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DFB-Doku: Diese Beobachtungen irritieren! Wie gefährlich wird sie für Flick?

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DFB-Doku: Diese Beobachtungen irritieren! Wie gefährlich wird sie für Flick?

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Was die DFB-Doku über Flick aussagt

Die Dokumentation um die WM 2022 in Katar stellt sich als audiovisuelles Abbild des Scheiterns heraus, welches viel über Hansi Flick und die Mannschaft offenbart.
Am 8. September erscheint "All or Nothing: Die Nationalmannschaft in Katar" bei Prime Video. Schon vorab sorgte die DFB-Doku zur WM 2022 mit brisanten Szenen für Schlagzeilen. Hier gibt's die ersten fünf Minuten bereits jetzt zu sehen.
Patrick Berger, Kerry Hau
Die Dokumentation um die WM 2022 in Katar stellt sich als audiovisuelles Abbild des Scheiterns heraus, welches viel über Hansi Flick und die Mannschaft offenbart.

Es sollte eine Erfolgsgeschichte werden. Am Ende wurde es ein Fiasko in vier Akten. Die Amazon-Doku „All or nothing: Die Nationalmannschaft in Katar“, die ab Freitag (08.09.) auch für alle Fans zu sehen ist, zeigt das brachiale Scheitern der DFB-Elf bei der umstrittenen Wüsten-WM 2022.

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Dass die schonungslos offene Serie, die durchaus Risse innerhalb der Mannschaft andeutet und bisweilen auch einen ratlosen und überforderten Bundestrainer Hansi Flick zeigt, ausgerechnet vor den beiden wichtigen Länderspielen gegen Japan (Samstag, ab 20.45 Uhr im LIVETICKER auf SPORT1) und Frankreich (12.9.) kommt, passt dem DFB überhaupt nicht.

SPORT1 nennt vier Beobachtungen, die fassungslos machen und den deutschen Fans mit Blick auf die Heim-EM Sorge bereiten.

Immer wieder Kimmich!

Er zählt zu den ehrgeizigsten, motiviertesten und wichtigsten Spielern im deutschen Kader. Doch Joshua Kimmich eckt mit seiner Art auch immer wieder an. Die Doku zeigt zwei größere Streitereien zwischen Kimmich und den Teamkollegen Niklas Süle und Antonio Rüdiger.

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„Wie redest du mit mir auf dem Platz? Du beleidigst mich. Ich sag‘ dir was ganz Normales, was Inhaltliches“, sagt Kimmich in der Kabine zu Süle.

Der Verteidiger entgegnet energisch: „Laber mich nicht voll, ich sag‘ es dir“. Süle hebt dabei drohend den Zeigefinger. Trainer Flick steht daneben und senkt die Hand des BVB-Spielers.

Zudem gibt es eine Zoff-Szene auf dem Trainingsplatz zwischen Kimmich und Rüdiger. „Glaubst du, ich spiele nicht für die Mannschaft?“, fragt Kimmich den Real-Star. Rüdiger: „Man sagt dir Sachen, gibt dir Anweisungen …“

Kimmich: „Du sagst aber nie ins Gesicht, immer so hintenrum: ‚Der macht, was er will.‘ Dann sag zu mir: ‚Jo, mach nicht, was du willst.“ Beim Weggehen klatscht Rüdiger Kimmich leicht auf den Nacken.

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Kimmich ist ein zentraler Akteur unter Flick und enorm wichtig für die Mannschaft, rauft sich aber immer wieder mit den Kollegen. Er selbst sagt: „Elf Kimmichs in einer Mannschaft, das würde nicht gutgehen.“

Flick erreicht Team kaum!

Der Bundestrainer wirkt phasenweise überfordert. „Seine Rhetorik ist eine Mischung aus sozialpädagogischem Kumpel-Kauderwelsch und abgestanden Actionfilm-Kraftmeiereien“, meint die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Und die Frankfurter Rundschau findet gar, dass Flick „ein fast bemitleidenswert überforderter Bundestrainer“ sei, „der seine Spieler nicht versteht und andersrum“.

Bezeichnend: Am Tag nach der 1:2-Auftaktpleite gegen Japan will Flick in der Teambesprechung die Niederlage aufarbeiten. Er regt zu einer offenen Diskussion seiner Stars an und fordert: „Feuer frei!“ Routinier Thomas Müller meint, dass es besser gewesen wäre, im Spiel mit der Viererkette etwas höher zu stehen.

„War jetzt was unklar? Sagt‘s bitte“, entgegnet ein irritierter Flick.

Kimmich deutet daraufhin an, dass die Mannschaft offenbar mit dem Match-Plan und der Japan-Taktik nicht zufrieden war. „Ich fand, generell hatten wir Probleme gegen die Fünferkette“, so der Bayern-Star. „Gerade in der zweiten Halbzeit. In der ersten war das besser. In der zweiten ist das für die Viererkette auch schwieriger.“

Flick wirkt dünnhäutig und angefressen: „Was heißt das jetzt? Das heißt, wir hätten was ändern müssen?“

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Kimmich: „Nein! Auf dem Platz hatte ich das Gefühl, dass wir mit dieser Fünferkette, das zu verteidigen, in dem 4-3-2-1, Probleme hatten.“

„Vielleicht bin ich da jetzt falsch“, sagt Flick, „aber, wenn wir hinten verschieben, dass wir dann mit einem Sechser auffüllen, war das nie ein Thema?“

„Das ist ja nicht die Art und Weise, wie wir es wollen“, entgegnet Kimmich.

Müller springt Kimmich zur Seite und sagt: „Dann müssen wir uns auch verlassen können, dass wir dann durchschieben“.

Flick: „Ich weiß nicht, vielleicht rede ich auch irgendwie eine andere Sprache. Genau das haben wir doch gesagt! Wenn einer durchschiebt, muss er wissen, mein Nebenmann, der macht zu und deckt meinen Rücken ab. Oder nicht?“

Stars übernehmen selten Verantwortung!

Die Truppe zofft sich, was aber auch zeigt, dass sie lebt. Reibereien erzeugen bekanntlich Energie. Allein: In den entscheidenden Momenten ist offenbar kaum jemand bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Als Flick nach dem Japan-Spiel zur Analyse bittet und eine Diskussion anregen will, schauen die Spieler bedröppelt in die Runde oder teils auch beschämend gen Boden. Erst nach einer Weile bricht Ilkay Gündogan das Schweigen, dann ergreift sogar Reservist Christian Günter, der eigentlich keine Rolle auf dem Platz spielt, das Wort.

Hinzu kommt: Ersatzkeeper Kevin Trapp hält vor dem entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica in der Kabine die Ansprache. Seine Rede ist zwar motivierend, aber manche Fans fragen sich: Wo sind die Führungsspieler Rüdiger, Neuer, Kimmich oder Gündogan?

Mangelnde Disziplin!

Man stelle sich vor, es ist WM und die Spieler machen trotzdem, was sie wollen. Immer wieder ist Pünktlichkeit ein Thema. In der Sitzung vor dem Spanien-Spiel füllt sich der Saal erst nach und nach. Als Letzter kommt Julian Brandt zur Sitzung. Flick ist stinksauer: „Okay, Männer, jetzt sage ich zu diesem Thema nochmal was: Gestern waren schon ein paar zu spät. Das ist auch etwas, was Respekt, Wertschätzung den anderen gegenüber betrifft.“

Sanktionen bleiben aber aus. Flick greift nicht durch, sagt stattdessen: „Wenn ich sehe, wie die Brasilianer die Tore feiern, was für eine Freude die haben. Das ist geil, Männer. So wünsche ich mir meine Mannschaft. Ich erwarte von euch, dass ihr es allen zeigt. Und da gehört dazu, dass wir pünktlich sind. Ist das klar?!“

Keine Regung im Saal. „Männer, wir können ruhig mal Emotionen zeigen und sagen: ‚Ja, Trainer, das ist klar!“, sagt Flick.

Es gibt aber auch positive Szenen. Die Motivationsrede von Niclas Füllkrug vor dem Spanien-Spiel hat es in sich, die ehrlichen Worte von Müller nach dem Aus in der Kabine, der als erster Spieler Wort ergreift und eine bewegende Ansprache hält.

Auch zeigen die Stars und Trainer Flick in einigen Momenten Einsicht und üben Selbstkritik. Wie etwa bei der Wahl des 100 Kilometer von Doha entfernten Teamhotels. „Es war im Nachhinein ein Fehler“, sagt Flick.

Doku gibt Flick-Kritikern Futter

Flick steht vor den beiden Spielen gegen Japan und Frankreich jetzt enorm unter Druck. Die Doku-Enthüllungen lassen die Kritiker nicht gerade verstummen.

Julian Brandt: „Ich nehme Hansi sehr ruhig wahr. Er hat in den letzten Wochen und Monaten eine Menge auf die Schnauze bekommen. Ich finde, er macht es sehr sensationell momentan.“

Und Robin Gosens ergänzt: „Wir stehen auch beim Trainer in der Schuld. Wir müssen liefern!“

Übrigens: Der DFB, der nach SPORT1-Informationen zwischen fünf und sechs Millionen Euro für die Doku erhalten hat, war nicht berechtigt, „Szenen willkürlich zu streichen oder verändern zu lassen“, teilte der Verband mit.

Und Flick betonte am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Japan-Spiel, dass man den Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht beeinflussen konnte: „Es sind Verträge da, die müssen akzeptiert werden. Der DFB hat keinen Einfluss darauf, wann es veröffentlicht wird.“