Bundestrainer Hansi Flick verschwendet auch nach dem blamablen 1:4 (1:2) der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan keinen Gedanken an einen Rücktritt.
Flick mit erstaunlichen Aussagen
„Ich finde, wir machen das gut und ich bin der richtige Trainer“, sagte er nach dem Debakel von Wolfsburg bei RTL: „Aber ich weiß, dass im Profifußball sehr viel Dynamik drin ist. Ich kann nicht absehen, was ansonsten noch kommt.“
Flick: „Lassen Sie mich bitte mal ausreden“
Über das Spiel urteilte er: „Man ist total enttäuscht. Man muss anerkennen, dass Japan eine sehr gute Mannschaft hat. Wir haben nicht die Mittel, um eine kompakte Defensive zu überspielen, Torchancen herauszuspielen. Es war einfach zu wenig.“
Dabei sei seine Mannschaft gut ins Spiel gestartet, doch der Gegner sei mit den ersten beiden Chancen zu zwei Toren gekommen. „Wenn man der Mannschaft etwas vorwerfen kann, dann, dass sie es immer wieder probiert, aber dann kommen wieder individuelle Fehler“, urteilte Flick. „Der Gegner hat das eiskalt ausgenutzt, und das muss man leider auch so sagen, in der Höhe verdient gewonnen.“
Insgesamt müsse man sagen, „dass wir heute ganz klar nicht in der Verfassung waren, um so eine Mannschaft zu schlagen. Man muss anerkennen, dass Japan eine gute Mannschaft hat. Sie sind alle top ausgebildet, jeder ist im Eins gegen Eins top ausgebildet.“
Das gelte jedoch nicht für seine Spieler, findet der Bundestrainer. „Ich glaube, wir müssen im deutschen Fußball mal aufwachen und an den Dingen auch arbeiten. Es hilft uns jetzt nicht, aber wir werden uns auf Frankreich vorbereiten und es versuchen, der Mannschaft mitzugeben. Das ist die tägliche Arbeit, die man dann mit der Mannschaft hat. Dass die Enttäuschung groß ist, nicht nur bei den Fans, Medien oder auch bei uns. Ich kann verstehen, wenn die Kritik groß ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
Einen kleinen Disput hatte Flick auch mit RTL-Moderator Florian König, als dieser eine Zwischenfrage stellen wollte. „Lassen sie mich mal bitte ganz kurz ausreden“, erwiderte der frühere Bayern-Coach.
Matthäus sieht keine Zukunft für Flick
DFB-Präsident Bernd Neuendorf wollte sich auf SID-Anfrage nicht zu Flick äußern, Sportdirektor Rudi Völler eilte nach der dritten Niederlage in Folge in die Kabine.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht keine Zukunft für seinen Freund Flick. „In den letzten Monaten standen beim DFB nicht mehr viele hinter Hansi. Ob man ihn jetzt noch halten kann, bezweifle ich“, sagte er.