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Dickes Millionen-Minus beim DFB: Schweres Premierenjahr für Präsident Neuendorf

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Dickes Millionen-Minus beim DFB: Schweres Premierenjahr für Präsident Neuendorf

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DFB droht Horrorszenario

Hinter Bernd Neuendorf liegt ein schwieriges erstes Jahr als Präsident des DFB - und in Zukunft wird es nicht leichter.
Nach der enttäuschenden WM in Katar stand eine Fortsetzung der DFB-Karriere Ilkay Güdogans in der Luft. Nun hat der 30-Jährige den Spekulationen ein Ende erteilt.
Hinter Bernd Neuendorf liegt ein schwieriges erstes Jahr als Präsident des DFB - und in Zukunft wird es nicht leichter.

Bernd Neuendorf versprühte schon ein wenig die Nervosität eines Schulanfängers, als er im „Klassenzimmer“ Rechenschaft ablegte. Minutenlang ließ der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Kuli in seiner linken Hand beim Rückblick auf sein schwieriges erstes Amtsjahr kreisen.

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WM-Debakel, Binden-Debatte, Finanzkrise, Equal Pay - Neuendorf ließ im Schulraum der Junioren-Teams auf dem DFB-Campus fast kein brisantes Themen aus.

„Wir müssen die Spur halten mit unseren Grundsätzen - davon lasse ich mich nicht abbringen“, fasste Neuendorf bei seinem knapp zweistündigen „Referat“ die ersten zwölf Monate an der Spitze des nach wie vor krisengeplagten Verbandes zusammen: „Wir müssen immer überlegen, wo wir herkommen. Bei allen Ruckeligkeiten sind wir insgesamt der Auffassung, dass wir das, was wir angekündigt haben, konsequent verfolgen. Wir haben schon einiges erreicht.“

Schwere Zeiten für den DFB

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Auch wenn sich über diese Einschätzung angesichts der zahlreichen Diskussionen der vergangenen Monate in vielen Bereichen streiten lässt, steht mittlerweile vor allem die Frage im Raum, was der DFB zukünftig überhaupt noch erreichen kann.

Schließlich legte Schatzmeister Stephan Grunwald offen, dass die Finanzlage äußerst angespannt ist. Der Verband, den zahlreiche Altlasten plagen, plant für dieses Jahr ein Minus von 19,5 Millionen Euro. Schuld daran ist vor allem das schwache Abschneiden der Nationalelf bei den vergangenen Turnieren.

„Der DFB ist wirtschaftlich abhängig davon, wie die Nationalmannschaft performt. Ist sie erfolglos, geht es dem DFB auch wirtschaftlich nicht gut“, sagte Grunwald - und wählte drastische Worte: „Es kann in den nächsten zehn Jahren nicht mehr so weitergehen, weil es dann den Verband nicht mehr gibt.“

Neuendorf versucht mit Optimismus in die Zukunft zu blicken

Neuendorf machte trotz der roten Zahlen zwar in Optimismus („Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, dieses strukturelle Defizit zu beseitigen“), dennoch wartet auf den DFB ein harter Sanierungskurs. „Wir gucken uns sämtliche Projekte an“, äußerte Grunwald: „Wir werden priorisieren müssen.“

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Entsprechend eng ist auch der Handlungsspielraum Neuendorfs, der am 11. März 2022 nach zahlreichen Affären und Skandalen beim DFB als Nachfolger einer Reihe von zurückgetretenen Präsidenten ins Amt gekommen war.

Der 61-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass er vor „großen Herausforderungen“ stand - und auch zukünftig noch stehen wird.

Tatsächlich befinden sich auf der Agenda Neuendorfs eine Menge brisanter Themen: Die sportliche Erholung der Nationalmannschaft, eine erfolgreiche Organisation der Heim-EM 2024, Personalentscheidungen bei der Neuausrichtung des Verbands, seine Wahl in das Council des Weltverbands FIFA Anfang April, die Frage der Geschlechtergerechtigkeit mit Blick auf die Frauen-WM im Sommer und die Verhandlungen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) über den neuen Grundlagenvertrag.

Haltungsfrage des DFB bei der FIFA-Wahl

Als nächstes im Fokus steht allerdings die Haltung des DFB und seiner europäischen Verbündeten zum umstrittenen FIFA-Boss Gianni Infantino rund um dessen bevorstehende Wiederwahl in der kommenden Woche.

Zwar zweifelt niemand an der Bestätigung des Schweizers im Amt, die Zustimmung des größten Einzelsportverbands der Welt beim Kongress in Kigali (Ruanda) ist aber fraglich.

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Vor den Beratungen bei der DFB-Präsidiumssitzung am Freitag verwies Neuendorf auf einen an die FIFA übermittelten Fragenkatalog hinsichtlich umstrittener Themen - wie beispielsweise einem möglichen Sponsoring der Frauen-WM durch Saudi-Arabien.

„Ich werde ihn niemals persönlich attackieren oder aggressiv werden“, sagte der DFB-Chef: „Wenn wir keine Rückmeldung bekommen, ist es aber natürlich schwer, ihn zu unterstützen.“

Wenn sich an diesem Stand nichts ändert und Neuendorf in Kigali die verschwindend kleine Opposition anführen muss, sollte der DFB-Boss aber auch in Afrika besser einen Kuli zur Hand haben.