Dieser Post kommt unverhofft: Mesut Özil hat mit einem auf seinem X-Account (früher Twitter) veröffentlichten Video über sein Wirken in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft irrititiert.
Irritierender Özil-Post
Der beim DFB-Team im Unfrieden gegangene frühere Mittelfeld-Star (Karriere-Ende im März) zeigte dabei in einem über zwei Minuten langen Video persönliche Highlights von der WM 2010 in Südafrika.
Özils in dem Clip dargebotene Flanken, Dribblings, Vorlagen und Tore werden musikalisch begleitet mit dem Song „Wavin‘ Flag“ von K‘naan, der zur damaligen WM in den Charts war.
„Wir haben die Weltmeisterschaft 2014 gewonnen, aber schon 2010 war das DFB-Team erstklassig“, sagte der 34-Jährige, der sich im WM-Finale von Rio vier Jahre später im Team des damaligen Bundestrainers Joachim Löw zum Champion krönte.
Beim Turnier vier Jahre zuvor war Özil Dritter geworden, hatte sich im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien knapp mit 0:1 geschlagen geben.
2018 hatte Özil dann seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt und mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gebrochen.
Was beabsichtigt Özil mit Nostalgie-Post?
Umso unklarer ist nun, warum er nun in alten Erinnerungen schwelgt - und ob Özil damit möglicherweise einen Schritt in Richtung Versöhnung mit dem Verband unternehmen mag.
Zur Erinnerung: Nach der verkorksten WM 2018 und seinem Abgang bei Schwarz-Rot-Gold hatte Özil mit dem DFB abgerechnet, sich dabei auch beklagt, hierzulande oftmals ein Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspürt zu haben.
Wirbel um Özil nach Erdogan-Treffen
Kritik hatte es vor allem dafür gegeben, dass Özil vor dem deutschen Aus in Russland mit Ilkay Gündogan im Zuge der Wahlen in der Türkei mit dessen autokratischem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für Fotos posiert und ihm signierte Trikots übergeben hatte.
Insbesondere vom damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel, der ein öffentliches Statement von Özil eingefordert hatte, zeigte sich Özil enttäuscht: „Die Sache, die mich in den letzten Monaten am meisten frustriert hat, war die Fehlbehandlung durch den DFB, und im Speziellen durch DFB-Präsident Reinhard Grindel.“
Immerhin: 2021 unternahm der DFB einen Versuch einer Annäherung. Ex-Präsident Fritz Keller schrieb Özil einen „netten, persönlichen Brief“ bot ihm den Dialog an.
Ein privates Treffen inklusive Aussprache gab es mittlerweise zwischen Özil und Löw - was der frühere Star von unter anderem Real Madrid hinterher so erklärte: „Zwischen uns ist alles in Ordnung:“