gelben auf der Stelle tritt und in der U21 die Lebensversicherung schlechthin ist? Mit einem Kommentar zur Situation beim DFB-Team lässt er durchaus aufhorchen: ein Seitenhieb in Richtung BVB und Trainer Edin Terzic?

„Am Ende geht es auch um das Vertrauen. Der Trainer vertraut mir und das gebe ich zurück“, führte der junge Stürmer als einen Grund für seine starken Auftritte in der U21 an. Eine Aussage, die auch als Spitze gegen BVB-Trainer Edin Terzić gewertet werden könnte.

Di Salvo über Moukoko: „Haben einfach eine gute Bindung“

U21-Coach Di Salvo erklärte sein Verhältnis zu Moukoko: „Ich arbeite nicht anders als Edin Terzić im Verein. Ich spreche viel mit ihm, wir haben einfach eine gute Bindung.“

Allerdings gehört zur Wahrheit, dass die Qualität beim BVB auf der Stürmerposition ungleich größer ist. Entsprechend verwies der Übungsleiter auf die größere Konkurrenzsituation in Dortmund, weshalb Moukoko aktuell weniger Spielzeit erhalte.

Dem Sturm-Talent habe er gesagt, „dass er die Zeit hier nutzen soll und dass es ein Privileg ist, für die U21 zu spielen. Die Torquote zeigt, dass er sich hier extrem wohlfühlt und uns mit den Toren auch hilft.“

Schon zum Auftakt gegen den Kosovo (3:0) hatte Moukoko die DFB-Auswahl mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße gebracht. Nun sagte der BVB-Profi nach seinem Gala-Auftritt in Bulgarien mit einem Grinsen: „Ich weiß, wo das Tor steht.“

Einer für Nagelsmann und die EM?

Moukokos herausragende Leistungen im DFB-Dress sind nicht nur eine Bewerbung auf weitere Einsätze in Dortmund. Er könnte damit auch ein Kandidat für Bundestrainer Julian Nagelsmann und die Heim-EM 2024 werden.

U21-Coach Di Salvo hat „keine Sorge“, Moukoko an den neuen Bundestrainer übergeben zu müssen: „Es ist hier unser Job, die Spieler vorzubereiten. Wenn Julian der Meinung ist, den ein oder anderen Spieler zu nehmen, dann freue ich mich für jeden einzelnen.“

Was viele vergessen: Der gebürtige Kameruner wird im November erst 19 Jahre alt, könnte theoretisch noch die U21-EM 2027 spielen. Doch wenn er weiter so trifft - und auch beim BVB mehr Spielzeit bekommt - dürfte Nagelsmann um Moukoko nicht herumkommen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)