Philipp Lahm hat erneut das hohe Gehalt für Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisiert. Wie der Weltmeister von 2014 in seiner Kolumne für die englische Zeitung The Guardian schrieb, habe der DFB hier einen Fehler gemacht.
Nagelsmann-Gehalt stört Lahm
„Hansi Flick soll in seiner Zeit als Bundestrainer 6,5 Millionen Euro im Jahr verdient haben, Nagelsmann soll für die gleiche Arbeit 4,8 Millionen Euro im Jahr bekommen. Das ist nicht gut, das ist zu viel Geld“, stellte der Weltmeister von 2014 klar.
Lahm: Zu wenig Spiele für zu viel Geld
Lahm bemängelte weiter: „An der wirtschaftlichen Dynamik der Vereine, die um die besten Spieler und Trainer konkurrieren, kann man nichts ändern, aber nationale Verbände wie der DFB sollten diese Gehaltsexzesse nicht mitmachen. Mehr als 2 Millionen Euro im Jahr sind nicht nötig.“
Der ehemalige Top-Verteidiger, der vor allem als Repräsentant Deutschlands für die Heim-EM 2024 tätig ist, hatte bereits im September bei Bild Nagelsmanns hohes Gehalt in Frage gestellt.
Ausschlaggebend für seine Kritik: „Das fängt schon damit an, dass es nur etwa 10 bis 15 Länderspiele im Jahr gibt, bei einem Spitzenverein sind es drei- bis viermal so viele. Und zwischen den Spielen ist ein Nationaltrainer vier bis sechs Wochen nicht auf dem Platz.“
Grundsätzliches Lob für Nagelsmann als Bundestrainer
Gleichzeitig betonte Lahm allerdings auch, dass er den ehemaligen Bayern-Coach für die richtige Lösung als Bundestrainer halte. Nagelsmann sei „außerordentlich talentiert“ und habe bereits Qualität auf seinen Stationen bei der TSG Hoffenheim, RB Leipzig und Bayern München bewiesen.
Allerdings fügte Lahm hinzu: „Aber er hat noch nicht bewiesen, dass er eine Spitzenmannschaft aufbauen kann. In Leipzig hat er sich behauptet, aber der Rückstand auf Bayern ist gleich geblieben. In München hat er Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt. Das könnte ihm bei seinem jetzigen Job helfen.“