Die Europameisterschaft im eigenen Land findet erst im nächsten Sommer statt, doch die deutsche Nationalmannschaft - und allen voran Bundestrainer Hansi Flick - stehen schon jetzt vor entscheidenden Wochen.
Hainer: Flick-Aus “wird nicht reichen“
Das DFB-Team trifft am 9. September auf Japan und drei Tage später auf Frankreich. Nach der enttäuschenden letzten Länderspielphase braucht das Flick-Team dringend Siege, auch wenn auf dem Papier nur Freundschaftsspiele ausgetragen werden.
„Der Bundestrainer ist schon verantwortlich für die Stimmung“, meinte SPORT1- Experte Stefan Effenberg im STAHLWERK Doppelpass: „Es muss den Fans wieder Spaß machen, aber dieses Gefühl spüre ich eben nicht bei uns.“
Hainer: Wir müssen an die Strukturen ran
Eine Ansicht, die auch Steffen Freund teilt - der Ex-Profi fordert ein konsequentes Vorgehen beim DFB: „Wenn Hansi Flick nicht abliefert, dann muss es eben ein anderen machen.“
Etwas anders äußerte sich Herbert Hainer, Klubpräsident des FC Bayern, im Doppelpass zu Flick: „Wir müssen an die Strukturen ran. Warum schneiden wir denn so schlecht ab? Warum haben wir denn keine Mittelstürmer? Beim DFB geht es nicht nur um einzelne Personen, es geht um Strukturen.“
Der deutsche Fußball stehe deutlich schlechter da, als gewünscht. Aber: „Es wird nicht reichen, den Bundestrainer auszutauschen, es muss sich grundsätzlich etwas verändern.“
Hier wiederum stimmte Freund zu, der auf die Generalkritik von Matthias Sammer verwies. Dieser hatte zuletzt in mehreren Interviews scharfe Kritik an der Entwicklung des deutschen Fußballs geübt.
„Mit Doppel- und Dreifachspitzen wird es schwierig“
„Es wäre ganz wichtig, jemanden wie Matthias Sammer wieder zurückzugewinnen“, meinte Freund. Der TV-Experte sieht ein Führungsproblem beim DFB: „Es wurden zwar fünf neue Stellen geschaffen, aber wer führt denn an? Um es klarzustellen: Hannes Wolf ist der richtige für den Nachwuchs, der packt jetzt an. Aber: Was wird aus Rudi Völlers Position?“
Sportdirektor Völler seit nur bis zur EM im Amt, das Modell habe also keine Zukunft. „Da muss einer sein, der klar sagt, wo es langgeht. Mit den Doppel- und Dreifachspitzen wird es schwierig, das kennen wir doch aus der Vergangenheit.“
Man entferne sich „auch immer mehr davon, so Leute wie Kimmich und Sammer zu stärken. Aber wenn das Sportliche kränkelt, dann muss man genau da ansetzen.“