Deutliche Worte von Dietmar Hamann!
Hamann zieht brisanten Flick-Vergleich
Der ehemalige Nationalspieler und Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool hat nach dem jüngsten DFB-Fiasko erneut die Entlassung von Bundestrainer Hansi Flick gefordert. „Die Gefahr, dass das mit ihm schiefgeht, ist so groß, dass du jetzt handeln muss“, sagte der 49-Jährige bei Sky.
„Es geht im Riesentempo in die falsche Richtung“, monierte Hamann, der betonte, dass Flick „das Vertrauen der Spieler“ verloren habe. „Wenn es in der Mannschaft stimmt, dann machen es die Jungs schon selber, weil sie sagen: Für den gehen wir durchs Feuer. Das ist im Moment nicht der Fall.“
Flick-Nachfolger? Hamann bringt prominente Namen ins Spiel
Flick selbst hatte nach dem 0:2 Deutschlands im letzten Testspiel der Saison gegen Kolumbien einen Rücktritt ausgeschlossen, auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf plant weiter mit dem Bundestrainer. Neben Hamann fordern auch 70 Prozent der SPORT1-User die Entlassung Flicks.
In Sachen Flick-Nachfolger hatte Hamann gleich mehrere Lösungsansätze parat: „Ich würde mir wünschen, dass man mal einen Ancelotti oder Zidane anspricht“, plädierte der ehemalige Premier-League-Spieler für einen ausländischen Trainer. Schlimmer könne es aktuell nicht werden, „deswegen würde ich auch einen Julian Nagelsmann mit Handkuss begrüßen“.
Der ehemalige Bayern-Trainer sei „auf dem Markt“, meinte er auch in einem Interview mit dem Kicker. „Mit ihm musst du reden als DFB. Wenn er sich das vorstellen kann, dann musst du das ernsthaft in Erwägung ziehen.“
Trotz seiner Freistellung bei den Bayern sei Nagelsmann noch nicht verbrannt und für den Posten beim DFB geeignet. „Dass Bayern ihn entlassen hat, dafür gab es Gründe, das muss der Klub beurteilen. Aber Fakt ist doch, dass das, was nach Nagelsmanns Entlassung geschah, ihm sicher nicht geschadet hat. Er hatte Paris geschlagen, war in allen drei Wettbewerben noch vertreten. Viele sagen, dass es mit ihm sicher nicht schlechter gelaufen wäre.“
Völler-Aussage verwundert Hamann
Zu Flick zog Hamann dann noch einen brisanten Vergleich: „Ich würde Flick mit Roberto di Matteo vergleichen, der mit Chelsea 2012 Champions-League-Sieger wurde, davor und danach aber keine besondere Trainerkarriere hingelegt hat. Bei Flick war der Druck 2020 nicht so groß wie in der Nationalelf, ebenso fehlten in der Corona-Zeit die Zuschauer, und es gab diesen Turniermodus in der Champions League.“
Kritisch äußerte sich Hamann auch zu DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der nach dem 0:2 gegen Kolumbien nicht Flick, sondern die Spieler angezählt hatte: „Mich hat das überrascht. Weil er vor ein paar Monaten gesagt hat, die Argentinier wären nicht besser als wir. Da stimme ich ihm sogar zu. Aber jetzt diese Kehrtwende um 180 Grad.“
Völler hatte angekündigt, dass so mancher Spieler nach den schwachen Auftritten zuletzt vorerst aus dem Team gestrichen werden könnten: „Ich glaube auch nicht, dass so viele Spieler nun rausfliegen. Weil es die besten sind, die wir haben“ meinte Hamann dazu.