Neustart unter Rudi Völler geglückt! Deutschland hat in Spiel 1 nach dem Aus von Bundestrainer Hansi Flick einen 2:1-Sieg gegen Vizeweltmeister Frankreich gefeiert.
Einzelkritik: Löst er ein Dauerproblem?
Dabei deutet sich in der Defensive ein Problem für das Dauerproblem hinten rechts an. In der Offensive macht Thomas Müller kräftig Eigenwerbung, ein Bayern-Kollege bleibt dagegen eher blass. Die SPORT1-Einzelkritik.
MARC-ANDRÉ TER STEGEN: Hellwach vom Anpfiff weg! Strahlte viel Ruhe und Sicherheit aus und wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle. Hielt gut gegen Tchouameni (58.) und weltklasse gegen Griezmann (83.)! Wie schon gegen Japan ein echt starker Rückhalt und nur per Elfmeter geschlagen. SPORT1-Note: 2
Henrichs macht Dampf - Rüdiger glänzt nach Wackel-Start
BENJAMIN HENRICHS (bis 78.): Der Leipzig-Profi, der einst in Monaco spielte, zeigte gegen die Franzosen eine gute Leistung. Frühstückte zu Beginn gleich mehrfach Coman ab (19./24.). Bereitete das Müller-1:0, den wichtigen Dosenöffner, per Flanke vor (4.)! Versprühte einen guten Offensivdrang und zog oft mit Tempo Richtung Grundlinie. Gut! SPORT1-Note: 2
Ab 78. ROBIN GOSENS: Der Publikumsliebling, der gegen Japan nach seiner Einwechslung völlig neben sich stand, bekam nochmal seine Minuten. Machte es hinten links ordentlich. Keine Benotung
ANTONIO RÜDIGER: Startete wackelig und hatte Glück, dass es kein Elfer gegen ihn gab, als er Kolo Muani zu Boden stieß (19.). Biss sich aber mit zunehmender Spieldauer rein und spielte stark. Köpfte hinten alles weg, rannte die Gegenspieler um, warf sich in jeden Schuss und glänzte auch im Stellungsspiel. SPORT1-Note: 2
NIKLAS SÜLE: Der frisch gebackene Vater schaffte es doch noch rechtzeitig zum Spiel! Im für ihn heimischen BVB-Stadion zeigte der Abwehr-Star eine solide Leistung. SPORT1-Note: 3
Tah bissig, giftig, souverän - löst er das Dauerproblem?
JONATHAN TAH: Bissig, giftig, souverän. Guter Auftritt des Leverkuseners auf ungewohnter Rechtsverteidiger-Position. Kochte Kolo Muani immer wieder ab. Bekam oft Szenenapplaus und eroberte vor dem 2:0 den Ball. Löst er etwa das Dauer-Problem hinten rechts? Der blitzsaubere Auftritt war jedenfalls eine Empfehlung! SPORT1-Note: 1
EMRE CAN: Der BVB-Star durfte in „seinem“ Wohnzimmer trotz schwacher Leistung gegen Japan wieder ran. Startete fahrig und unkonzentriert, spielte sich aber dann rein. Erkämpfte sich viele Bälle im Mittelfeld und war für seinen Nebenmann ein sicherer Anker. Leitete das 1:0 übrigens wunderbar per Hacke ein (4.). SPORT1-Note: 2
ILKAY GÜNDOGAN (bis 25.): Ging als Kapitän mit viel Einsatz und Leidenschaft voran – jedoch nur bis zur 25. Minute, ehe er verletzt vom Feld musste. Trug mit seiner überragenden Balleroberung in der eigenen Hälfte vor dem Führungstreffer durch Müller aber einen wichtigen Teil zum ersten DFB-Sieg seit dem 25. März bei. SPORT1-Note: 2
Ab 25. PASCAL GROSS: Kam für den verletzten Gündogan und fügte sich taktisch gut in die Mannschaft ein. Solide und überwiegend fehlerfrei bei eigenem Ballbesitz, arbeitete der Brighton-Profi auch gegen den Ball stark. SPORT1-Note: 2,5
Sané mit Licht und Schatten
LEROY SANÉ: Nicht so aktiv und eingebunden wie gegen Japan, als er oft das Eins-gegen-Eins suchte - was auch daran lag, dass Theo Hernández ihm permanent auf den Füßen stand. Belohnte sich kurz vor dem Ende aber für seinen hohen läuferischen Aufwand mit seinem Tor zum 2:0. Einziger Minuspunkt: Sané verschuldete kurz darauf den Elfmeter und damit den Anschlusstreffer für Frankreich. SPORT1-Note: 2,5
FLORIAN WIRTZ (bis 78.): Punktete wie immer mit starker Ballbehandlung und kreativen Ideen im Passspiel. Bis auf einen geblockten Schuss in der 67. Minute erspielte sich Wirtz aber keine nennenswerte gefährliche Aktion. SPORT1-Note: 2,5
AB 78. JONAS HOFMANN: Durfte in der Schlussviertelstunde noch anstelle von Wirtz mitwirken. Keine Benotung
Gnabry wieder blass - Müller mit Eigenwerbung
SERGE GNABRY (bis 64.): Steigerte sich nach seinem schwachen Auftritt gegen Japan und leistete Linksverteidiger Henrichs wichtige Unterstützung, um seinen Bayern-Kollegen Coman in Schach zu halten. Im Spiel nach vorne blieb Gnabry (nur ein Dribbling und ein Schuss neben das Tor) aber blass. SPORT1-Note: 3,5
AB 64. JULIAN BRANDT: Bekam die Chance im offensiven Mittelfeld und ließ sein Können am Ball ein ums andere Mal aufblitzen. War aber gerade in der Schlussphase eher mit Defensivarbeit beschäftigt - und die erledigte er souverän. SPORT1-Note: 3
THOMAS MÜLLER (bis 64.): Brachte die deutsche Elf mit seinem 45. Länderspiel-Tor früh auf die Siegerstraße und die Fans auf den Rängen in Partystimmung. Hing sich voll rein und betrieb Werbung in eigener Sache. In dieser Form ist Müller immer noch sehr wertvoll für die Nationalmannschaft! SPORT1-Note: 2
AB 64. KAI HAVERTZ: Lieferte die Vorlage zum Sané-Tor und machte mehrere wichtige Bälle fest. SPORT1-Note: 2,5