Die deutsche Nationalmannschaft kommt weiter auf keinen grünen Zweig.
Schweinsteiger watscht Flick ab
Die 0:1-Niederlage in Warschau gegen Polen offenbarte vor allem in der ersten Halbzeit die bekannten Schwächen - sowohl in der Defensive als auch im Sturm.
Die Gastgeber trafen nach einer Ecke - und vorne war der DFB-Auftritt in den ersten 45 Minuten an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.
Obwohl sich die Elf von Bundestrainer Hansi Flick nach dem Seitenwechsel in der Offensive steigerte, stand am Ende die Null - was Bastian Schweinsteiger zu einer Generalkritik veranlasste.
Schweinsteiger: „So kann das nicht weitergehen“
„So kann das nicht weitergehen“, sagte der frühere Bayern-Star in der ARD „Der Prozess geht nicht voran, weil Flick viel testet. Er muss sich dann im September mit seinem Team hinsetzen und bereit sein, wenn man gegen die Großen spielt. Du brauchst einen gewissen Rhythmus für die EM.“
Jede Niederlage sei in der aktuellen Phase ein Dämpfer, so Schweinsteiger. „In der zweiten Halbzeit habe man zwar viele Chancen gehabt, „aber vielleicht ist das, was wir heute gesehen haben, das aktuelle Leistungsniveau der deutschen Nationalmannschaft und vielleicht müssen wir die Erwartungshaltung senken.“
Anschließend sparte Schweinsteiger nicht mit Kritik am aktuellen Kader. „Es ist nicht so einfach, wenn bei dem einen oder anderen eine Blockade herrscht. Vielleicht tut mal die Pause gut. Ab September muss Tacheles geredet werden. Dann müssen Automatismen im Spiel sein und die Mentalität muss passen.“
Für Schweinsteiger sind Spieler wie Antonio Rüdiger, Joshua Kimmich oder Jamal Musiala gesetzt - aber auch ein Youngster wie Florian Wirtz. Dennoch kritisierte der Weltmeister von 2014 den Leverkusener. „Gerade von Wirtz erwarte ich in dem Jahr, dass er nochmal einen Schritt nach vorne macht. Du brauchst diese unbekümmerten Spieler. Heute waren es zu viele Pässe auf Jamal (Musiala, d.R.).“
„Wenn ich den Ball auf Ribéry gespielt habe...“
Angesprochen auf Joshua Kimmich fordert Schweinsteiger vom deutschen Kapitän, trotz des Gegenwindes voranzugehen.
„Wenn es nicht läuft, dann kommt Kritik. Damit muss Kimmich klarkommen. Da antwortet man am besten mit einem Titel. Er ist ein Leader der Mannschaft. Ich erwarte von den Spielern, die schon länger dabei sind, dass sie den Karren aus dem Dreck ziehen.“
Insgesamt herrsche im DFB-Team zu wenig Feuer. „Ich vermisse bei der Mannschaft den Elan. So wie früher bei Ribéry und Robben. Wenn ich den Ball auf Ribéry gespielt habe, dann war der Robben sauer. Diese Mentalität fehlt mir und würde ich mir wünschen.“