Die Nationalmannschaft stolpert von einer Blamage in die nächste! Am Samstagabend verlor die Elf um Coach Hansi Flick mit 1:4 gegen Japan und zeigte dabei eine teils desaströse Leistung.
DFB-Einzelkritik: Dreimal Note 6!
Während sich Teile des Mittelfelds noch um Schadensbegrenzung bemühten, offenbarte besonders die Defensivabteilung erhebliche Defizite. Im Sturm um Kai Havertz regte sich ebenso wenig.
SPORT1 bewertet den Auftritt der Nationalmannschaft in der Einzelkritik.
MARC-ANDRÉ TER STEGEN: Der Barca-Star, der bei der Heim-EM unbedingt im Tor stehen will, hielt richtig gut. Rettete zweimal stark gegen Ueda (41./48.) und Asano (69.). Kurz nach Wiederanpfiff unterlief ihm allerdings ein übler Fehlpass – die Japaner konnten das Geschenk aber nicht verwerten (46.). Am Fuß nur so lala. Sonst ein guter Rückhalt! SPORT1-Note: 3
JOSHUA KIMMICH: Lief als Rechtsverteidiger auf und interpretierte die Rolle sehr offensiv. Zog im Aufbau immer wieder nach innen ins Zentrum und nahm am Spielaufbau teil. Das machte er ordentlich, von ihm aus wurde der Treffer zum 1:1 eingeleitet. Problem nur: Bei eigenen Ballverlusten fehlte der Bayern-Star oft hinten und es klaffte eine Lücke, die die Japaner über den starken Brighton-Profi Mitoma nutzten. SPORT1-Note: 4
ANTONIO RÜDIGER: Hatte große Abstimmungsprobleme mit seinen Nebenleuten, vor allem mit Schlotterbeck. Sah dazu beim ersten Gegentor nicht gut aus. Der Real-Star wird seinem Ruf und seiner Rolle als Abwehrchef überhaupt nicht gerecht. SPORT1-Note: 5
NIKLAS SÜLE: Reihte sich in die extrem schwache Leistung der DFB-Abwehr ein. War oft einen Schritt zu spät oder nicht konsequent genug in den Zweikämpfen. Vor dem 1:2 stand er zu weit von Ueda weg (22.). SPORT1-Note: 5
NICO SCHLOTTERBECK (bis 64.): Startete in ungewohnter Position hinten links in der Viererkette und zeigte leider eine desolate Leistung! Bei beiden Gegentoren in der ersten Hälfte hatte er eine Mitschuld. Ließ sich vor dem 0:1 von Sugawara frisch machen und den Japaner unbedrängt flanken, vor dem 1:2 sah der BVB-Profi ebenfalls schlecht aus. Nicht wenige Fans und Experten waren überrascht, dass er nach der Halbzeit weiterspielen durfte. Wurde nach 64 Minuten erlöst. SPORT1-Note: 6
AB 64. ROBIN GOSENS: Der neue Union-Star, der die Fans mit seiner begeisternden Art mitreißen kann und will, wurde nach etwas mehr als einer Stunde gebracht. Eine Minute später legte er gleich mal Junya Ito ab und sah dafür Gelb. Hing sich wie immer rein und wollte das Spiel ankurbeln, klappte aber nicht. Patzte vor dem 3:1. SPORT1-Note: 5
EMRE CAN (bis 64.): Lief als klassischer Sechser neben Gündogan auf und setzte nahtlos an seine jüngsten Wackel-Auftritte beim BVB an. Viele Fehlpässe, fahrig im Spielaufbau und unsicher im Dribbling. Kein Sicherheitsfaktor! SPORT1-Note: 5
DFB: Auch Gnabry und Havertz desolat
AB 64. PASCAL GROß: Der Brighton-Profi kam im Alter von 32 Jahren und 86 Tagen zu seinem verspäteten Länderspiel-Debüt. Sein Schussversuch in der 75. Minute ging weit am Tor vorbei. Ansonsten war von ihm nicht viel zu sehen. SPORT1-Note: 4
ILKAY GÜNDOGAN: Der neue Kapitän wurde vor dem Spiel geehrt und erhielt die Trophäe des „Fußballer des Jahres“. Sonst stand er nicht wirklich im Mittelpunkt. Ein durchwachsener Auftritt. Immerhin: Mit seinem wunderbaren Pass auf Wirtz leitete der frühere Barca- und jetzige City-Star das Sané-Tor ein (19.) SPORT1-Note: 4
LEROY SANÉ: Insgesamt noch der bemühteste und aktivste Angreifer einer blamablen DFB-Offensive. Erzielte das zwischenzeitliche 1:1 und suchte häufig das Eins-gegen-Eins. Wurde in der der zweiten Halbzeit aber sehr gut zugestellt und neutralisiert. SPORT1-Note: 4
FLORIAN WIRTZ (bis 73.): Hatte in Hälfte eins immer wieder gute Ideen und bereitete gemeinsam mit Gündogan auch das 1:1 durch Sané schön vor. Nach dem Seitenwechsel jedoch kaum noch auffällig. SPORT1-Note: 5
AB 73. JULIAN BRANDT: Ersetzte Wirtz und sollte noch einmal für Schwung sorgen. Das gelang ihm in den knapp 20 Minuten auf dem Rasen aber nicht. Keine Bewertung
SERGE GNABRY (bis 81.): Totalausfall! Kreierte über die linke Offensivseite keine einzige gefährliche Torchance. Dazu Abstimmungsschwierigkeiten mit Schlotterbeck und dem in Hälfte zwei eingewechselten Gosens. SPORT1-Note: 6
AB 81. KEVIN SCHADE: Kam in den Schlussminuten für Gnabry. Keine Bewertung
KAI HAVERTZ (bis 73.): Keine Torgefahr, keine Kreativität, kein Tempo – Havertz war in Wolfsburg offenbar unter dem Motto „Jetzt erst recht nicht“ unterwegs! Darf bei solchen Leistungen keine Unterstützung von den Rängen erwarten. SPORT1-Note: 6
AB 73. THOMAS MÜLLER: Durfte erstmals seit der WM wieder für die Nationalmannschaft ran und wurde mit großem Applaus empfangen. Trieb seine Nebenleute in den Schlussminuten immer wieder an, kam aber zu keiner gefährlichen Aktion. Keine Bewertung