Absage an den DFB – und an Hansi Flick!
Korb für Flick! Das ist der Grund
Lazar Samardzic wurde in Deutschland geboren und ausgebildet, spielte im vergangenen November sogar noch für die deutsche U21 unter Trainer Antonio di Salvo und galt als einer der Hoffnungsträger für die Zukunft. Doch von nun an trägt er das Trikot der serbischen A-Nationalmannschaft!
Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler von Udinese Calcio hat sich nach langem Hin und Her gegen eine DFB-Zukunft entschieden.
„So eine Entscheidung fällt natürlich nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit“, erklärt Samardzic im Gespräch mit SPORT1.
Ausschlaggebend für den Offensivmann: die sportliche Perspektive. Er habe zuletzt „mehrere Gespräche“ mit dem serbischen Nationaltrainer Dragan Stojkovic geführt, erzählt Samardzic. Daraufhin folgte die Einladung zu den Länderspielen gegen Litauen (24. März) und Montenegro (27. März).
Serbien-Coach stellt Samardzic „direkt wichtige Rolle“ in Aussicht
„Dragan Stojkovic hat mir einfach sehr schnell das Gefühl vermittelt, dass ich direkt eine wichtige Rolle spielen kann“, sagt Samardzic. „Ich bin unheimlich stolz, jetzt schon dabei sein zu dürfen. Mein großer Traum ist die EM 2024. Dass ich sofort mithelfen kann, dieses Ziel zu erreichen, ist eine Ehre.“
Serbien statt Deutschland! Eine Niederlage für den DFB, kurzfristig gesehen vor allem für U21-Trainer di Salvo, der große Stücke auf den gebürtigen Berliner hielt und ihn fest für die U21-EM im Sommer einplante. Sogar der Bundestrainer kontaktierte Samardzic – ohne Erfolg.
„Hansi Flick hat sich sehr um mich bemüht und mir seinerseits einen Weg mit der A-Nationalmannschaft aufgezeigt, was mich sehr gefreut hat. Natürlich ist es eine Ehre, wenn dich der deutsche Bundestrainer anruft“, zeigt sich Samardzic dankbar. „Trotzdem war ich mir zu diesem Zeitpunkt bereits sicher, dass ich für das Heimatland meiner Eltern auflaufen will.“ (NEWS: Flick begründet Sané-Verzicht)
Die familiäre Bindung zu Serbien – wie sie der neue DFB-Sportchef Rudi Völler auch am Montag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main im konkreten Fall Samardzic erwähnte – war mitentscheidend.
„Dusan Tadic, Aleksandar Mitrovic, Filip Kostic – das sind alles Jungs, mit denen meine Familie und ich immer mitgefiebert haben und von denen ich sicher eine Menge lernen kann und werde“, sagt der Youngster.
Von Berlin über Leipzig in die Serie A: „Ich bin jetzt bereit“
Samardzic spielte in der Jugend in seiner Heimatstadt bei Hertha BSC. Nach vielversprechendem Beginn, inklusive Bundesliga-Debüt mit 18 Jahren, folgte er 2020 den Lockrufen von RB Leipzig und dem heutigen Bayern-Coach Julian Nagelsmann.
Bei den Sachsen gelang ihm allerdings nicht der Durchbruch, weshalb er nur ein Jahr später für knapp drei Millionen Euro in Richtung Italien weiterzog. Dort fühlt er sich mittlerweile sehr wohl, kommt für Udinese in dieser Saison bereits auf 26 Serie-A-Einsätze (vier Tore, drei Vorlagen).
„Ich bin jetzt 21, habe ein paar Jahre konstant auf hohem Niveau gespielt und bin jetzt auch bereit, in der Nationalmannschaft Gas zu geben“, erklärt Samardzic.
Der Blick geht also nach vorne – mit Serbien, nicht mit Deutschland!