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EM 2021, Nationalmannschaft: Effenberg über England-Spiel und Leroy Sané

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EM 2021, Nationalmannschaft: Effenberg über England-Spiel und Leroy Sané

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"Bei Kroos habe ich mich gewundert"

SPORT1-Experte Stefan Effenberg erklärt, worauf es im EM-Achtelfinale gegen England ankommen wird. Auch zur Kritik an DFB-Stars hat er eine klare Meinung.
Der SPORT1 Experte erläutert im EM Doppelpass, weshalb er im Achtelfinale an einen deutschen Kantersieg glaubt.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg erklärt, worauf es im EM-Achtelfinale gegen England ankommen wird. Auch zur Kritik an DFB-Stars hat er eine klare Meinung.

Liebe Fußball-Freunde,

am Dienstag zählt es für die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale der EM 2021 im Londoner Wembley gegen England. (EM 2021, Achtelfinale: England - Deutschland am Dienstag ab 18 Uhr im LIVETICKER)

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Worauf es gegen die Three Lions ankommen wird? Das ist einfach gesagt. Sie müssen so auftreten wie gegen Portugal. Da waren sie von der ersten Minute an im Spiel, waren aggressiv, haben Torchancen kreiert, ein richtig gutes Spiel gemacht. (Alles Wichtige zur EM)

Verwunderlich war es dann natürlich, dass man wenige Tage später so auftritt wie gegen Ungarn. Das darf nicht passieren. Serge Gnabry und Leroy Sané waren nicht richtig im Spiel, Thomas Müller wurde nur eingewechselt. Die offensive Kraft ist uns abgegangen. Das ist vielleicht die Erklärung, weshalb wir nicht so viele Chancen hatten wie gegen Portugal.

Hier können Sie sich den PDF-Spielplan der Fußball-EM 2021 herunterladen und im Anschluss ausdrucken

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Dennoch bin ich optimistisch. England ist auch noch nicht so richtig im Turnier angekommen. Es ist ein K.o.-Spiel. Ich bin guter Dinge, dass wir da weiterkommen. Wichtig ist allerdings, die Erkenntnisse aus dem Ungarn-Spiel zu durchleuchten.

Effenberg: Löw muss Goretzka bringen

Zudem müssen die Deutschen frech zu sein, jeden Zweikampf führen, das klassische Fußball-ABC eben. Außerdem brauchen die Jungs diese Gier und diesen Willen. Du musst richtig Bock auf das Spielen haben. Schlagzeilen aus den englischen Medien dienen dabei als zusätzliche Motivation. (Alles Wichtige zum DFB-Team)

Ich hoffe, dass Löw das Gespür hat, zu erkennen, dass Leon Goretzka von Anfang an spielen muss und dass es mit der Doppel-Sechs Toni Kroos/Ilkay Gündogan nicht funktioniert. Da muss man eine Mischung mit einer offensiveren Kraft finden. Dass Müller zurückkommt, ist ja klar. Dass Sané nicht aufgestellt werden kann und darf, auch. Mit Goretzka hat man diese körperliche Präsenz, die man braucht.

Ich würde Goretzka neben Kroos stellen, aber offensiver ausgerichtet. Kroos ist für den Rhythmus und die Balance enorm wichtig. Das ist nicht so auffällig, aber enorm wichtig. Deswegen kann man nicht Gündogan und Kroos herausnehmen. Du brauchst genau diesen Spieler, der die Ruhe am Ball hat. (SERVICE: Der Spielplan der EM)

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Außerdem ist Kroos in den Spielen mit zurückgegangen, hat Zweikämpfe gewonnen. Da habe ich mich gewundert, im positiven Sinne. Gegen Ungarn ist er mit dem Ball auch mal tief gegangen. Ich würde Kroos am Dienstag nicht opfern. Wenn Löw so aufstellt, bin ich guter Dinge.

England wird meiner Meinung nach unser bisher leichtester Gegner sein. Wir hatten in der Gruppe Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Ungarn als unfassbar schwierigen Gegner. Die haben wir überstanden. Die Engländer sind auch noch nicht so richtig im Turnier angekommen, die Offensive um Harry Kane - die sie auszeichnet - überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten. Daher bin ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen werden. Der Druck liegt bei den Engländern. Sie spielen zu Hause. Auch wenn es eine junge Mannschaft ist, wird erwartet, dass sie den Titel holen.

Kritik an Pfiffen gegen Sané

Die Diskussion um einen fehlenden Mittelstürmer ist zum jetzigen Zeitpunkt unnötig. Wir haben keinen und können es nicht ändern. Wir können daran arbeiten, aber da sind die Vereine verantwortlich, das ist ja deren Philosophie. Das fällt uns bei der Nationalmannschaft vor die Füße.

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Was ich überhaupt nicht gut finde, ist die öffentliche Kritik an Sané. Die Pfiffe gehen natürlich gar nicht. Ich habe das mal am eigenen Leib erfahren müssen. Man sollte da zusammenstehen, anscheinend verstehen das einige wenige Vollidioten nicht. Damit tut man dem Spieler überhaupt keinen Gefallen. Wir wollen als Land zusammen etwas erreichen. Dann gehen wir da auch zusammen durch, wenn es mal schwierig ist. Das ist ein No-Go.

Doch nicht nur die Fans haben sich auf den Star des FC Bayern eingeschossen. Es kann nicht sein, dass Experten Sané so niedermachen und Sachen sagen wie: 'Er ist ein Running Gag.' Das lesen die Leute im Stadion ja auch und haben ihre Meinung dann vorgefertigt.

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"England bekommt fünf Stück - im Elfmeterschießen"

Gegen sachliche Kritik habe ich ja gar nichts. Wenn aber jemand um die Ecke kommt und unter die Gürtellinie geht, ist für mich die Grenze erreicht. Wir sind ja alle einer Meinung, dass er viel mehr Potenzial und Qualität hat. Aber deswegen kannst du ihn doch nicht menschlich so fertig machen. Das geht gar nicht. Auspfeifen oder so etwas gehört sich nicht. (Alle EM-Spiele im Konferenzticker auf SPORT1.de)

Allerdings muss ich auch sagen: Wir sind jetzt in den K.o.-Spielen. Löw kann jetzt nicht mehr experimentieren. Es gibt nur noch dieses eine Spiel. Natürlich haben Spieler wie Sané oder Timo Werner Qualitäten. Aber die müssen sie dann halt bringen, wenn sie von der Bank reinkommen. Ich glaube allerdings weniger, dass Sané bei diesem Turnier noch ein Faktor wird. Das beschäftigt die ja auch. Das sind junge Menschen, die Fehler machen, aber eigentlich viel mehr Qualität haben.

Ich bin mir sicher, dass wir gegen England genauso auftreten werden wie gegen Portugal. Es wird ein anderes Spiel, auch taktisch. Das wird uns in die Karten spielen und uns ins Viertelfinale führen. Ich lege mich fest, dass die Engländer fünf Stück bekommen – im Elfmeterschießen.

Euer
Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 bildet der 52-Jährige mit Marcel Reif und Mario Basler das feste Experten-Team des CHECK24 Doppelpass.

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