Die Diskussionen um Joshua Kimmich reißen nicht ab.
Kimmich? Matthäus lässt aufhorchen
Am Donnerstag hatte sich Bundestrainer Hansi Flick vehement hinter seinen Schützling gestellt und die Kritik am Bayern-Star angeprangert.
Nun äußerte sich abermals Lothar Matthäus zu Kimmich - wenn auch deutlich gemäßigter als noch vor einigen Tagen.
Muss Kimmich sein Spiel verändern?
„Er hat Mitspieler, die auch hohe Qualität haben“, schreibt Matthäus in seiner Sky-Kolumne. Kimmich müsse sich etwas zurücknehmen und „seine Teamkollegen atmen lassen“.
Matthäus weiter: „Ich finde Kimmichs Mentalität gut. Manchmal ist es ein bisschen zu viel mit den Interviews nach dem Spiel, aber das war bei mir ähnlich.“
Der 62-Jährige machte deutlich, dass er Kimmich sowohl als Rechtsverteidiger als auch im Mittelfeld für einen Weltklassespieler hält.
Der Knackpunkt: Kimmich müsse seine offensiven Ausflüge lassen. Der Rechtsfuß würde zwar dadurch Tore einleiten, aber dann sei er in dieser Rolle kein defensiver Mittelfeldspieler mehr. „Wenn Kimmich seine Position hält, dann profitieren er selbst sowie seine Mitspieler und die Mannschaft davon.“
Matthäus kann darüber hinaus nicht nachvollziehen, weshalb aktuell sowohl bei der deutschen Nationalmannschaft als auch beim FC Bayern das Zusammenspiel zwischen Kimmich und Leon Goretzka im Mittelfeld nicht mehr gut funktioniert.
Matthäus: „Wir brauchen Ruhe“
„Es hat alles funktioniert bei Bayern bis vor eineinhalb Jahren, sie haben mit Hansi Flick als Trainer sechs Titel gewonnen. Das ist mein Kritikpunkt“, so Matthäus. In seiner Vorstellung muss es wie folgt laufen: „Wenn man Kimmich auf halbrechts spielen lässt, muss Goretzka seine Position halten.“
Zuletzt im Benefizspiel gegen die Ukraine ließ Bundestrainer Flick Kimmich etwas offensiver spielen und zog dafür Goretzka zurück. Matthäus sagt deutlich: „Das hat nicht funktioniert.“ Der 62-Jährige ergänzt: „Ich verstehe eins nicht: Warum reiße ich etwas auseinander, was über Jahre in München erfolgreich funktioniert hat, nur weil ich etwas Neues ausprobieren will? Damit setze ich mich wieder unter Druck und gehe wieder in eine Diskussion. Aber wir brauchen Ruhe.“
Der Rekordnationalspieler erklärt zwar, dass er Flick weiterhin vertraue, aber wenn er sehe, was auf dem Platz passiere, könne er nicht einer Meinung mit ihm sein. „In einem Jahr beginnt die EM, nicht in irgendeinem Land weit entfernt, sondern in Deutschland“, mahnt Matthäus.