Joshua Kimmich krank abgereist, Emre Can nicht nominiert – und dennoch muss sich Leon Goretzka in der Nationalelf als Herausforderer beweisen.
Goretzka unter Zugzwang
Beim 3:1-Sieg gegen die USA bekam Pascal Groß den Vorzug im Mittelfeld neben dem gesetzten Kapitän Ilkay Gündogan. Goretzka spielte nur rund 20 Minuten.
Nach SPORT1-Informationen sollen es in Philadelphia gegen Mexiko (Mittwoch, 2.15 Uhr MESZ im LIVETICKER) mehr werden. Allerdings: Auch diesmal sitzt Goretzka zunächst draußen, muss Groß den Vorzug lassen.
Trotzdem muss Goretzka nach Thomas Tuchel beim FC Bayern nun auch Bundestrainer Julian Nagelsmann stärker von sich überzeugen. Keine einfache Situation für den Mittelfeldspieler.
Goretzka steht unter Zugzwang! Er hat mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr den Anspruch, Stamm- und Führungsspieler zu sein. Ein Ziel, das er schon bei der WM in Katar nicht erreichte, als sich Hansi Flick beim Start gegen Japan lieber für das Duo Kimmich-Gündogan entschied.
Kein Bayern-Bonus für Goretzka
Daher gefällt Goretzka seine aktuelle Rolle nicht – auch wenn er sich im Training keineswegs hängen lässt, sondern sich wie auch zuletzt in München unter Tuchel versucht anzubieten.
„Generell gilt für alle Spieler das Leistungsprinzip“, stellte Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit den Mexikanern klar, als er auf die Konkurrenzsituation im Mittelfeld angesprochen wurde. „Natürlich hängt es auch immer mit dem Gegner zusammen, wer am besten passt. Am Ende möchte ich die Spieler auf dem Feld haben, von denen ich denke, dass sie am besten passen!“
Eine Stammplatzgarantie für seine alten „Bayern-Buddies“ gibt es also nicht – erst recht, weil DFB-Neuling Groß auch im Training mit viel Engagement, gutem Pass- und Positionsspiel sowie Mannschaftsdienlichkeit überzeugt.
Gleichzeitig weiß Nagelsmann genau, was er an Goretzka hat. Der Coach ließ ihn zu seiner Bayern-Zeit meist als von Beginn an ran, Goretzka kam unter Nagelsmann auf 56 Einsätze und 18 Scorerpunkte (9 Tore/9 Vorlagen). Das Ziel des Spielers: Er will es dem Flick-Nachfolger so schwer wie möglich machen.