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Joachim Löw erklärt Rücktritt-Entscheidung - PK mit Bierhoff und Keller im Ticker

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Joachim Löw erklärt Rücktritt-Entscheidung - PK mit Bierhoff und Keller im Ticker

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Das prophezeit Löw dem Nationalteam

Joachim Löw erläutert auf einer PK die Gründe für seinen Rückzug als Bundestrainer. Oliver Bierhoff hält sich bei der Nachfolgersuche bedeckt.
Joachim Löw beendet nach der EM im kommenden Sommer seine Tätigkeit als Bundestrainer. Auf einer Pressekonferenz erklärte Löw nun, warum er sich zu diesem Schritt entschieden hat.
Joachim Löw erläutert auf einer PK die Gründe für seinen Rückzug als Bundestrainer. Oliver Bierhoff hält sich bei der Nachfolgersuche bedeckt.

Nach der EM ist Schluss! Joachim Löw hat am Dienstag seinen Rücktritt als Bundestrainer angekündigt.

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Auf einer Pressekonferenz äußert sich der 61-Jährige zu dieser Entscheidung. Außerdem stehen Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Fritz Keller Rede und Antwort.

Das Löw-Beben und die Folgen - SPORT1 News Spezial ab 20.15 Uhr LIVE im TV & Stream bei SPORT1

Die Pressekonferenz zum Nachlesen im Ticker:

+++ Pressekonferenz ist beendet +++

Nach gut einer Stunde beendet DFB-Pressesprecher Jens Grittner die Runde. Der Kader für die WM-Qualifikationsspielen wird am Freitag, 19. März bekannt gegeben.

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+++ Löw über Österreich +++

"Innsbruck war eine meiner schönsten Erfahrungen. Es wurden über ein halbes Jahr keine Gehälter gezahlt, aber wir wären am Ende für die Champions League qualifiziert gewesen. Am Ende gab es dann keine Lizenz. Das war auch einmalig. Im Nachhinein denke ich an diese Zeit sehr gerne zurück. Das war geprägt von unglaublicher Charakterstärke und von tollen Spielern. Damals hat man den Grundstein in der Ausbildung gelegt. Heute hat Österreich sehr viele gut ausgebildete Spieler, viele spielen in der Bundesliga. Die Nationalmannschaft hat tolle Erfolge erzielt. Die Spielweise hat sich entscheidend verbessert in den letzten Jahren."

+++ Bierhoff schmunzelt über Versprecher +++

Bierhoff wird von Grittner korrigiert, nachdem er die Namen Löw und Sorg verwechselt hatte. "Ich habe so viel 'Löw' die letzten Tage gehört, das ist nur in meinem Kopf drin", sagt Bierhoff schmunzelnd.

+++ Bierhoff über Löws Trainerteam +++

"Das hängt zunächst vom neuen Cheftrainer ab. Es ist so üblich, dass der Cheftrainer seine engsten Vertrauten aussuchen kann. Marcus Sorg hat einen Vertrag bis 2024 und eine hohe Kompetenz und Stärke. Das ist der nächste Schritt, wenn man dann mal einen Kandidaten hat, dann wird man das weiter festlegen."

+++ Löw über Anforderungen an den Job +++

"Es ist ein Unterschied, was die Zeit betrifft. Ich habe es ein bisschen vermisst, mit den Spielern auf dem Platz zu stehen. Man hat zwei, drei Tage Zeit und muss alles bündeln. Ich habe immer gesagt, ich trainiere nicht einzelne Spieler, sondern die Mannschaft. Als Vereinstrainer hat man viel mehr Zeit über Jahre, auch die Spieler positionsmäßig zu schulen. Als Verbandstrainer konzentriert sich das auf ein paar Tage, auf ein Turnier. Die Frage ist, wie man schnell wieder eine Nähe zur Mannschaft herstellen kann, wenn man sich länger nicht gesehen hat. Es ist ein Prozess. Die Mannschaft, die 2014 Weltmeister geworden ist, hat lange zusammen gespielt. Man muss manchmal bei der Nationalmannschaft akzeptieren, dass Automatismen nicht so funktionieren, wie man sich das vorstellt. Man braucht auch Geduld. Für Vereinstrainer sind Mannschaften austauschbar, für den Verbandstrainer nicht. Bei einem Turnier ist es schon auch ein außergewöhnlicher Druck, wenn ein ganzes Land mitfiebert."

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Der CHECK24 Doppelpass am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

+++ Löw über Reaktionen der Spieler +++

"Meine Spieler sind intelligent und ehrgeizig. Und sie sind extrem ambitioniert, wenn sie in ein Turnier gehen, unabhängig davon, ob der Trainer weitermacht. Ich weiß nicht, ob das ihnen einen besonderen Kick gibt. Sie werfen so oder so alles rein, was möglich ist. Ich habe mit einigen Spielern unmittelbar vor Veröffentlichung der Entscheidung gesprochen. Es war wichtig, dass Kapitän und Vizekapitän Bescheid wissen. Es war mir wichtig, dass Ilkay Gündogan, Toni Kroos und Manuel Neuer es von mir persönlich erfahren. Bei einigen anderen auch. Ich werde auf das Thema noch mal eingehen, wenn wir uns sehen."

+++ Keller über Entscheidungsfindung +++

"Letztendlich wird das Präsidium entscheiden. Selbstverständlich gibt es ein Gegenwicht (zu Bierhoff). Wir werden mit dem Präsidialausschuss darüber sprechen. Letztendlich treffen die Kollegen im Präsidium die Entscheidung."

+++ Keller über Kandidatensuche +++

"Hier gilt ganz klar Qualität und Sorgfalt vor Geschichwindigkeit. Spätestens im September, wenn wir nicht mehr auf Jogi zurückgreifen können, müssen wir einen neuen Trainer haben."

+++ Bierhoff über EM-Ausrichtung +++

"Wir sind in ständigem Austausch mit der UEFA, auch was die Spiele im März angeht. Es ist eine Fahrt auf Sicht. Fast täglich rechnet man damit, dass neue Informationen kommen. Aktuell ist der Plan, an den zwölf Standorten zu spielen. Davon gehen wir aus und damit planen wir auch, auch unsere Vorbereitung, die in Tirol stattfinden wird."

+++ Bierhoff über ausländischen Trainer +++

"In Richtung ausländischer Trainer kann man sich natürlich umschauen. Ich sehe da aber nicht die Möglichkeiten. Ich denke schon, dass wir als deutsche Nationalmannschaft einen deutschen Trainer haben sollten. Einen ausländischen sehe ich aktuell nicht."

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+++ Bierhoff über Rangnick +++

"Da werde ich nicht drumherum reden. Ich werde nichts dazu sagen, was Kandidaten sagen."

+++ Bierhoff über Kandidatensuche +++

"Man macht sich keine Gedanken, ober gut oder schlecht aussieht, bequem oder unbequem ist. Man muss allein daran denken, was uns den Erfolg bringt. Man wird sich alle Punkte genau anschauen und entsprechend bewerten. Ein neuer Trainer wird natürlich sein Bild in die Mannschaft und in den Betreuerstab einsetzen, dadurch wird ein neues Bild entstehen."

+++ Keller über Kandidatensuche +++

"Es gibt keine Denkverbote. Der DFB ist momentan sowieso im Umbruch. Wir werden eine Ausgliederung haben und andere Verantwortungen haben. Alles ist möglich. Genau so müssen wir an die Sache herangehen, ohne Zeitdruck."

+++ Bierhoff über Zukunftsprojekt +++

"Zurück an die Weltspitze ist ein Ziel, das größer zu fassen ist. Das planen wir auch für die Zukunft, dass wir einen längeren Prozess starten, der schon in der Jugendarbeit beginnt. Mit Joachim Löw geht ein Trainer, der unglaubliche Erfahrung hat. Da verlieren wir mit Sicherheit eine Stärke. Auf der anderen Seite, haben wir die Möglichkeiten, Dinge neu anzugehen. Die Spieler sind die gleichen. Den Weg zurück an die Weltspitze sehe ich nicht gefährdet, aber wir müssen auf anderen Ebenen nachlegen."

+++ Bierhoff über Vertragssituationen bei Nachfolgern +++

"Eine zeitliche Vorgabe geben wir uns nicht. Im September haben wir wieder Spiele, das soll nicht zwei Tage vorher geschehen. Wir haben gesagt, dass wir nicht in Verträge eingreifen. Wenn, dann geschieht das in Abstimmung mit dem Verein. Ansonsten werden wir natürlich bestehende Verträge respektieren."

+++ Löw über seine Zukunft +++

"Grundsätzlich kann ich nichts völlig ausschließen. Wie meine Zukunft ganz konkret aussieht, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Die emotionale Bindung zum DFB ist vorhanden und natürlich sehr groß. Nach der Entscheidung war für mich wichtig zu sagen, dass meine volle Konzetration der EM gilt. Was danach kommt, wird man sehen. Das lasse ich auf mich zukommen. Der Fokus liegt auf der EM. Es gilt alle Energie zu bündeln."

+++ Löw über Flick +++

"Wie mein Verhältnis zu Hansi ist, weiß jeder. Wir haben acht Jahre zusammengearbeitet. Jeder kennt auch die Qualität von Hansi. Aber es ist nicht meine Aufgabe, über einen Nachfolger zu sprechen. Das ist ganz allein die Aufgabe unseres Präsidiums. Ich möchte da nichts in irgendeine Richtung sagen. Ich glaube, die Entscheidung liegt bei Oliver in guten Händen. Das wird auch in diesem Fall wahrscheinlich so ein."

+++ Bierhoff über Musiala +++

"Die Arbeit eines Verbandstrainers ist sicher anders als die eines Vereinstrainers. Als erstes bringst du deine technische Kompetenz mit. Es gibt auch eine kommunikative Kompetenz mit Spielern und in der Öffentlichkeit. Die Spieler sind mehr oder weniger vorgegeben. Man kann sich nicht auf einem freien Markt eine Konstellation erkaufen. 60, 70 Prozent sind aufgrund ihrer Stärke für die Nationalmannschaft vorgegeben. Es gilt, daraus eine Mannschaft zu machen. Es freut mich, dass Jogi stark an der Zukunft mitgearbeitet hat und wir mit Jamal Musiala einen wichtigen Spieler für die Zukunft sichern konnten."

+++ Keller über Verlust einer Generation +++

"Ein Verband hat die Aufgabe, in Generationen zu denken. Die Spieler, die irgendwann mal in der Nationalmannschaft spielen, spielen jetzt noch auf den Dorfplätzen. Darüber müssen wir nachdenken, auch über einen Masterplan. Wegen der Coronakrise müssen wir aufpassen, dass wir nicht eine ganze Generation verlieren."

+++ Löw über neue Reize +++

"Es gibt gewisse Situationen, in denen man sich überlegt, neue Reize zu setzen, vielleicht mal ganz andere Ideen reinzubringen. Ein Turnier im eigenen Land wird eine Explosion auslösen. Ich finde es wichtig, dass ein Trainer diese Zeit hat, seine Idee reinzubringen. Er kann nicht in ein paar Monaten alle seine Ideen reinzubringen. Er kann entscheiden, was für Reize er setzt. Ich kann viele Spieler nennen - Kimmich, Goretzka, Sané - die sind auf dem Weg zu ihrem Zenit. 2010 hatten wir eine ähnliche Situation. Die Mannschaft war neu zusammengestellt. Wir hatten schwierige Jahre, mussten uns spielerisch weiterentwickeln, um in der Weltspitze zu sein. Wir hatten eine ganz junge Mannschaft mit ganz wenig Turniererfahrung. Diesen Spielern hat man auch die Zeit gegeben. Vier Jahre später sind wir Weltmeister geworden. Man hat damals schon gesehen, dass viel Potenzial da ist. Diese junge Mannschaft jetzt sehe ich ein bisschen so. Wir wollen jetzt das Maximale erreichen. Die Spieler jetzt sind ein bisschen so wie Schweini, Lahm, Mertesacker Khedira, Boateng. Die waren 2014 auf ihrem Höhepunkt. Es ist wichtig, dass man ein bisschen Zeit hat und mit Ideen und Erneuerungen einen Impuls für das Turnier im eigenen Land setzt."

+++ Löw über Hummels und Müller +++

"Ich würde mir wünschen, dass man mir auch zuhört, wenn ich etwas sage. Ich habe die Tür weder auf noch zu gemacht. Einen Umbruch sollte man normalerweise nicht unterbrechen. Man kann überlegen, dass man ihn wegen der Pandemie und wegen eines Turniers unterbrechen kann. Vor einem Turnier mache ich mir immer die gleichen Gedanken und drehe alles um, was in den vergangenen zwei Jahren war. Das machen wir jetzt auch im Mai. Der Trainer ist der Allererste, der sagt, dass wir den bestmöglichen Erfolg erreichen müssen. Da gibt es Diskussionen und unterschiedliche Meinungen, dann gibt es einen Konsens und dann den Kader. Ab Anfang Mai beginnt unsere Entscheidungsfindung und dann wird man sehen. Ein Trainer denkt nicht, was Entscheidungen für eine Wirkung in der Öffentlichkeit habe. Das lese ich manchmal kopfschüttelnd. Das habe ich nie gemacht. Was ist das beste für die Mannschaft und was garantiert den bestmöglichen Erfolg - so treffe ich meine Entscheidung. Ich mache meine Aufgabe nicht, um meinen Job zu behalten, sondern mache das, von dem ich persönlich überzeugt bin."

+++ Bierhoff über Frau als Bundestrainerin +++

"Ich würde nie etwas ausschließen. Insofern dürft ihr weiter spekulieren."

+++ Löw über Debatte um seine Person +++

"Das hat meine Entscheidung nicht beeinflusst. Der Umbruch war notwendig. Ich habe Vertrauen in diese Mannschaft. Mit dem 0:6 gab es einen Rückschlag in Spanien. Das hat uns alle enttäuscht. Nichtsdestotrotz waren wir auf einem guten Weg. Als Trainer stellt man sich die Entwicklung ein bisschen anders vor. Aber wir hatten eine zehnmonatige Pause, wir haben mit unterschiedlichen Mannschaften gespielt. Ich wusste, dass das alles Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber ich habe im September die Energie in der Mannschaft gespürt. Wir hatten lange kein Spiel verloren und die Qualifikation nach dem Umbruch sehr gut gemeistert. Da haben andere Mannschaften länger gebraucht. Die Diskussionen haben meine Entschiedung nicht beeinflusst. Ich habe sie nicht im November oder Dezember getroffen, sondern jetzt. Für mich kam diese Entscheidung vielleicht vor zwei oder drei Wochen. Ich habe mir die Frage gestellt, wie die Zukunft aussieht. Der Glaube an die Mannschaft und an die EM ist vorhanden. Dass ich anders da herangehe, stimmt nicht. Ich gehe in jedes Turnier mit absoluter Konzentration und Spannung. Wenn ich etwas besonders liebe an diesem Job, dann ist das ein Turnier, in dem es wirklich um alles geht. Solche Turniere habe ich immer über alles geliebt. Darauf habe ich immer hingefiebert. Das war in den anderen Jahren zuvor immer das selbe Gefühl. Das mache ich jetzt genauso. Ich habe mir gesagt, vielleicht möchte ich die EM 2024 dann einfach aus einer anderen Perspektive sehen."

+++ Bierhoff über Nachfolge +++

"Wir sind mit dem Präsidialausschuss zusammengekommen. Man beschäftigt sich nicht erst seit heute mit dem Gedanken. Man hatte einen solchen Fall immer im Hinterkopf. Man war in den letzten Monaten nicht immer tatenlos. Jetzt geht es ans Eingemachte. Aber wir haben absolut keine Zeitnot. Es ist eine wichtige Entscheidung. Wir werden uns die Zeit nehmen, die notwendig ist. Wir werden uns diese Entscheidungen gut durchdacht überlegen. Man muss die Entscheidung zu Ende denken. Wir haben eine WM in Katar und eine EM in Deutschland. Wir haben das Glück, dass wir gute Trainer in Deutschland, deutsche Trainer im Ausland und im DFB haben. Wir haben die Zeit, das zu Ende zu denken und das Beste für den DFB zu entscheiden. In den kommenden Monaten liegt der Fokus auf der EM. Ich werde in nächster Zeit keine Kandidaten kommentieren oder Zwischenstandsmeldungen geben. Wir werden unsere Entscheidung nicht nach Umfragewerten treffen. Es ist meine Entscheidung, es wir immer im Austausch mit dem Präsidenten geschehen. Am Ende wird das Präsidium den Bundestrainer beschließen."

+++ Bierhoff äußert sich zu Löws Entscheidung +++

"Die Nachricht hat mich nicht wie ein Blitz getroffen. Wir hatten ein ganz besonderes Verhältnis. Als wir uns 2014 in Stuttgart zufällig über den Weg gelaufen sind, wussten wir beide noch nicht, dass wir mal gemeinsam bei der Nationalmannschaft arbeiten würden. Weil man eng verbunden ist, sitzt das erstmal tief. Ich war überzeugt von Löw. Und war auch davon überzeugt, dass er den Weg weiterführen kann. Bei jedem Turnier hat man immer damit rechnen müssen, dass Jogi Löw auf sein Innerstes hört und sagt, er macht nicht weiter. Ich bedauere es sehr. Er hat nicht nur Titel geholt, sondern auch Spieler entwickelt. Er hat Spieler immer wieder aufgebaut und sie wurden am Ende Weltstars. Wir wollen nach vorne schauen. Die Europameisterschaft ist das Allerwichtigste, die müssen und wollen wir erfolgreich spielen. Um Jogi zu feiern, wird nicht ein Abend oder eine Grußrede reichen. Da muss mehr geschehen."

+++ Löw begründet Rückzug +++

"Es war nicht wegen des Spanien-Spiels. Im letzten Jahr schon hatte man Zeit nachzudenken. Ich hatte mir für mich schon mal vorgenommen, Gedanken zu machen. Wo stehen wir, wo stehe ich. Was habe ich für ein Gefühl für die Zukunft. Das habe ich jetzt gemacht. Und ich habe das Gefühl, dass es jetzt im Sommer der richtige Zeitpunkt ist, den Stab an jemand anderen zu übergeben. Ich denke, dass der Umbruch, den wir eingeleitet haben, absolut richtig war. Den Spielern fehlt es noch ein bisschen an Erfahrung, aber sie haben unglaubliches Potenzial. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass diese junge Generation ihren Leistungszenit 2024 erleben wird. Dieses Turnier im eigenen Land muss zu einer Explosion führen. Ich war 2006 dabei, das war Begeisterung bei der Mannschaft, in der Gesellschaft. Es hat zu Erneuerungen und zu neuen Wegen und einem Umdenken geführt. Das soll auch 2024 wieder so sein. Wenn man ein Turnier im eigenen Land hat, kann das unheimlich viel bewegen, vor allem auch Erneuerung. Das ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Ich sehe mich 2024 nicht mehr in dieser Position. Wenn man von Erneuerung und Energie spricht, war für mich jetzt der richtige Zeitpunkt. Wenn ein neuer Trainer kommt, hat er jetzt auch genug Zeit. Bei der Nationalmannschaft ist der Zeitraum von drei Jahren für ein Turnier im eigenen Land der richtige. Diese Möglichkeit sollte man Trainern und den Spielern geben. Die Mannschaft braucht Raum, Zeit und Entwicklung. Es soll auf keinen Fall daran scheitern, dass der Trainer an seinem Stuhl klebt. Zu der Erkenntnis bin ich gekommen. Ich habe das Gespräch mit Oliver gesucht. Mit ihm verbindet mich ein Vertrauensverhältnis. Deswegen war er zunächst mein Ansprechpartner. Dann mit meinem Team, danach bin ich auf den Präsidenten zugegangen. Ich wollte es vor den Länderspielen machen, damit wir uns wieder darauf konzentrieren können."

+++ Löw erklärt sich +++

"15 Jahre als Bundestrainer sind natürlich eine lange Zeit und im schnelllebigen Fußballgeschäft geradezu eine Ewigkeit. Ich bin sehr, sehr dankbar gegenüber dem DFB, dass ich in all den Jahren immer das Vertrauen und die Rückendeckung hatte, die ich gebraucht habe für meine Arbeit. Ich bin dankbar, den Menschen, mit denen ich diesen Weg gegangen bin. Das waren für mich bleibende und wichtige Erfahrungen. Wir waren in vielen Situationen, in denen es auch schwierig war, füreinander da. Das bleibt am Ende. Ich bin auch stolz auf die gemeinsamen Erfolge. Ich bin auch dankbar für Niederlagen und Enttäuschungen, weil wir daraus auch Kraft geschöpft haben. Wir haben mit dem Weltmeistertitel einen unglaublichen Erfolg zusammen errungen. Wir haben mit einer jungen Mannschaft den Confed-Cup gewonnen."

+++ Keller beginnt +++

"Jogi Löw leitet und läutet damit eine neue Ära ein. Ich bin der Meinung, es ist zum richtigen Zeitpunkt. Zunächst bin ich tief dankbar aus unterschiedlichen Gründen. Ich kenne ihn noch, wie er in Freiburg gespielt hat und dort Torschützenkönig war. Er ist DER Rekord- und Welttrainer. Aber ich wollte nicht zur großen Laudatio ansetzen, erst wenn die Europameisterschaft vorbei ist. Ich bin deswegen tief dankbar, weil uns Jogi die Zeit gegeben hat, in aller Ruhe seine Nachfolge vorbereiten kann. Oliver Bierhoff hat den Auftrag bekommen, zu sondieren. Wir haben Zeit. Das ist eine sehr gute Situation. Vielen Dank für deine Offenheit. Wir gucken nach vorne. Ich bin mir sicher, dass wir eine großartige EM spielen werden und dass es den Spielern einen zusätzlichen Kick geben wird."

+++ Die Protagonisten sind da +++

Löw, Bierhoff und Keller sitzen auf dem Podium, Pressesprecher Jens Grittner eröffnet die PK.

+++ Wer folgt auf Löw? +++

Seit Löws Rücktrittsankündigung ist die Diskussion um dessen Nachfolge in vollem Gange.

Die heiß gehandelten Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann haben den Job als Bundestrainer bereits abgelehnt. Ralf Rangnick hat dagegen am Mittwochabend seine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ein Name, der zuletzt auch immer wieder fiel, ist der des Bayern-Erfolgstrainers Hansi Flick. Nach SPORT1-Informationen ist der 56-Jährige der Topkandidat als Löw-Nachfolger.

+++ Löw will Trainerkarriere fortsetzen +++

15 Jahre als Bundestrainer machen Löw noch lange nicht satt. "Ich bin total motiviert und freue mich auf die bevorstehenden Länderspiele im März und auf die EM", sagte Löw am Mittwoch und fügt entscheidend hinzu: "Meine Trainerlaufbahn wird danach aber nicht vorbei sein. Denn ich liebe die tägliche Arbeit auf dem Platz und das individuelle Training mit den Spielern."