Diese DFB-Pressekonferenz hat hohe Wellen geschlagen.
Fans watschen Havertz ab
Angesprochen auf die Gründe über das frühe Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der WM in Katar, wurde DFB-Star Kai Havertz überraschend deutlich. Für ihn hatten die Fans eine Mitschuld am zweiten deutschen Vorrunden-Aus in Folge bei einer WM.
Havertz vermisste Unterstützung aus der Heimat
„Wir hatten keine Unterstützung. Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fußballerisch war kein Support vorhanden“, sagte der 24-Jährige: „Da waren wir auf uns allein gestellt.“
Die ausgebliebene Rückendeckung aus der Heimat sei allerdings maßgebend für den Erfolg der Mannschaft. „Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht“, sagte Havertz. „Was andere Mannschaften da für Support hatten - das hat bei uns ein bisschen gefehlt. Man sagt immer, die Fans seien der zwölfte Mann. Das haben wir nicht immer hundertprozentig gespürt“, bemängelte der Offensivspieler.
Havertz-Kritik: „Schuld sind immer die Anderen“
Im Netz hagelt es für diese Sätze Kritik für den DFB-Star. „Wer kämpft und den Adler mit Stolz trägt, der bekommt auch Support. Leider haben das die meisten Spieler der Nationalmannschaft seit langer langer Zeit vermissen lassen“, schreibt ein Fan bei Facebook.
Ein User bei Instagram vertritt die Meinung auch: „Bringt Leistung dann gibt es auch Unterstützung“. Zudem beklagen viele Fans und auch Experten die mangelnde Selbstkritik im deutschen Team. „Schuld sind immer die Anderen“, schießt ein weiterer Anhänger bei Facebook.
Auch bei Twitter gibt es richtig Gegenwind für Havertz. „Der soll liefern, dafür kriegt der ‚nen Sack voller Kohle und nicht die Fans angehen, die für das Rumgeeier noch zahlen müssen“, findet ein Nutzer.
Und ein wütender Fan erklärt deutlich: „Wofür will der ne Unterstützung??? Die Nationalmannschaft spielt seit Jahren scheiße, er sowieso, und dann soll man auch noch klatschen? Lächerlich.“
Es gibt allerdings auch vereinzelt Fans, die Havertz‘ Kritik nachvollziehen können. „Ich verstehe zu 100%, was er meint. Kritik ist gut und wichtig. Aber dieser unnötige Hass und die Hetze gegen die Nationalelf bringt die Mannschaft kein Stück weiter“, meint ein User bei Instagram.
Mehr Unterstützung bei der Heim-EM?
Trotzdem: Ist die Kritik von Kai Havertz an den deutschen Fans das richtige Signal, so kurz vor der Heim-EM? Ein Facebook-User findet: „Taktisch unkluge Aussage vor so einem richtungsweisenden Turnier“, schreibt er in den sozialen Medien.
Eigentlich will die deutsche Mannschaft die Fans wieder auf ihre Seite bringen. Fakt ist jedoch: Das DFB-Team befindet sich weiterhin in einer tiefen Krise. Die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick gewann nur vier der vergangenen 16 Partien. Immer mehr Fans wenden sich von der Nationalmannschaft ab.
Die Sorge, dass auch bei der Heim-EM 2024 Missstimmung herrschen könnte, beschäftigt viele - auch Nationalspieler Julian Brandt: „Man kann das Land nur noch auf seine Seite ziehen, indem man liefert. Du musst gut in die EM reinfinden und dann bestenfalls erfolgreich sein.“ Die kommenden Testspiele gegen Japan und Frankreich könnten dafür richtungsweisend sein.